Der amerikanische Forscher und Firmenchef Robert Lanza berichtet im Fachjournal Blood, dass er rote Blutkörperchen aus embryonalen Stammzellen hergestellt hat.
Sofern diese Zellen tatsächlich ihre Funktion in anderen Menschen beibehalten, wäre dies die bislang beste medizinische Nachricht des Jahres.
Ein bisschen ratlos ist man zwar schon, weshalb seit Jahren immer wieder dieselben Menschen die großen medizinischen Fortschritte präsentieren (Robert Lanza ist ein alter Bekannter). Aber vielleicht ist die biomedizinische Forschung ja tatsächlich ein Dorf in dem jeder jeden kennt.
Den ersten Platz im Village belegt zwar noch immer der Japaner Shinya Yamanaka, aber mit seiner heutigen Nachricht hat Robert Lanza weit aufgeschlossen.
Nicht nur weil er die therapeutisch wichtigen rote Blutkörperchen hergestellt hat, die ebenso gut wie ihre Kollegen im menschlichen Körper Sauerstoff transportieren können, sondern weil er diese Zellen auch in großen Mengen hergestellt haben will.
Wow, denkt man da. Das würde doch tatsächlich mal was
verändern. Denn schließlich ist Blut nicht nur ein ganz besonderer Saft
(Faust), sondern auch verdammt selten – was man in jedem Krankenhaus unter der
Hand bestätigt bekommen kann.
Bislang konnte diese Tatsache vor allem für Menschen, die
eine seltene Blutgruppe haben, sehr unangenehme Folgen nach Unfällen haben,
wenn die benötigte Blutgruppe nicht auf Lager war.
Dank Lanzas Methode könnte so etwas jedoch schon bald der
Vergangenheit angehören.
Dem Wired Blog sagte der selbstbewusste Forscher, dass er
sogar in großen Mengen die Blutgruppe 0 negativ herstellen könnte.
Die Aussage ist ein echter Knüller, denn gerade an 0
negativ, der sogenannten universalen Blutgruppe, die jedem Menschen übertragen
werden kann (keine Verklumpung der Zellen) mangelt es am meisten auf der Welt.
Fragt sich nur, ob Lanza ein Scharlatan ist, der Aufmerksamkeit
sucht und zweitklassige Forschung betreibt (wie die Süddeutsche bisweilen über ihn geschrieben hat), unserer Ansicht nach, gehört er jedoch zu den vertrauenswürdigen –
wenngleich etwas eitlen – Forschern.
Wir freuen uns daher mit ihm und seiner Firma ACT über die
große Nachricht und hoffen, dass bald erste klinische Tests folgen, die zeigen ob das
künstlich hergestellte Blut seine klinische Bewährungsprobe bestehen wird.
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