Der Wirtschaftswissenschaftler Kenneth Joseph Arrow erhielt 1972 den Nobelpreis für Wirtschaft, zusammen mit Sir John Richard Hicks, für ihre bahnbrechenden Arbeiten zur allgemeinen Theorie des ökonomischen Gleichgewichts und zur Wohlfahrtstheorie.

Kenneth J. Arrow, 1921 in den USA geboren, veröffentlichte schon in den 1950er Jahren einen Artikel, der die ökonomische Theorie des Allgemeinen Gleichgewichts auf neue theoretische Fundamente stellen sollte. Er fand neue mathematische Modellierungen für Fragen des Wettbewerbs und der Effizienz, und zur Theorie des Marktgleichgewichts.
Eine Schlussfolgerung seiner Arbeiten war, dass direkte Eingriffe in die Verteilung von Gütern stets indirekten Preisregulierungen von staatlicher Seite vorzuziehen seien – ein Ergebnis, das erklärt, warum auch heute zahlreiche Ökonomen Preiskontrollen kritisch gegenüberstehen.

Am besten bekannt ist Arrow für das nach ihm benannte Unmöglichkeitstheorem – ein Paradox, das besagt, dass sich aus den Präferenzen von Einzelpersonen in einer Gruppe nicht zwangsläufig die Reihenfolge der Präferenzen der gesamten Gruppe bestimmen lässt. Dieses Theorem ist interdisziplinär bedeutsam, etwa in der Wohlfahrtsökonomie und der Sozialwahltheorie.