Wenn im Herzen blockierte Blutgefäße aufgespürt werden sollen, sind die neuesten Methoden der klassischen Diagnostik nicht überlegen, berichten US-Forscher im renommierten Fachjournal NEJM.
Die Forscher um Julie Miller von der John Hopkins Universität in Baltimore verglichen dafür die Daten von 291 Patienten, von denen die Hälfte Gefäßverengungen im Herzen hatte.
Die Patienten wurden für die Studie auf zwei Arten untersucht. Einmal klassisch: Dabei wurde Ihnen mithilfe eines Katheters ein Kontrastmittel injiziert und mehrere Röntgenaufnahmen angefertigt (klassische Angiographie).
Ein weiteres Mal wurden sie mithilfe der neuesten 64-zeiligen Computertomografie-Technik (CT) im Multi-Energy Verfahren untersucht. Auch dabei wurde den Patienten ein Kontrastmittel injiziert, jedoch wurde dafür auf einen Katheter verzichtet, was die Untersuchungszeit stark verkürzte.
Die Auswertung zeigte, dass das 64-zeilige CT – im Vergleich zur vorherigen 16-zeiligen Technik – eine deutlich verbesserte Aussagekraft hatte und genauso gute Vorhersagen wie die klassische Angiographie zuließ. Insgesamt zeigte sich die Technik jedoch weniger genau und erzeugte vor allem mehr falsch-negative Ergebnisse, als die klassische Methode.
In einem kommentierenden Fachartikel schrieben Experten, dass der Ruf nach den millionenteuren CT-Geräten mit 3D-Techniken an der Diagnosewirklichkeit vorbei geht. Schließlich müsste ohnehin bei jeder Bypass-Operation eine klassische Angiographie durchgeführt werden und zusätzlich gelte es das Risiko der hohen Strahlenbelastung für die Patienten zu berücksichtigen.
Während eine normale Röntgenuntersuchung Patienten mit 0,01 mSv belastet, liegt die Strahlenbelastung der 64-zeiligen CT-Untersuchung bei durchschnittlich 20 mSv.
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