Es ist furchtbar: Da lehnt man sich bloß mal kurz zurück und schon sind Jahre vergangen. Es wird Zeit, meinen naklar-Blog neu zu beleben.

Seit 2013 habe ich hier nichts mehr gebloggt – dann kam recht unvermittelt letzte Woche ein neuer Artikel von mir, ohne dass ich die lange Pause erklärt hätte. Das gehört sich nicht. Darum hole ich die Erklärung jetzt ein bisschen nach.

Es gab viele Gründe für meine Pause – einer davon war zweifellos, dass ich damals ein sehr reizvolles Angebot von futurezone.at bekommen habe, für die ich jetzt seit über zwei Jahren regelmäßig meine Kolumne “Wissenschaft und Blödsinn” schreibe. Das mache ich mit großer Freude – nicht nur, weil man so viele Leute erreicht, die sich nicht unbedingt auf klassische Wissenschafts-Blog-Seiten herumtreiben, sondern ein bisschen auch deshalb, weil der Umgangston dort in den Kommentaren deutlich freundlicher ist als hier.

Blogs sind super

Allerdings: Auch Online-Kolumnen sind eine andere Textsorte als Blogs. Blogs sind schneller, tagesaktueller, ungeschliffener, sie dürfen unausgegorener sein, stellen nie einen pseudoliterarischen Anspruch wie ihn das Feuilleton gerne erhebt. Das ist manchmal schade, aber manchmal auch wieder ein großer Vorteil. Darum habe ich beschlossen, gewisse Themen nun auch wieder zu bloggen. Wie ausführlich und regelmäßig ich das machen werde, weiß ich noch nicht. Ich habe jedenfalls vor, nicht in erster Linie über wissenschaftliche Erkenntnisse zu schreiben (das mache ich ohnehin in meinem Brotberuf für die TU Wien), ich werde wohl eher versuchen, hier Meinungen über Wissenschaft, und Wissenschaftskommunikation loszuwerden. Mal sehen!

Außerdem habe ich noch jede Menge andere Dinge gemacht. Ich treibe mich bekanntermaßen bei den Skeptikern in der GWUP bzw. der Wiener Gesellschaft für kritisches Denken herum, ich habe Vorträge gehalten, und ich habe ziemlich viel geschrieben – für ganz unterschiedliche Auftraggeber, von der Mitarbeiterzeitung bis zum Nachrichtenmagazin. So hatte ich etwa im Sommer die schöne Aufgabe, für das Profil Wissen mehr als 30 Seiten über Albert Einstein und die Relativitätstheorie zu gestalten.

Dann gab es noch andere Projekte, die ich an dieser Stelle noch vorstellen werde – und ein ganz großes Projekt, über das ich sicher noch ganz viel erzählen werde, wenn es konkretere Formen annimmt. Es gibt so viel zu tun!

Die Webseite naklar.at, die damals mein erster Schritt in die Wissenschaftskommunikation war, schläft nun allerdings. Die Zeiten, in denen eine eigene, private Webseite ein guter Kommunikationskanal für solche Dinge war, sind lange vorbei.

Ach ja – und einen viel zu großen Teil meiner spärlichen Freizeit verbringe ich auf Twitter unter dem wenig originellen Namen @florianaigner. Wenn ihr mir dort folgt und damit meinen Prokrastinationsdran noch weiter anfeuert, gebührt euch meine immerwährende Dankbarkeit. Bis bald!

Kommentare (4)

  1. #1 Marcus Anhäuser
    März 18, 2016

    Da isser wieder, welcome back :-). Ich seh das ja inzwischen fast als Charakteristikum eines Blogs, Wochen, Monate, Jahre Unterbrechung und dann wie aus dem Nichts, gehts weiter.

  2. #2 Dr. Webbaer
    März 18, 2016

    Schön, dass Sie wieder emergieren.
    Ihrem Loblied auf WebLogs schließt sich Ihr Kommentatorenfreund gerne an.
    Diese sind oft deutlich fruchtbarer zu konsumieren als bspw. die gewohnte Tagespresse, auch weil sich hier oft Einschätzungen und Berichte finden, die anderswo nicht oder nur in auf langweilige Art und Wiese standardisierter Form vorliegen.
    Insofern: Welcome back!

    MFG
    Dr. Webbaer (der in der Folge natürlich an Inhalten interessiert bleibt, diese sind oft schwer zu erstellen)

  3. #3 Glühwürmchen
    Brumm am See
    März 21, 2016

    Man verpaßt immer etwas, dafür ist der Mensch mit seinen Input-Sensoren ja auch gemacht, nicht alles zu erfahren. Man bräuchte ansonsten sehr viele Augen und Ohren, und die möglichst weit verteilt. Nein das geht mal gar nicht! Ich halte das auch für ungesund, alles zu hören, was andere so sagen. Will ich gar nicht!

  4. #4 Simon Deutschl
    Mandalore
    März 31, 2016

    Freut mich, dass der Blog wieder belebt wird. Vor allem, da Twitter für mich allmählich zu schnelllebig wird. Blogs sind da wesentlich gemütlicher und dank Feed-Reader kann man einen Text auch mal ein paar Tage später lesen, ohne Angst haben zu müssen, etwas zu verpassen. 🙂