Französische Forscher haben einen kleinen Virus entdeckt, der einen größeren Virus infiziert, in dessen Vermehrungsroutine eingreift und sie dadurch behindert.
Der kleine wird jedoch nur aktiv, wenn der größere Virus gerade einen Wirt (eine Amöbe) infiziert.

Das seltsame kleine Ding tauften die Forscher auf den Namen Sputnik, in Anlehnung an den ersten von Menschen erschaffenen Satelliten.


Tatsächlich handelt es sich um eine neuartige Lebensform mit einer virophagen Ernährung – das Ganze klingt so seltsam, dass man zunächst glaubt, es handelt sich um einen Scherz – aber tatsächlich hat Nature die Geschichte veröffentlicht – dadurch gibt es einen Vertrauensbonus.

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Amüsant lief demzufolge auch die Entdeckung von Sputnik:
Ursprünglich glaubten die Forscher lediglich den bislang größten bekannten Virus entdeckt zu haben, den sie Acanthamoeba polyphaga mamavirus nannten und in einer Amöbe in einem Kühlturm in Paris aufgespürt hatten.

Als sie diesen Mamavirus jedoch unter dem Elektronenmikroskop untersuchten, entdeckten sie einen zweiten Organismus auf dem „Rücken” des Mamavirus.
Wie sich zeigte, handelte es sich dabei um Sputnik.
Die weitere Untersuchung zeigte, dass der nur 21 Gene kleine Sputnik die gigantische Maschinerie des Mamavirus (900 Gene) gezielt manipulierte und für seine eigene Vermehrung nutzte. Wie sich zeigte, war Sputnik gar nicht in der Lage sich ohne den Mamavirus zu vermehren und muss für seine eigene Vermehrung zusätzlich auf den Moment warten, an dem der Mamavirus eine Amöbe befällt.

Während dieses Vorgangs wandert der Sputnik dann gezielt in das Zentrum des Mamavirus und schaltet sich aktiv in die Vermehrung des größeren Virus ein, der dadurch neben funktionierenden Sputniks viele fehlerhafte Viruspartikel von sich selber herstellt und dadurch weniger infektiös für den Wirtsorganismus ist.

Studienleiter Bernhard La Scola ist nach seiner Entdeckung sicher, dass Viren Lebewesen sind.

Manche Experten spekulieren, dass sich die Entdeckung von Sputnik auch therapeutisch nutzen lassen könnte, da Sputnik, seinen Wirts-Virus durch die Infektion schädigt und schwächt.
Denkbar wäre also, dass man Viren konstruiert, die gezielt andere Viren, die Krankheitserreger sind, befallen und dadurch schwächen.