Eine Auswahl der aktuellen Doktorantinnen

Eine Auswahl der aktuellen Doktorantinnen

Na, wer will meinen Job haben? Viel Arbeit, viel Herumgereise durch die Weltgeschichte, Arbeiten mit radioaktiven Materialien und geregelte Arbeitszeiten kenne ich nur vom Hörensagen. Dafür gibt es dann die einzigartige Möglichkeit an einem brandneuen Projekt mitzuarbeiten, das es auf der Welt in dieser Form noch nicht gegeben hat und kompakte Neutronenquellen als mikroskopische Sonde in der Materialforschung einem breiten Universitätspublikum zugänglich zu machen.

Der zukünftige engste Kollege ist ein Idiot und diskutiert im Internet mit Bananen, aber der Chef ist toll und die Arbeitsgruppe und das Institut sowieso.

Oder anders gesagt: Meine Zeit als Doktorandin ist vorbei und ich suche eine Nachfolgerin für eine Promotionsstelle in der Physik, konkret der Neutronenstreuung bzw. Moderation. Noch konkreter soll ein kryogener ortho/para Wasserstoffmoderator, den irgendeine Idiotin mit zwei linken Händen zusammengestöpselt hat, in Dauerbetrieb genommen und weiterentwickelt werden. Als Anforderungsprofil für die Stelle gäbe es diesen Ansatz:

  • Die Schrauberin: Abschluss in Physik, physikalische Chemie, Materialwissenschaften oder als Physikingenieurin mit einem starken experimentellen Schwerpunkt in Kryotechnik, Festkörper- oder Kernphysik. Grundlagenkenntnisse in Quantenmechanik sind Voraussetzung. Experimentelle Erfahrung in einem der folgenden Gebiete: Raman-Spektroskopie, Neutronen- (ggf. Röntgen)streuung oder Kryotechnik ist erforderlich, sowie die Bereitschaft sich in die anderen einzuarbeiten. Grundlagenkenntnisse in CAD, ANSYS und/oder LabView wären hilfreich, können aber auch “on the job” erworben werden. “Handelsübliche” Kenntnisse in Programmierung und elektronischer Datenverarbeitung werden vorausgesetzt. Ach ja, und das Wichtigste ist natürlich die Lust an einem komplexen Gerät, das es in dieser Form noch nicht auf der Welt gibt, so lange herumzuschrauben und zu basteln (und darauf einzuschlagen), bis es vernünftig funktioniert und eine neue Ära in der Erforschung kondensierter Materie einleitet.

Für diese, zugegebenerweise nicht ganz einfachen Anforderungen, gibt es dann die üblichen Doktorandinnenleistungen: Dreijahresvertrag, ein Gehalt von dem man nicht verhungert (75% von dem, was ein Lehrer verdient (¾ E13) ) und eine Promotion an der RWTH Aachen (Fakultät Physik, Lehrstuhl Festkörperphysik Dr. rer. nat. oder bei Bedarf auch Dr. ing. möglich). Dazu kommt der Bonus des Forschungszentrums Jülich d.h. gute Fortbildungsprogramme, Konferenzen und logistische Unterstützung, wenig Lehrverpflichtung (nur Spezialvorlesungen, bei denen man selber noch was lernt) und exzellente Forschungsinfrastruktur (Geräte, Ausstattung und Techniker, Elektriker, Ingenieure etc.).

Lageplan FZ-Jülich

Dienstort ist das malerische Jülich inmitten von Rübenäckern und Bergbaulöchern, aber Wohnen in Aachen, Köln oder… notfalls auch… urgs… Düsseldorf funktioniert erfahrungsgemäß auch ganz gut, obwohl ich in meinen drei Jahren wohl maximal die Hälfte der Zeit vor Ort und den Rest an irgendwelchen externen Forschungsorten verbracht habe.

Bei Fragen könnt ihr euch gerne hier oder per Mail melden. Die Bewerbung bitte über den offiziellen Weg über das Forschungszentrum Jülich.

… und übers Weitersagen an Freunde und Bekannte, die dafür in Frage kommen würden, würde ich mich natürlich freuen.

Die Offizielle Stellenausschreibung gibt es hier: https://www.fz-juelich.de/SharedDocs/Stellenangebote/_common/dipldok/d129-2017-jcns-2.html?nn=718260

Wer erfolgreich eine tolle Kandidatin für uns einwirbt bekommt von mir wahlweise einen persönlichen Artikel über ein Thema der Wahl, ein Waffeleisen oder einen Eisbecher ausgegeben.

