Der wöchentliche Besuch einer Kirche oder eines Tempels senkt die Sterbewahrscheinlichkeit um 20 Prozent. Das berichten Forscher der Yeshiva Universität in New York im Fachjournal Psychology and Health.


Die Forscher um Eliezer Schnall werteten dafür die Daten von 90.000 Frauen über einen Zeitraum von mehr als sieben Jahren aus. Die Frauen waren zwischen 50 und 79 Jahre alt und hatten ihren Wohnsitz in den USA.

Die Studie zeigte zwar keinen Einfluss der religiösen Praxis auf Risiken wie Herzinfarkt oder Herz-Kreislauf-Schwäche. Insgesamt zeigte sich jedoch, dass der wöchentliche Besuch einer Andacht das allgemeine Sterberisiko um 20 Prozent reduzierte und es zeigte sich eine Reduzierung um 15 Prozent, wenn der Besuch seltener ausfiel.

Derzeit können die Studienautoren die Ursache des Phänomens nicht erklären. Schnall sagt, dass möglicherweise, die physische Anstrengung um den Gang zum Gotteshaus zu bewältigen, bereits gesundheitsfördernd sein könnte. Jedoch wurden in der statistischen Auswertung Angaben zur körperlichen Gesundheit berücksichtigt.

Schnall verzichtet aufgrund des sensiblen Themas über weitere Spekulationen zur Ursache des beobachteten Effekts und möchte auch niemanden drängen für eine gesundheitsfördernde Wirkung einen Gottesdienst zu besuchen.

Andere Experten spekulierten, dass das Eingebettetsein in eine religiöse Gemeinschaft stressmindernd und damit gesundheitsfördernd wirken könnte.

Vorherige Untersuchungen hatten gezeigt, dass Mitglieder religiöser Gemeinschaften weniger Rauchen und seltener an Suchtkrankheiten leiden.

Kommentare (15)

  1. #1 Catherina
    November 27, 2008

    Die Studie ist weder auf Pubmed noch ueber die Journal Homepage zu finden. Wer da was spekuliert ist doch voellig irrelevant wenn man sich die Primaerdaten nicht anschauen kann. Voellig triviale Confounder sind denkbar (zum Beispiel koennte es sein, dass die Gruppe der NichtindieKircheGeher schon von vornherein so gesundheitlich angeschlagen war, dass es ihnen physisch nicht moeglich war das Haus zu verlassen.

  2. #2 Catherina
    November 27, 2008

    ah – jetzt haben wir sie:

    https://www.informaworld.com/smpp/section?content=a905048605&fulltext=713240928

    Tabelle 4 ist die richtige. Wenn man sich die Konfidenzintervalle anschaut dann ist das wohl eher nichts.

  3. #3 Peter Artmann
    November 27, 2008

    Liebe Catherina,

    vielen Dank für den Link, das wertet den Artikel auf.

    Allerdings empfinde ich die Studie als methodisch sehr sauber.

    Und das ist genau der Grund, weshalb ich sie ausgewählt habe: Methodisch gibt es nichts zu kritisieren und trotzdem dürfte sie bei vielen Leuten nichts ins Weltbild passen …

  4. #4 Catherina
    November 27, 2008

    bitte? Der Unterschied ist nicht da bevor die anfangen ihre Daten zu “bereinigen” (und wenn wir noch diesen oder jenen Confounder rausnehmen, dann kratzt es an der Signifikanz). Die meisten Konfidenzintervalle in Tabelle 4 gehen über 1 und damit sind die Daten nicht signifikant (und das trotz der hohen Zahlen).

    Wenn Du das Paper “methodisch sauber” findest, dann erklär mir bitte (ich würde es gerne wissen), warum die eine Berechnungsmethode besser sein soll als die andere – es gibt ja jedes Model ein anderes Ergebnis und die meisten sind nicht signifikant? Mir sieht das völlig willkürlich aus und die Überschrift hier im Blog (Religion verlängert das Leben) maßlos übertrieben.

    Danke.

  5. #5 sil
    November 28, 2008

    Das ist Cargo-Cult-Science aus Amerika.
    Damit kriegen sie mich auch nicht.

