Der katholische Bischof Carlos Belo erhielt den Nobelpreis für Frieden, zusammen mit José Ramos-Horta, für ihren Einsatz für eine gerechte und friedliche Lösung des Konfliktes in Ost-Timor.


Carlos Filipe Ximenes Belo, 1948 in Ost-Timor geboren, erhielt 1996 den Friedensnobelpreis für seine schon seit den 1970er Jahren andauernden Bemühungen um eine friedliche Lösung des Osttimor-Konfliktes.

1975 hatte Indonesien Ost-Timor annektiert und die Bevölkerung systematisch unterdrückt, wobei Schätzungen zufolge rund ein Drittel der Menschen in der Folgezeit durch Hunger und Kriegshandlungen zu Tode kamen. 1976 verließ Belo seine Heimat und ging zunächst nach Macau. Später studierte er Theologie in Lissabon und Rom.

Der Vatikan sandte Carlos Belo als apostolischen Verwalter zur Diözese der osttimorischen Hauptstadt Dili. Im Jahr 1988 wurde er zum Bischof geweiht und galt bald als gesellschaftlicher Repräsentant des unterdrückten Volkes, wobei er sich immer wieder öffentlich gegen die Gewalt und Ungerechtigkeit im Land aussprach.

Seine deutlich formulierte Kritik machte ihn jedoch verstärkt zur Zielscheibe der Indonesier, doch er scheute sich nicht, auch auf internationaler Ebene weiterhin auf den Konflikt hinzuweisen und seinen Friedensplan öffentlich zu machen. 1989 schrieb Belo an den Papst und den UN-Generalsekretär und forderte ein UN-Referendum für die Zukunft von Ost-Timor und internationale Unterstützung. Seine Bemühungen mündeten schlussendlich in die Unabhängigkeit des Staates Ost-Timor 2002.