Ich mache Festkörperphysik mittels Neutronenstreuung in Großgeräten, wie Forschungsreaktoren und Spallationsquellen. … Ja wenn ich meine Tätigkeit in einem Satz beschreiben soll, dann kommt ungefähr so etwas dabei heraus, unter dem sich dann die meisten Fragenden nur sehr bedingt etwas vorstellen können. Da dies den meisten meiner Kollegen genauso geht (falls man sie auf einer Party nach ihrer Arbeit fragt) hat unser Institut schon vor einiger Zeit mal ein Video machen lassen, in dem unser Job erklärt wird.
Da dies sehr geholfen hat unsere Tätigkeit über die Grenzen der sowieso schon beteiligten Wissenschaftlerinnen hinauszutragen haben wir nun zwei Folgevideos anfertigen lassen. Diese gehen auch schon ein gutes Stück in die Tiefe und erklären fundamentale Eigenschaften der Quantenmechanik anhand unserer Methode, der Neutronenstreuung.
Dabei sind die Videos auf einem Niveau des frühen Physik (oder verwandten Naturwissenschafts) Studiums oder eines engagierten Leistungskurses in der Schule und können dort recht gut vorlesungsbegleitend gezeigt werden. Die gezeigten Experimente sind echt und aktuell, genauso wie Sultan und Tobias, die beiden Wissenschaftlerinnen, die in dem Video vorkommen. Beide sind geschätzte Kollegen, die ich regelmäßig sehe. Das zweite Instrument (das DNS) habe ich auch schon auseinandergenommen um mir von dort den Chopper “auszuleihen” ;-). Dies ist also ein echter Einblick in unsere Arbeit… und den Forschungsreaktor FRM-II in Garching/München.
Was Wissenschaftskommunikation angeht sind diese Videos sicherlich nicht der Weisheit letzter Gral, aber mMn ein guter Schritt in die richtige Richtung. Wir haben als Wissenschaftlerinnen nicht nur die Pflicht die Gelder des Volkes, die uns für unsere Arbeit bereitgestellt werden, sinnvoll zu verwenden, sondern auch bzw. vor allem den Auftrag die Geldgeber daran teilnehmen zu lassen. Wir Scienceblogger machen dies über die Blogs hier und meine Kollegen fertigen alle 5 Jahre ein Video an.
Daher würden wir alle uns auch wieder sehr über konstruktive Kritik freuen. Was ist an den Videos gut, was ich schlecht und am wichtigsten: Was können wir besser machen. Bis zum nächsten (offiziellen) Video werden wahrscheinlich wieder ein paar Jahre vergehen, aber ich kann recht sicher versprechen, dass gute Ideen (die jetzt eingebracht werden) umgesetzt werden können.
Bis dahin würde ich (und alle anderen Leute in meinem Institut auch) mich darüber freuen, wenn ihr die Videos teilt, weiterverbreitet und benutzt. Beim nächsten Mal zeige ich euch dann mein selbstgemachtes HBS-Heimvideo *g*.
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