… aber manche sind gleicher. Zumindest wenn es um die Wartezeit auf einen Termin geht.
Bei 186 Facharztpraxen hatten Mitarbeiter des Instituts für Gesundheitsökonomie und klinische Epidemiologie um einen Termin gebeten. Sie hatten sich dazu telefonisch mal als Privat- und mal als Kassenpatient ausgegeben.
Wie sich zeigte, spielte die persönliche Dringlichkeit keine Rolle, allein die Zugehörigkeit zur Versicherung entschied über die Wartedauer in Tagen:
In der Regel mussten Kassenpatienten dreimal so lange warten, wie Privatpatienten.
Auf einen Termin für eine Magenspiegelung mussten Kassenpatienten 37 Tage warten, Privatpatienten dagegen nur zwölf Tage. Auf Hörtests müssen die gesetzlich Versicherten sieben Tage warten, Privatversicherte nur zwei Tage.
Gezählt wurden die Tage zwischen dem Telefonat und dem Arzttermin.Focus online schreibt, dass manche Krankenkassen (AOK und Barmer) ihren Mitgliedern helfen, einen früheren Termin zu bekommen (die Kassenmitarbeiter rufen dazu direkt beim Arzt an).
Doch mehr als der berühmte Tropfen Wasser auf dem heißen Stein ist das nicht.
90 Prozent der Deutschen sind bei gesetzlichen Kassen versichert (und tragen den Großteil der Gesundheitskosten), doch viele Ärzte behandeln sie wie Patienten zweiter Klasse. Das hat die Studie erneut empirisch bewiesen.
Kommentare (6)