Jetzt ist es passiert. Belebtes Wasser, aufgeladen mit hochreiner Information, wertvollen Schwingungen und kosmischen Quanten wirkt also doch. Bestätigt von einem Team allerhöchstzuverlässiger Wissenschaftler. Daran ist nicht zu rütteln. Aber der Reihe nach.
Offenbar bin ich gerade in dem Alter, in dem sich mein Freundeskreis epidemisch zu verheiraten beginnt. Meine Freunde Iva und Hannes wurden von diesem Trend nun auch erfasst – auch wenn sie aus sehr unterschiedlichen Lebenswelten kommen: Sie ist Theoretische Physikerin, er ist Experimentalphysiker. Ich wünsche ihnen von Herzen, dass sie diese Kluft gemeinsam überbrücken können und künftige Kinder synkretistisch erziehen, bis sie alt genug sind, sich aus eigener Überlegung für einen der beiden Wege zu entscheiden.
Hochzeiten sind eine ziemlich erfreuliche Sache – ganz besonders, wenn man sie nicht selbst organisieren muss. Alleine schon den passenden Ort zu finden stelle ich mir hochkomplex vor. Iva und Hannes haben diese Herausforderung in bemerkenswert souveräner Weise gemeistert. Gefeiert wurde an einem prächtigen Weingut in Mautern, in einer wunderschönen Gegend Niederösterreichs. Allerdings erkannten wir schon bei der Begrüßung durch die Chefin: Dort klatscht uns die Esoterik ins Gesicht, dass die Schwingungen nur so rauschen und uns feinstoffliche Informationsquanten über die Rückenchakren laufen. Es handelte sich nämlich um ein biodynamisches Demeter-Weingut, gedüngt mit den segensreichen Geistesabsonderungen des großen Anthroposophen Rudolf Steiner.
Kuhmisthörner und Fruchtbarkeitszauber
Mit herzerwärmender Begeisterung berichtet die Chefin, dass im Herbst am Hof Kuhhörner mit Kuhmist gefüllt und anschließend vergraben werden. Ich bin in einer ländlichen Gegend aufgewachsen, in der man über die düngende Wirkung von Kuhmist schon lange bescheid weiß und zum olfaktorischen Ärgernis der benachbarten Bevölkerung sowie zum Entsetzen eventuell versehentlich gerade anwesender Touristen auch tatsächlich immer wieder gerne einsetzt – aber darum geht es hier nicht. Wir brauchen nämlich nur die feinstofflichen Schwingungen der Hornmistkuh, nicht den Hornkuhmist selbst. Im Frühling gräbt man da Mistkuhhorn aus und rührt eine kleine Menge des Kuhhornmists in Wasser an, wodurch sich das Wasser mit Information auflädt. Träufelt man etwas von diesem Wasser auf ein Feld, dann strahlt die Information des Kuhmisthornwassers auf das Feld aus und sorgt für himmlisch strahlendes Wachstum. (Zumindest bei erfreulichen und gewünschten Wucherungen. Das Wachstum von Brennnesseln, Kartoffelkäfern oder Magengeschwüren wird dadurch nicht verbessert, da bin ich ziemlich sicher.)
Informationswasser für alle!
Großen Wert legt man auch darauf, dass bei Tisch belebtes Wasser ausgeschenkt wird. Hier reden wir allerdings nicht über verdünnten Kuhhornmist. Das Trinkwasser ist zwar auch mit wunderschönen Energieschwingungen aufgeladen, doch diese Wasserinformation stammt aus höchst informationsaktiven Quellen im Gebirge, nicht aus Kühen. Wir bekommen also wohlschmeckendes, gesundheitlich höchst unbedenkliches belebtes Wasser in hübschen blauen Flaschen, wie Sie es beim Wunderheiler Ihres Vertrauens kaufen können. Belebtes Wasser ist eine geniale Erfindung: Es schmeckt besser, macht Lebensmittel frisch und haltbar, es vermindert den Wasserbedarf beim Waschen, hält das Schwimmbecken sauber, und ist überhaupt in jeder Hinsicht kerngesund und biologisch rein. Dass überhaupt noch anderes Wasser in den Handel und in die Leitungen gelangen darf, ist eigentlich unerklärlich. Ich wäre ja dafür, gleich in Passau, an der deutsch-österreichischen Grenze an der Donau eine Wasser-Energetisierungs-Anlage einzubauen, wo der ganze Fluss feinstofflich mit Information aufgeladen wird. Damit wären dann zumindest donauabwärts im Osten Österreichs alle wesentlichen Probleme gelöst. Aber auf mich hört ja niemand.
