Ich rede normalerweise über Radioaktivität im Internet. Das heißt ich bin per se einige interessante Reaktionen gewohnt und erwarte das sogar je nach konkretem Anlass. Aber nun habe ich durch meinen kleinen emotionalen Aufruf zum Impfen zum ersten Mal Kommentare aus dem Impfgegner-Ecke bekommen und muss sagen … mit dieser Heftigkeit hatte ich nicht gerechnet. Nicht weil es diese extremen Meinungen da draußen nicht geben würde. Dessen bin ich mir schon wohlbewusst. Sondern eher daher, dass ich sie nicht an dieser Stelle erwartet hätte. Ich habe keinen “Influencer”-Facebookaccount, sondern kann in der Regel alle Leute aus meiner Freundesliste spontan anrufen und zu einem Bier besuchen. Meine zwei Dutzend Twitter-”Follower” sind entweder aus dem SB-Umfeld oder Freunde und Bekannte. Das heißt ich bin vollkommen in der Filterbubble und erwarte daher in erster Näherung auch nur Beiträge aus meiner Peer-Group.
Tja Pustekuchen. Auf Facebook hat es keine 12 Stunden gedauert bis richtige, echte Verschwörungs-Impfgegener auf dem Plan erschienen sind. Okay, die hatten in meiner Bubble einen verhältnismäßig schweren Stand und waren auch zahlenmäßig arg in der Unterzahl … aber alleine ihre Existenz, beeindruckend. Ein paar kleine Impressionen der ersten Stunden habe ich hier mal zitiert. Das ist beileibe kein best-off und wenn man Katastrophentourismus betreiben will, dann ist man unter der ARD-Themenbericht Seite besser aufgehoben. Es ist nur der erste Ausschnitt, als ich noch ein wenig überrascht war. Später war ich dann schon schnell zu abgestumpft um auf den Screenshot-Knopf zu drücken.
Was ziehe ich für mich daraus als Fazit? Na das sich meine Behauptung bewahrheitet und das Thema Radioaktivität in der deutschen Gesellschaft immer mehr an harter Emotionalität und absoluten Positionen verliert. Das war ein Ideologie-Thema der 70ger, 80ger und 90ger Jahre, verliert immer mehr an gesellschaftlicher Relevanz und wird durch andere, aktuelle Themen verdrängt. Das finde ich toll und werde sicherlich weiter meinen kleines Beitrag dazu leisten.
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