Kommentare (31)

  1. #2 Siegbert
    siegbert-rathlingen@web.de
    19. September 2017

    Warum gilt Ihr Angebot nur für Frauen?

  2. #3 Tobias Cronert
    19. September 2017

    “Bewerbungen männlicher und/oder schwerbehinderter Menschen sind uns willkommen.”

    Also das Angebot gilt natürlich unabhängig von Geschlecht, Frisur und allen anderen Eigenschaften der Person, die nichts mit dem Job zu tun haben. Oder um es mit Hilbers Worten zu sagen: Die Fakultät ist doch keine Badeanstalt.

    Mir gehen nur die ganzen Binnen “I”s und Sternchen auf den Keks. Deshalb benutze ich von Zeit zu Zeit (wenn mir danach ist) das generische Femininum. Außerdem benutze ich dieses oft falsch, z.B. wenn ich mich selber als Doktorandin bezeichne.

    Ich behaupte einfach mal, es wäre Kunst.

  3. #4 MartinB
    19. September 2017

    @Tobias
    Auf jeden Fall bist du da in Gesellschaft
    https://scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen/2015/03/26/das-generische-femininum/
    (ob das ne gute oder schlechte Gesellschaft ist, sage ich mal nicht…)

  4. #5 tomtoo
    19. September 2017

    Prinzipiell würde ich den Job ja nehmen. Gut ich müsste noch schnell Physik Studieren, nebenbei mich mit Kryotechnischen Anlagen beschäftigen, bischen IT mhh, ein nicht alzu üppiges Gehalt, Geschäftsreisen naja bin ja auch nicht mehr der Jüngste. Aber Kollegen die mit Bananen telefonieren ??? Geht ja garnicht. ; )

  5. #6 RPGNo1
    19. September 2017

    @MartinB
    Stichwort Generisches Femininum: Da musste ich glatt an deine Artikel denken. 🙂
    Aber klar, für jemanden, der zum ersten Mal hier reinschaut, kann es schon verwirrend sein.

  6. #7 rolak
    19. September 2017

    oder einen Eisbecher

    Und plötzlich sind die anderen Varianten völlig irrelevant 🙂

    Viel Erfolg beim Zuwachs-Suchen!

  7. #8 tomtoo
    19. September 2017

    @rolak
    Böse Frage wär ja, Persönlicher Artikel ?
    Haus,Boot, Auto ?

  8. #9 rolak
    19. September 2017

    Persönlicher?

    Nee, tomtoo, unbestimmter. Ist ja unabhängig vom Inhalt.
    Falls aber doch, dann eher ‘der, die, das’.

    Jibbet sich viele Meechlichkeiten, Gelesenes mit Bedeutung auszustatten…

  9. #10 tomtoo
    19. September 2017

    @rolak
    Ich schwöööör *hüstl* “über ein Thema” wurde nachträglich hinzugefügt. 😉

  10. #11 Pilot Pirx
    Aquatroolis
    19. September 2017

    Bekommt man da den Genderchip kostenlos ins Hirn oder muß der bezahlt werden?

  11. #12 Tobias Cronert
    19. September 2017

    Also ich hatte in meiner Ausbildung ca. 39h (Neuro-)Anatomie und betätige mich bei Bedarf gerne als Hobbychirurg, falls Bedarf besteht. Aber da das Geschlecht in der Physik vollkommen egal ist sehe ich da jetzt keinen Grund zu. Im Allgemeinen wird meiner Zunft ja auch eher die Geschlechtslosigkeit nachgesagt 😉

    @MartinB: Ja, ich scheue mich nicht davor jeden zweiten mainstream Physikertrend mitzumachen… und stehe dazu.

    Ansonsten: einen lustigen Artikel über Boote kann ich sicher beisteuern, bei Häusern und Autos wirds eher langweilig werden.

  12. #13 tomtoo
    19. September 2017

    Mich würde wirklich mal interessieren was Boote und Neutronen gemeinsam haben, und was nicht? ; )

  13. #14 Tobias Cronert
    19. September 2017

    Boote haben Neutronen, Neutronen aber keine Boote. Wie unfair.

  14. #15 Robert aus Wien
    21. September 2017

    Auch für Herrn Cronert (an anderer Stelle hatte ich das ja schon mal gepostet): Warum die Geschichte mit dem “generischen Femininum” (das es nicht gibt) Unsinn ist, steht hier:

    https://www.belleslettres.eu/content/deklination/genus-gendersprech.php

    Ja, ich weiß schon, das ist euch egal, ihr beharrt hier trotzdem auf eurer Meinung. Wie war das nochmal mit selektiver Wahrnehmung von Anhängern irrationaler Glaubenssysteme?