Hochwissenschaftliche Untersuchung
Weil das Hochzeitspaar und die zu einem beträchtlichen Teil naturwissenschaftliche Hochzeitsgesellschaft solchen Informations- und Schwingungswundern gegenüber eher skeptisch eingestellt war, haben wir zu späterer Stunde eine höchst wissenschaftliche Überprüfung der Wasserqualität durchgeführt. Jede Versuchsperson bekam zwei identische Wassergläser zum Verkosten – eines mit profanem Mautner Leitungswasser war und eines mit kostbarem Informationsquantenenergiewasser. Gläser, Wassertemperatur und Wassermenge waren identisch. Jeder Proband musste sich entscheiden, welche Wasserprobe ihm besser schmeckt – das Ergebnis wurde sorgfältig notiert.
Seltener Anblick:
Theoretikerin bei praktischen Versuchen
Der Versuch wurde mit zehn verschiedenen Personen durchgeführt. Gäbe es, wie manche seltsame Häretiker unterstellen, keinen Unterschied zwischen informationsbelebtem Wasser und gewöhnlichem uninformierten Leitungswasser, dann hätte man erwarten müssen, dass fünf mal das Informationswasser als besser bezeichnet wird und fünfmal das unbelebte Wasser. Allerdings: In ganzen sieben von zehn Fällen entschieden sich die Versuchspersonen für das Informationswasser! Damit ist also ganz eindeutig ohne jede Spur von Zweifel für alle Zeiten und mit unanfechtbarer Sicherheit bewiesen, dass Wasserinformationsbelebung funktioniert! Wenn jetzt jemand sagt, er habe in einem Statistikbuch nachgeblättert und festgestellt, dass diese Behauptung so nicht stimmt, weil so ein Ereigniss auch rein zufällig mit immerhin 12% Wahrscheinlichkeit eintritt, dann muss ich fragen: War das Statistikbuch auch mit feinstofflicher Information aufgeladen? Nein? Na bitte. Mit grobstofflich-mathematischer Statistik ist einem so subtilen Phänomen natürlich nicht beizukommen.
100% Trefferquote!
Ganz besonders bemerkenswert ist: Bei dem Experiment haben sieben Quantenphysiker teilgenommen. Und alle sieben Quantenphysiker haben sich für das belebte Informations-Wasser entschieden. Also das kann doch bittesehr absolut kein Zufall sein! Die Wahrscheinlichkeit für siebenmal richtiges Raten liegt bei 1:128 – das entspricht zwar in homöopathischer Nomenklatur immer noch erst etwa einer C1-Verdünnung, ist aber doch ein beeindruckendes Zahlenverhältnis. Zweifellos liegt das daran, das Quantenphysiker besonders sensibel auf die geheimnisvollen Quanten-Schwingungen des Universums reagieren. Dass wir hier nachträglich nach Analyse der Daten eine Theorie entwerfen und mit den selben Daten verifizieren, ist in diesem Fall erlaubt: Die feinstoffliche Wissenschaftstheorie lässt das zu. Weitere Untersuchungen sind daher nun völlig unnötig.
Schmeckt das nach Informationsschwingung?
Nun, ich weiß, dass dieses Ergebnis manchen Leuten nicht schmeckt. Es zu verheimlichen wäre aber unredlich – wir wären damit in die verbreitete Falle von „publication bias” getappt. Daher war es mir wichtig, dieses Experiment, das zweifellos das moderne Paradigma der Naturwissenschaft aus den Angeln heben wird, hier zu veröffentlichen. Wie sich die Wissenschaft angesichts revolutionär neuer Erkenntnisse weiterentwickelt, kann man hier nachlesen. Bis es so weit ist bleibt mir nur, dem Hochzeitspaar alles Gute zu wünschen, harmonische Schwingungen und positive Lebensinformation!
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