Während nahezu die gesamte Bevölkerung über die steigenden Kosten von Benzin und Diesel stöhnt, haben zwei amerikanische Professoren herausgefunden, dass hohe Spritpreise die Anzahl der Verkehrstoten reduzieren.
Auf einer Tagung in North Carolina erklärten die Forscher, dass jeder Preisanstieg um 10 Prozent eine Reduzierung der Todesfälle durch Autounfälle um 2,3 Prozent zur Folge hat.
Die Studienautoren Michael Morrisey von der Universität in Alabama und David Grabowski von der Harvard Medical School verglichen für Ihre bislang noch unveröffentlichte Studie die Anzahl der Verkehrstoten in den USA von 1985 bis 2006.
Damals kostete eine Gallone Sprit (3,78 Liter) weniger als 2,50 Dollar (derzeit 1,57 Euro).
Im Moment kostet dieselbe Menge Sprit in den Staaten 4 Dollar (2,50 Euro).
Den Angaben der Forscher zufolge lassen sich die Daten von 2006 sogar auf die heutigen deutlich höheren Preise übertragen.
Demnach sollen auf den Straßen der USA jeden Monat 10.000 Menschen weniger sterben, als zu Zeiten des günstigen Benzins.
Die Forscher führen die Reduktion vor allem auf besonneneres und spritsparenderes Autofahren zurück.
Den Daten zufolge profitieren, die Menschen am meisten von dem Effekt, die naturgemäß am wenigsten Geld in der Tasche haben – also Teenager.
Ihre Anzahl unter den Verkehrstoten sank im Untersuchungszeitraum um 24 Prozent.
Und wer jetzt glaubt, dass Morrisey und Grabowski lediglich einen mediengerechten Schnellschuss vorgelegt haben, täuscht sich gewaltig.
Die beiden Forscher untersuchen bereits seit Jahren den Zusammenhang zwischen Benzinpreisen (einer höheren Besteuerung) und Verkehrstoten. Dabei haben sie bereits 2005 gezeigt, dass sinkende Spritpreise einen gegenteiligen Effekt haben und die Anzahl der Verkehrstoten, sowie die Anzahl von alkoholisierten Jugendlichen am Steuer heraufsetzen.
Wenn man die Daten übersetzt, heißt das also, dass ein hoher Spritpreis die jungen Leute zu einer folgenschweren Entscheidung zwingt:
Tanke ich jetzt mein Auto voll oder lass’ ich mich selber voll laufen?
Beides zusammen geht nicht mehr.
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