  15. #16 tomtoo
    21. September 2017

    Ich denke mal dass das ganz locker über die Meinungsfreiheit innerhalb seines eigenen Blogs abgedeckt ist.

  16. #17 Tobias Cronert
    21. September 2017

    Naja wenn ich einen “offiziellen” Test schreibe, wie z.B. meine wissenschaftlichen Publikationen, dann würde ich mich bemühen nach den entsprechenden Standarts zu schreiben um “korrekt” zu sein.
    … oder absichtlich ein bestimmtes politisches Statement verfolgen.

    Aber “Nucular” ist einfach nur mein privates Freizeitvergnügen und da fühle ich mich zu nichts verflichtet. Vor allem will ich in meiner Freizeitbeschäftigung nur Dinge verfolgen, die mir Spaß machen. Mit meiner Schreibweise verfolge ich keine politische Agenda, sondern einfach nur Kurzweil.

  17. #18 gedankenknick
    21. September 2017

    @Tobias Cronert …und betätige mich bei Bedarf gerne als Hobbychirurg…:

    Ist da ein “Neutronen-Skalpell” in Entwicklung? Ein Schwerionen-Skalpell kenne ich ja schon vom Hörensagen: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=medizin1_17_2003

    Boote haben Neutronen, Neutronen aber keine Boote. Wie unfair.
    Sehe ich nicht so. Gibt nen Haufen Boote, die gebaut wurden, um Neutronen durch die Gegend zu schippern, zur besseren Abschirmung sogar größtenteils komplett unter Wasser! Unfair ist, dass die sich Atom-U-Boote nennen, und nicht etwa Neutronen-U-Boote.

    Nicht verwechseln darf man Boote allerdings mit Schiffen, sonst gibt das Knatsch mit den nautisch bewanderten Besatzungsmitgliedern… Außerdem fragt sich, wieviele davon Bananen und Katzen an Bord haben… 😉

  18. #19 rolak
    21. September 2017

    Fragen über Fragen^^

    was Boote und Neutronen gemeinsam haben, und was nicht?

    zur ersten Frage: e, t, o
    zur zweiten Frage: y

    fragt sich, wieviele davon Bananen und Katzen

    das ist doch jetzt schon seit bummelig 80y bekannt: nur solange man nicht nachguckt.

  19. #20 Tobias Cronert
    21. September 2017

    Ich glaube Bananen sind im Gegensatz zu Katzen keine Quantenobjekte, bin mir aber nicht sicher. Immer wenn ich sie messen will sind sie tot.

    Ich wundere mich gerade, dass noch niemand versucht hat Atom-U-Boote als Kernuboote zu etablieren, bei den A-Kraftwerken wird ja immer so viel Wert drauf gelegt.

    Strahlentherapie mit Neutronen wird hier sicher auch noch als Artikel kommen. Das ist eine totale Randerscheinung, aber sie gibt es und das ist definitiv eine Geschichte Wert.

  20. #21 rolak
    21. September 2017

    noch niemand

    Vielleicht deswegen, weil ‘Kernflotte’ schon lange ein stehender Begriff ist, Tobias.

    tot

    ⁴⁰K ist ja auch ne ziemlich einfrierende Temperatur.

  21. #22 Hugo
    22. September 2017

    Viel Arbeit, viel Herumgereise durch die Weltgeschichte, Arbeiten mit radioaktiven Materialien und geregelte Arbeitszeiten … kenne ich nur vom Hörensagen.

    Sie kennen also viel Arbeit, viel Herumgereise usw. nur vom Hörensagen?

    Meine Zeit als Doktorandin ist vorbei …

    und ob sie Männlein oder Weiblein sind kennen sie auch nur vom Hörensagen?

  22. #23 tomtoo
    22. September 2017

    @Hugo
    So ein bischen Ironie ist dir fremd.
    Darum ist dir ja auch nicht klar, was du so bist oder ?

  23. #24 Tobias Cronert
    22. September 2017

    Meine Zeit als Doktorandin ist vorbei …

    und ob sie Männlein oder Weiblein sind kennen sie auch nur vom Hörensagen?

    Ich würde sagen ob ich Männlein oder Weiblein bin ist mir relativ egal. Ich fühle mich bei beidem angesprochen. Das mag an meinem übersteigerten Ego liegen, aber da muss die Welt halt mit klarkommen.

