Einzigartige Hirnwellenmuster, die Forscher in den Gehirnen von autistischen Kindern fanden, könnten erklären, weshalb den betroffenen Kindern eine Kommunikation mit der Außenwelt so schwer fällt.
Auf einer Fachtagung in Chicago berichteten Forscher um Timothy Roberts vom Children’s Hospital in Philadelphia von ihren Versuchen mit 64 autistischen Kindern im Alter zwischen 6 und 15 Jahren.
Die Forscher untersuchten die Kinder mithilfe von Magnetoencephalographie (MEG), dabei wurden ihnen Töne in kurzen Abständen, Vokale und Sätze vorgespielt wurden.
Auf den angefertigten Aufnahmen zeigte sich, dass die Gehirne der autistischen Kinder im Vergleich zu gesunden Kindern mit einer deutlichen Verzögerung reagierten.
Diese betrug zwischen 1/50 und einer ganzen Sekunde und ereignete sich während der Signalverarbeitung in dem für das Hören zuständigen Bereich des Gehirns.
Die Forscher spekulieren, dass eine – auch nur geringfügige Verzögerung – gesprochener Sprache es unmöglich macht, einen zusammenhängenden Satz zu verstehen.
Ihrer Ansicht nach könnten daraus sämtliche weitere bei Autismus beobachtete Probleme resultieren.
Roberts will jetzt in weiteren Versuchen überprüfen, ob sich mithilfe der beobachteten Hirnwellenmuster, die Erkrankung auch in jüngeren Kindern diagnostizieren lässt. Derzeit wird die Krankheit nicht vor dem zweiten Lebensjahr erkannt.
Die Forscher erhoffen sich mit ihrer Methode eine sichere Diagnose im Alter von einem Jahr. Dies könnte eine sehr frühe Förderung der Kinder ermöglichen.
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