Der kanadisch-amerikanische Physiker und Biochemiker Sidney Altman erhielt 1989 den Nobelpreis für Chemie zusammen mit Thomas R. Cech, für ihre Entdeckung der katalytischen Eigenschaften der Ribonukleinsäure (RNA).

Die Entdeckung, dass die Nukleinsäure RNA nicht nur die Proteinsynthese in Zellen steuert, sondern auch wie ein Enzym wirken kann, war eine wahrhaftige Wissenschaftssensation. Die Bedeutung der RNA als Katalysator entdeckten der Kanadier Altman, Jahrgang 1939, und Thomas Cech unabhängig voneinander in den 1970er Jahren. Zusätzlich zu der grundlegenden Bedeutung dieser Forschung für die Biowissenschaften, haben ihre Ergebnisse praktische Relevanz für die moderne Gentechnik, etwa bei der Entwicklung von Immunisierungen gegen Vireninfektionen.

Altman erforschte die Transkription von DNA zu RNA in dem Bakterium Escherichia Coli und stellte dabei fest, dass bei der Zusammensetzung der RNA nach dem Kopieren Enzyme tätig wurden, die nicht aus Eiweiß, sondern Nukleinsäuren bestanden. Bevor die Erkenntnisse von Altman und Cech publik wurden, war man in der Biochemie davon ausgegangen, dass alle Reaktionsbeschleuniger in der Zelle aus Proteinen bestehen müssten – unzählige Fachbücher mussten daraufhin umgeschrieben werden!