Ich bin jetzt seit mehr oder weniger 3 Monaten dabei und damit kann ich nun schon mal einen kleinen Zwischenstand geben.
Womit ich am Anfang nicht gerechnet hatte, ist eindeutig, dass keiner meiner Artikel einen Shitstorm ausgelöst hat. Das ist dahingehend unerwartet, da ja regelmäßig Artikel auf diversen Nachrichtenportalen (und ähnlichem), die sich auch nur neutral zu nuklearen Themen äußern, direkt Opfer von Massen an Kommentaren werden, die einem Atomlobbyismus oder wesentlich Schlimmeres unterstellen. Tatsächlich war der Artikel, der die meisten Kontroversen in der Kommentaren hervorgebracht hat, derjenige über den Gebrauch von Bärlappsporen zum Feuerspucken (https://scienceblogs.de/nucular/2015/02/06/spiel-mit-dem-feuer/). Das ist schon ein wenig merkwürdig, aber eben auch sehr willkommen.
Ich war (und bin) bei den “harten” Themen wie Atomkraft und Elektrosmog vorsichtig, mich nicht auf eine der beiden arg verfeindeten Seiten zu stellen. Das werde ich auch sicher beibehalten, aber zumindest die ersten drei Monate haben gezeigt, dass meine Befürchtungen dahingehend wohl etwas übertrieben waren
Das wird vor allem mit dem Publikum hier bei Scienceblogs zusammenhängen, das ich als sehr interessiert und unvoreingenommen erlebt habe. Ich möchte mich an dieser Stelle sehr für die ganzen Kommentare und vor allem Nachfragen bedanken. Letztere sind meiner Meinung nach das tollste Kompliment, das man einem Wissenschaftler machen kann.
In meinem Schreibstil, der Frequenz und Inhalte meiner Artikel habe ich noch nicht wirklich zu einer Routine gefunden. Während mir manchmal spontan ein bis zwei Themen einfallen, zu denen ich einfach sofort etwas runter schreiben muss, gibt es auch Wochen, in denen ich mich wirklich dazu zwingen muss, doch nun auf jeden Fall noch was “zu Papier” zu bringen. Ich weiß nicht, ob das besser wird, wenn ich die Veröffentlichung vom Schreiben etwas entkoppele und zusehe, so viele Artikel auf Halde zu haben, dass ich auch mal eine kreative Durststrecke (oder Hochzeit der Arbeitsbelastung) überstehen kann. Mal sehen.
Meine Rechtschreibung habe ich noch nicht im Griff, aber dank moderner Technik und der wunderbaren Miya, kann man zumindest die meisten Texte irgendwann mal ohne große Gewissensbisse der Öffentlichkeit zugänglich machen. Das kann natürlich nur ein Provisorium sein und ich werde versuchen, in Zukunft mehr Arbeit in die rechte Schreibweise zu stecken.
Vorerst werde ich es beibehalten, nicht über aktuelle Themen aus der Presse zu schreiben, denn erstens traue ich mir die richtige Redaktionsarbeit noch nicht zu und andererseits habe ich die Befürchtung, einfach bei den ganzen “Facebook unter den Bilder”-Kommentaren unterzugehen und nur als eine weitere Person dazustehen, die gerade unbedingt ihren Senf dazugeben und in die Welt hinaus schreien muss.
Nun ja, ich habe aktuell sehr viel Spaß hier, was vor allem an den tollen Lesern liegt und werde einfach mal weitermachen, solange mir niemand etwas anderes sagt. Ach ja, falls ihr irgendwelche Anregungen für mich habt, Dinge, die ich schon immer falsch mache oder gar Verbesserungsvorschläge für die Zukunft… immer her damit. Über konstruktive Kritik würde ich mich sehr freuen.
Mit besten Grüßen
Tobi
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