Sie wurde mir mal wieder in einer Internetdiskussion an den Kopf geworfen. Die Horrorkarte von Fukushima, die im brilliantestem Rot und Gelb die radioaktive Verseuchung des Pazifik belegen soll. Sie ist tatsächlich die erste Karte, die die meisten Suchmaschinen ausspucken, wenn man nach den entsprechenden Schlagwörtern sucht und damit auch leider die erste, an die die meisten Leute denken, wenn sie sich mit dem Thema beschäftigen.
Um herauszufinden, dass das ziemlicheŕ Schwachsinn ist muss man noch nicht mal eine halbwegs vernünftige Recherche betreiben, sondern es reicht, wenn man sich die Skala auf der Karte anguckt um zu sehen, was die schlimmen Warnfarben denn überhaupt bedeuten. Da steht dann nämlich ‘cm’ als Einheit und somit sollte auch ohne jede weiterführende Erklärung klar sein, dass das Ganze nichts mit Radioaktivität zu tun hat, sondern eher mit Wellen- oder Meeresspiegelhöhe.
Meiner Meinung nach sind da zwei Prinzipien am Werk, die sich leider prima ergänzen. Erstens die Tendenz nur Überschriften und tolle bunte Bilder zu “lesen” und zweitens der Unwillen, einen Graph oder eine wissenschaftliche Karte zu interpretieren. Beides widerspricht einer wissenschaftlichen Grundeinstellung und ich hoffe, dass der Trend zu so einem Verhalten eher ab- als zunimmt.
PS: Einen richtigen Artikel über die radioaktive Belastung im Pazifik werde ich sicher auch noch machen … irgendwann.
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