Australische Forscher der University von Queensland stehen offenbar kurz vor einem Durchbruch im Kampf gegen Hautkrebs. Der Wissenschaftler Ian Frazer sagte der Zeitung Sunday Telegraph, dass er nach erfolgreichen Tierversuchen im nächsten Jahr die Effizienz einer neuartigen Impfung gegen Hautkrebs an Menschen überprüfen wolle.
An diesem Montag will er weitere Ergebnisse auf einer australischen Fachtagung bekannt geben.
In Forscherkreisen gilt Frazer als einer der weltweit besten Impfexperten. An seinem Institut hatte er zuvor gemeinsam mit Jian Zhou die Vorraussetzungen für die Entwicklung des Impfstoffs Gardasil gegen humane Papillomviren (HPV) geschaffen. An den Arbeiten war auch der aktuelle deutsche Nobelpreisträger Harald zur Hausen beteiligt, von dem die Theorie stammt, dass Viren Krebs auslösen können.
Jetzt erklärte der Forscher ähnliche Erfolge im Tierversuch bei Hautkrebs erzielt zu haben. Seinen eigenen Schätzungen zufolge erwartet er eine Marktzulassung für das Präparat in fünf bis 10 Jahren.
In immunologischer Hinsicht soll der bislang unbenannte Wirkstoff bestimmte Papillomviren bekämpfen. Es ist zu erwarten, dass der Wirkstoff nur vor bestimmten Hautkrebsarten schützen kann. Als wahrscheinlich gilt ein Schutz vor dem Spinaliom (spinozelluläres Karzinom, weißer Hautkrebs), jedoch nicht vor der häufigsten Hautkrebserkrankung, dem Basaliom.
In dem Interview sagte Frazer: “Eine Impfung bietet keinen Ersatz vor Sonnenschutzmaßnahmen”.
Derzeit will sich Frazer nicht festlegen, gegen wie viele unterschiedliche Hautkrebsarten seine Impfung voraussichtlich schützen wird.
Auch in Deutschland erforschen Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums die Zusammenhänge zwischen Hautkrebs und Papillomviren.
Hautkrebs ist mit 140.000 neuen Fällen pro Jahr die häufigste Krebserkrankungen in Deutschland.
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