Ich bin ja gebürtiger Kölner und kann mich eigentlich auch immer recht gut mit der Kölner Mentalität identifizieren. Das heißt der grundlegende Optimismus eines Rheinländers mit etwas chaotischer Schlitzohrigkeit und ein wenig Leichtlebigkeit gefällt mir eigentlich recht gut. Dabei gibt es aber durchaus eine untere Schranke der Preußigkeit, unter die ich nicht sinken will und bei der sich dann der gute Deutsche in meinem Hinterkopf beschwert und zur Ordnung ruft … was meist beim Thema Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und durchgeplanten Arbeitsstrategien der Fall ist.

Warum ich das als Einstieg wähle? Weil ich mich dazu entschieden habe bei Nucular ein wenig Lokalkolorit hineinzubringen und dem Vorbild eines Freundes zu folgen und Nucular zu einem “Aachen-Blog” zu machen. Erstmal heißt das jetzt nichts anderes, als dass eine Kurzbeschreibung und ein Feed meiner Aktivitäten hier bei https://aachenerblogs.de/ geführt wird. Aber unter dem Strich heißt das für mich eben schon, dass ich mich mit meinem Blog eben eher zu der “Ecke westlich von Köln” zugehörig fühle als zu Köln selber. Denn an lokalen Medienangeboten gibt es in der Medienhauptstadt Deutschlands eigentlich einen riesigen Vorrat und genug Möglichkeiten für alle, die “irgendwas mit Medien” machen, in der einen oder anderen Form das “Colonia”-Thema aufzugreifen.

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Nur in Aachen gibt es dazu auch noch diese super tollen Regenschirme zur Abschirmung vor bösen Strahlen.

Das ist auch gerade mein Problem, was ich mit der Medienlandschaft in Köln habe. Ja, okay, ich habe dort an der Uni Physik studiert und gerade die theoretische Festkörperphysik ist da international durchaus kompetitiv mit den entsprechenden Sonderforschungsbereichen und Exzellenzclustern. Aber im Allgemeinen denkt man doch eher an Wirtschaft und Medien, wenn man von der Kölner Hochschullandschaft redet und nicht an Naturwissenschaften oder Physik. Dementsprechend sind auch die Firmen, Startups etc. pp. orientiert, die es in der näheren Umgebung gibt und mit ein paar Ausnahmen ist Köln jetzt nicht unbedingt der Musterstandort der naturwissenschaftlichen Innovationstechnologien.

Das sieht eine halbe Stunde weiter westlich schon ganz anders aus, denn die RWTH Aachen hat sich explizit auf die Ingenieurwissenschaften spezialisiert und ist ihren Ansprüchen da bislang meist auch immer gerecht geworden. Neben massenweise Witzen über Aachener Studenten im Karohemd produziert diese Einstellung aber auch noch eine Menge Ausgründungen von Firmen, R&D-Abteilungen und Unternehmen, die sich die Fachkräfte aus Aachen zu Nutze machen und damit die allgemeine Landschaft wesentlich naturwissenschaftlicher prägen als dies in Köln der Fall ist.

Das passiert eigentlich eher zum Leidwesen meiner Aachener Freunde (durch die ich überhaupt erst in diese Region gezogen werde), denn die kommen zu einem großen Teil aus der Künstler und Geistes- oder Humanwissenschafts-Ecke und regen sich eher darüber auf, dass sie von den bösen Naturwissenschaftlern immer gedisst werden. Tja, langer Rede kurzer Sinn, ich habe einfach das Gefühl, dass meine Ideen im Aachen Raum (und da zähle ich jetzt einfach auch Jülich mal mit dazu) auf fruchtbareren Boden fallen und damit bekenne ich mich auch gerne zu einer Region, in die ich nicht hineingeboren wurde und erst durch meine Freunde kennen gelernt habe.

Ein “Heimatgefühl” ist auch noch mal was ganz anderes und bei mir eher von Menschen abhängig als von Geografie. Aber da habe ich jetzt definitiv keine Zeit genauer drauf einzugehen. Genausowenig wie zu Jülich und der Tatsache, dass eines der größten Forschungszentren Europas ziemlich exakt einen halben Katzensprung zwischen Köln und Aachen in der Rübenwüste liegt. Eine Tatsache, die auf meinen Alltag zwar nur recht bedingt Auswirkungen hat, aber immer mal wieder Stirnrunzeln verursacht. Genauso wie die Tatsache, dass Jülich und Köln eine jahrtausendealte Geschichte verbindet, ich mir dessen aber immer nur bewusst werde, wenn ich explizit in meinem Hinterkopf danach suche.

Naja, mal gucken, ob die Öcher (wie sich die Aachener in ihrem komischen Akzent selber nennen) mit mir genausogut klar kommen wie ich bislang mit ihnen. Ansonsten sind hier natürlich immer alle willkommen – unabhängig von Geographie oder Geschichte.

Liebe Grüße

Tobi

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Kommentare (5)

  1. #1 Tobias Cronert
    9. Februar 2018
  2. #2 gedankenknick
    9. Februar 2018

    Ein “Regenschirm zur Abschirmung vor böser Strahlung” ist doch aber ein Strahlenschirm, denn ein Regenschirm dient ja zur Abschirmung vor bösem Regen… (und ein Rettungsschirm dient, wie wir alle seit der Finanzkriese wissen, zur Abschirmung vor böser Rettung.) Oder habe ich da jetzt was falsch verstanden?

    So wie das Bild ausssieht, scheint es mir aber eher so, dass der Schirm zur Abschirmung nichtsanhnder Fotografen (und anderer dritter Personen) vor böse strahlenden T. Cronerts dient. Zumal man “Vorsicht! Radioaktiv!”- Warnzeichen ja eigentlich auch immer auf bzw. vor den betroffenen Gefahrenbereich bzw. das betroffene Gefahrengut druckt… *duck&cover*

  3. #3 Tobias Cronert
    10. Februar 2018

    Naja um ehrlich zu sein habe ich den Schirm ja auch zweckentfremdet. Eigentlich ist es ein Sonnenschirm, wenn man “unter brennender Sonne vor Piraten weglaufen” muss.

  4. #4 gedankenknick
    10. Februar 2018

    Muss ich bei dem Warnschild jetzt nach rechts weglaufen wie der Pfeil andeutet? Oder nach links, wenn ich das aus Richtung der Figur betrachte? Und wieso ist die radioaktive Quelle eigentlich oben? In so einem Fall wäre es doch, glaubt man Turtle Bert, am cleversten, man würde nach UNTEN entschwinden – allein wegen der Geschichte mit dem Abstand und dem Quadrat und so… 😉
    *duck&cover*

  5. #5 tomtoo
    10. Februar 2018

    @gedankenknick
    Klar ist das ein Strahlenschutzschirm. Der warnt die anderen “Achtung bin verstrahlt Abstand halten !” Und was ist ein prima Schutz gegen Strahlung ? Richtig! Abstand !

    Autsch…hey..war…nur autsch..eiiiin autsch….Scheerz. ; )