Der Mathematiker Robert John Aumann erhielt 2005 den Nobelpreis für Wirtschaft, zusammen mit Thomas C. Schelling, für ihren Beitrag zum besseren Verständnis von Konflikt und Kooperation durch spieltheoretische Analysen.

Robert John Aumann wurde im Jahr 1930 in Deutschland geboren und emigrierte 1938 mit seiner orthodox-jüdischen Familie in die Vereinigten Staaten nach New York. Er studierte Mathematik in New York und schrieb seine Doktorarbeit über Knotentheorie am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) bei George W. Whitehead. Am MIT hatte Aumann auch den berühmten Mathematiker und Spieltheoretiker John Nash kennen gelernt. Später wandte er sich der Spieltheorie und deren Anwendung auf Fragen von Krieg und Frieden, von Konflikt und Kooperation endgültig zu.

Robert Aumann war der erste, der sich in großem Umfang mit dem Prinzip endlos wiederholter Spiele befasste. Bekannt wurde insbesondere Aumanns Modell des sogenannten korrelierten Gleichgewichts in nichtkooperativen Spielen. Aumann, der sowohl US-amerikanischer als auch israelischer Staatsbürger ist, hat sich politisch auch für ein starkes Israel engagiert und in dieser Debatte, wie auch in Fragen der Thoraauslegung, ebenfalls spieltheoretisch argumentiert. Nach Aumanns Erkenntnissen lässt sich der sprichwörtliche Friede eher in langfristigen als in einmaligen Spielen aufrechterhalten.

Kommentare (1)

  1. #1 ali
    April 25, 2008

    Das passt ja wunderbar zu meiner ‘Spieltheorie’ Serie (bei uns wird normalerweise mehr von Schelling gesprochen als von Aumann).

    Spieltheorie und Torahauslegung klingt spannend. Ich muss das bei Gelegenheit mal recherchieren.