    Tim Minchin – 10 Foot Cock & A Few Hundred Virgins:

  6. #6 Catherina
    Dezember 1, 2008

    Lieber Peter,

    das war nicht nur eine rhetorische Frage: wieso siehst Du die Studie als “methodisch sauber” und in wiefern ist das eine Model von den vielen die sie benutzen um ihre Daten “anzupassen” valider als die anderen? Wo haben die überhaupt statistisch signifikante Resultate? In Tabelle 4 ist nichts markiert? Welche Statistik haben die Autoren angewendet und war das die richtige?

    Nur Pressemitteilungen ins Forum zu setzen, ohne eine kritische Würdigung/Prüfung kann es ja wohl nicht sein.

  7. #7 Catherina
    Dezember 1, 2008

    Peter,

    ich habe gerade den Ayurveda-Beitrag vom September gelesen. Brauchst hier nicht mehr zu antworten, ich rechne nicht damit, dass etwas Fundiertes von Dir kommt.

    Falls jemand anders das Paper kommentieren will? Ich habe es an Epi Wonk weitergeleitet, hoffe der hat Zeit es unter die epidemiologisch-statistische Lupe zu legen.

  8. #8 Michael
    Dezember 2, 2008

    vollkommen ridikül: schonmal über den unterschied kausalität/korrelation nachgedacht? peinlich….

  9. #9 wolfgang
    Dezember 4, 2008

    Peter Vorherige Untersuchungen hatten gezeigt, dass Mitglieder religiöser Gemeinschaften weniger Rauchen und seltener an Suchtkrankheiten leiden.

    Vorherge Untersuchungen siehe altes Testament haben gezeugt dass Methusalems 800 Jahre alt werden- what shells- und die haben alle nicht geraucht. Ob Moses gekokst hat ist unklar.

  10. #10 GeMa
    Dezember 7, 2008

    Insgesamt zeigte sich jedoch, dass der wöchentliche Besuch eines Schwimmbades das allgemeine Sterberisiko um 20 Prozent reduzierte und es zeigte sich eine Reduzierung um 15 Prozent, wenn der Besuch seltener ausfiel.

    Schnall sagt, dass möglicherweise, die physische Anstrengung um den Gang zum Kino zu bewältigen, bereits gesundheitsfördernd sein könnte.

    Schnall verzichtet aufgrund des sensiblen Themas über weitere Spekulationen zur Ursache des beobachteten Effekts und möchte auch niemanden drängen für eine gesundheitsfördernde Wirkung ein Massagestudio zu besuchen.

    Andere Experten spekulierten, dass das Eingebettetsein in eine Kegel Gemeinschaft stressmindernd und damit gesundheitsfördernd wirken könnte.

  11. #11 Tobias
    Dezember 7, 2008

    Ich bin in einem Dilemma. Einerseits wirken soziale Kontake lebensverlängernd (siehe Kegelverein), andererseit korreliert die Zeitumstellung mit einer höheren Wahrscheinlichkeit an einem Herzinfarkt zu krepieren. Soll ich in Zukunft weniger ausgehen am Wochenende?

  12. #12 ali
    Dezember 7, 2008

    Da plötzlich alle vom Kegeln sprechen, kann ich mir einen Hinweis auf ein Buch eines Politikwissenschaftlers nicht verkneifen.

  13. #13 wolfgang
    Dezember 7, 2008

    Der Titel ist ja schon im Ansatz unvollständig.

    Die haben nur die Frauen utersucht. Wo waren die Männer a) in der Kirche ? b) im Gasthaus gegenüber?

    @Tbias- kauf dir doch ein Gasthaus!

  14. #14 Tobias
    Dezember 7, 2008

    @wolfgang: Mit Kegelbahn – und die 800 Jahre rücken in greifbare Nähe. Ganz ohne Religion.

  15. #15 Anhaltiner
    Dezember 12, 2008

    Und nicht vergessen wer jeden Sonntag in die Kirche laufen kann – ist nicht bettlägerig oder pflegebedürftig – und das ist im Alter von 79 schon mal nicht schlecht.

    Achja: wenn kurze Zeit nach der letzten Ölung jemand verstirbt, liegt das nicht an der giftigkeit des verwendeten Öls (nur um solchen Spekulationen vorzubeugen)