Ich weiß, manche von euch haben sich gewundert, warum ich hier so lange keinen Blogbeitrag geschrieben habe. Keine Sorge, das lag natürlich nicht daran, dass ich zweimal auf Urlaub war und mal einige Zeit Entspannung gebraucht habe, der wahre Grund ist: Ich habe zur echten inneren Erleuchtung gefunden.
Das ist ziemlich kompliziert, und ich fürchte, manche werden das nicht ganz verstehen, aber mir wurde klar, dass man sich nur auf tief empfundene Bauchgefühle verlassen kann, nicht auf rationale Schlüsse. Wissenschaftliche Fakten sind eine wackelige Angelegenheit: Sie basieren wieder auf anderen wissenschaftlichen Fakten, und die stützen sich wieder auf andere. Niemals kann rationale Wissenschaft beweisen, dass die rationale Wissenschaft richtig ist. Das Bauchgefühl kann hingegen sehr deutlich sagen, dass Bauchgefühle richtig sind. Wir sehen also ganz eindeutig, dass aus wissenschaftstheoretischer Sicht das Bauchgefühl einfach der konsistentere Zugang ist.
Wir konstruieren unsere Wirklichkeit
Eines wird somit offensichtlich: Von einer angeblich objektiven Wirklichkeit müssen wir uns verabschieden. Die Welt ist einfach das, zu dem wir sie in unseren Gedanken machen. Wenn ich ganz fest davon überzeugt bin, etwas zu schaffen, dann schaffe ich das auch. Das hat ganz gewiss mit Quantenphysik zu tun. (Die Kommentatoren meines letzten Blog-Beitrags vor der Sommerpause, durchwegs renommierte Quantentheoretiker, haben mich schließlich darauf hingewiesen, dass aus quantenphysikalischer Sicht der Mond nicht da ist, wenn man nicht hinsieht.) Selbstverständlich kann man das in allen Lebenssituationen anwenden. Was in meinem beobachtenden Geist nicht vorhanden ist, das gibt es nicht.
Einfach visualisieren!
Diese Erkenntnis wird traurigerweise oft ignoriert. Wären beispielsweise bei der Fahrt der Titanic alle beteiligten Personen ganz fest der Überzeugung gewesen, es gäbe keine Eisberge, hätte logischerweise auch niemals etwas geschehen können. Dummerweise gab es damals ein Besatzungsmitglied, das den Eisberg in der Ferne entdeckte und unvorsichtigerweise die Brücke informierte. Nicht zu wenig Wachsamkeit war der Untergang der Titanic sondern zu viel! Hätte man bloß gegen den Eisberg anmeditiert, oder zumindest ganz fest daran geglaubt, dass es sich um Zitronensorbet handelt, wäre die Geschichte anders verlaufen.
Ich selbst machte mich daran, diese Macht des menschlichen Geistes zu testen. Völlig überzeugt von meiner Unverwundbarkeit stellte ich mich probeweise einem fahrenden Lastwagen entgegen. Unglücklicherweise war mein Chi in diesem Augenblick offenbar nicht stark genug, ich wurde ein bisschen zu Boden geschleudert. Im Krankenhaus betonte der Arzt mehrfach, es sei ein Wunder, dass ich noch am Leben bin. Ein Wunder! Eine lupenreine Bestätigung also – aus dem Mund eines Schulmediziners! Wenn das kein Beweis ist!
Und jetzt werde ich reich!
Auch wenn ich natürlich nun weiß, dass weltliche Güter völlig bedeutungslos sind, habe ich jetzt vor, demnächst im Lotto zu gewinnen. Auch hier gilt: Wer bedingungslos daran glaubt, der gewinnt. Mein erster Schritt war also, meinen Lebensstil entsprechend umzustellen – und es hat funktioniert! Ich visualisierte meine Millionen, und wie ein Lottogewinner lebte ich in Luxus, es fühlte sich herrlich an. Zumindest bis dieser unsympathische Mensch im Restaurant meine Kreditkarte zerschnitt. Ich konnte ihm nicht erklären, dass die Sperre meines Kontos nur von seinem Geist konstruiert ist. Seither versuche ich, die beiden Teile meiner Kreditkarte wieder aneinanderzuvisualisieren. Ich glaube, erste Teilerfolge sind bereits zu sehen.
Ihr seht also: Es geht mir prächtig. Darum wird es in Zukunft auch wieder mehr Blogbeiträge geben. Vielleicht nicht ganz in der raschen Folge, die vor der Sommerpause hier üblich war – doch wenn ihr ein paar Tage lang schmerzlich auf einen naklar-Artikel warten müsst, dann visualisiert euch doch einfach zwischendurch ein paar neue.
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