Der Wirtschaftswissenschaftler und Ingenieur Maurice Allais erhielt 1988 den Nobelpreis für seine bahnbrechenden Beiträge zur Theorie der Märkte und der effizienten Nutzung von Ressourcen.

Der Franzose Maurice Allais, Jahrgang 1911, ist einer der bekanntesten Ökonomen und hat zahlreiche bedeutende Beiträge zur Wirtschaftswissenschaft geleistet. Schon seit den 1940er Jahren beschäftigte er sich mit der Theorie des Marktgleichgewichtes (einem Zustand, in dem sich Angebot und Nachfrage decken), und versuchte innere Widersprüche des Modells aufzulösen. Für sein Konzept des Marktgleichgewichtes fand er mithilfe konkreter Kalkulationen aus Haushalts- und Businessplänen strenge, allgemein anwendbare mathematische Beschreibungen.

Bekannt wurde Allais für seine Beschreibung des Allais-Paradoxons, eines schon 1953 vorgestellten entscheidungstheoretischen Problems. Den Nobelpreis erhielt er allerdings für seine Beschreibung des Marktgleichgewichtes und seine Arbeiten zur Effizienz im Wirtschaftssystem. Neben seinen Leistungen als Ökonom hat Allais auch im Bereich Wissenschaftsgeschichte, experimenteller Physik und Geophysik Studien veröffentlicht.