    Ich mag es, wenn man mich als Weiblein anspricht. Obwohl das zugegebenerweise nur wenig Leute tun *g*

  24. #25 Laie
    22. September 2017

    Da die Bezahlung von Spitzenkräften in Deutschland so mies geworden ist kann man nur noch empfehlen, ins ein besser zahlendes Ausland zu gehen. In den USA hätte man sicherlich ein sehr gutes Einkommen, um über einen normalen Lebensstandard zu verfügen.

    In diesem Zusammenhang fällt einem auf, dass zwar medial immer wieder von “Facharbeitermangel” gesprochen wird, jedoch offensichtlich der Mangel an guter Bezahlung überwiegend der Grund sein dürfte.

    Soll die niedrige Bezahlung und “Das Stellenangebot für Physikerinnen” in dem Zusammenhang verstanden werden, dass nicht nur Frauen werden, die die schlechte Bezahlung nicht nur Frauen – die aber viel härter und häufiger – betrifft.

  25. #26 Laie
    24. September 2017

    Der letzte Satz enthält zu viele Fehler: Er sollte lauten:

    Soll der Ausdruck “Das Stellenangebot für Physikerinnen” in dem Zusammenhang als Hinweise verstanden werden, dass nicht nur Frauen schlecht werden?

    Die schlechte Bezahlung trifft ja nicht nur auf Frauen zu, aber die betrifft es im allgemeinen viel härter und häufiger.

  26. #27 Laie
    24. September 2017

    …. dass nicht nur Frauen schlecht bezahlt werden…
    (sorry, heute ist auch nicht mein Tag)

  27. #28 Tobias Cronert
    24. September 2017

    Hm, also die Wissenschaftslandschaft in den USA ist noch mal ein gutes Stück anders, als in Deutschland. Die Bedingungen für Doktoranden sind da aber im Allgemeinen auch nicht besser.

    Meine Kollegen in Los Alamos berichten, dass dort ad hoc bis Ende des Jahres 300 Stellen abgebaut werden (von ca. 3000 in den betroffenen Instituten). Da schlottern akut einigen die Knie und mit Kündigugsfristen von Festveträgen und Auslaufregelungen haben die es ja auch nicht so. Das wird für einige ein harter Ausstieg und das ist noch der Wissenschaftszweig, auf den die Republikaner mit Wohlwollen gucken…

  28. #29 Laie
    24. September 2017

    Tatsächlich? Ist ja irre, damit hätte ich nicht gerechnet! Wer bei uns von einer Befristung zur nächsten zittern muss hat es aber auch nicht leicht. Vielleicht bietet eines der anderen englischsprachigen Länder, wie Canada, Australien, Neuseeland bessere Bedingungen für die Betroffenen, um dorthin auszuweichen?

  29. #30 Tobias Cronert
    25. September 2017

    In Deutschland ist es mit den kurzen Zeitverträgen und dem mittelmäßigen Gehalt wirklich kein Zuckerschlecken, aber international stehen wir noch recht gut da. … und im Gegensatz zu den USA starten die Doktoranden ihr Berufsleben auch nicht mit 100000$ Schulden aus ihrem Studium, die sie noch abbezahlen müssen.

    Eine Freundin hat in Neuseeland promoviert. Daher kann ich berichten, dass es dort recht ähnlich ist, wie hier. In Australien und Canada kenne ich mich nicht wirklich aus. Japan sieht die Sache auch eher so, wie Deutschland, aber die qualifizieren sicher nicht mehr als englischsprachig.

    Interessanterweise gibt es unter den Ländern schon einen gewisen Wettbewerb, weil die Doktoranden recht freizügig sind. Aktuell taugt haolt aber schon eine minimale Verbesserung als großes Positivwerbung.

  30. #31 Laie
    4. Oktober 2017

    Dann ist es noch nicht so schlimm, doch wohin geht der weitläufige Trend?

    Es wird gesagt: Die Weltwirtschaft wächst und wächst, erzielt Globalisierungsgewinne und trotzdem sinkt der Wohlstand, für fast alle?

    Den Widerspruch kann nicht auflösen, und die Verzerrung betrifft doch nicht nur die Ärmsten der Gesellschaft?

    Asiatische Länder sollen vergleichsweise aufholen und technologisch überholen, bei mir im Fokus China, Süd-Korea und Japan. Einige meinen, Europa würde den Anschluss verlieren. Ist das nur Panik-Mache? Ich kann es nicht beurteilen.