Ich kann relativ gut nähen. Das fällt bei mir unter die ganze „Hobbybasteln ist toll“ Schiene und ich habe in den letzten 20 Jahren durchaus auch schon mal das ein oder andere Tutorial gemacht. Hier ist zum Beispiel ein Video, wo ich eine kleine Tasche nähe, so ziemlich das leichteste, was es gibt. Ich wurde dazu ausgenutzt, weil es dabei vor allem für Jungs immer eine große psychologische Hürde gibt und da war die logische Konsequenz halt den 2Meter 120kg Kerl vor die Kamera zu stellen. Nähen kann jeder. Nähen war bis jetzt auch der einzige Grund, warum ich jemals sexuell diskriminiert worden bin … ein Fakt auf den ich immer sehr stolz war 😉
Äh ja, also nachdem ich über Mundschutz als Lifestyle-Accessoire geredet habe, bekam ich plötzlich Nachfragen zur Wirkungsweise und eben der Möglichkeit den eigenen Mundschutz selber herzustellen. Ja, also grundsätzlich ist das möglich und das Nähen dazu ist super leicht. Ich verlinke mal ein paar Anleitungen, die ich schön finde, aber grundsätzlich braucht man nur danach zu googeln und wird dann mit zig Anleitungen aus dem Internet totgeworfen. Da will ich jetzt nicht noch weiter zu beitragen, sondern eher ein bischen Motivation liefern (wenn das der Dicke Physiker mit den zwei linken Händen kann, dann schaffe ich das doch auch) und ein paar Gedankengänge in den Raum werfen, für Leute, die Lust haben mal ein wenig herumzubasteln und es nicht ertragen können eine Sache nur nach Anleitung zu basteln.
- https://www.youtube.com/watch?v=JIUTJEHZ3LU
- https://www.youtube.com/watch?v=6T787NV6FpA (hier vielleicht eine profesionellere Form machen *g*)
- https://www.instructables.com/id/DIY-Cloth-Face-Mask/
Also erstens reden wir hier von dem „medizinischen Mundschutz“ über den ich mich in meinem Beautyblog schon ausführlich ausgelassen habe. Es ist relativ leicht sich Stoff vor den Mund zu machen, der verhindert, dass meine Tröpfchen andere Leute anstecken. Dazu reicht ein handelsüblicher (etwas dichterer) Bauwollstoff (so um die 200g/m^2) und zur Not nimmt man ihn einfach doppelt. Er sollte idealerweise bei 90° waschbar sein, weil man das ganze Ding ja wiederverwenden möchte. Auf den meisten Stoffen wird nur 60° drauf stehen, aber die halten in der Regel auch 90° aus. Neuer Baumwollstoff wird um 5% einlaufen bei der ersten Wäsche, deswegen entweder vor dem Nähen waschen, oder ein bischen größer nähen. Wer sich ein bischen besser mit Stoffen auskennt, der mag auch gerne Leinen oder Hanf nehmen, aber hier idealerweise in Kombination mit Baumwolle um mindestens eine Lage engmaschigen Stoffes zu haben.
Bei wem jetzt die Bastelwut ausgebrochen ist, der mag gern mit Taschen für Filtermaterialien oder anderen Materialien, wie Seide herumprobieren. Hier sei aber alles mit Vorsicht zu genießen, denn durch einen reduzierten Massefluss durch das „Filterpapier“ kann man schnell mehr Effizient einbüßen, als man durch sie herausbekommt. Ich habe gehört, dass die Nachfüllpacks für Lakierermasken immer noch in Baumärkten zu haben sind. Die sind teilweise über FFP3 Standard und somit für Experimente gut geeignet … für Experimente. Niemand sollte sich bei solchen Konstruktionen irgendwie darin versteigern, einen Effekt auch nur ansatzweise quantifizieren zu können.
Passform, Passform, Passform. Das wichtigste ist die Passform und wie es am Gesicht abschließt. Wen man viel Effekt für moderate Arbeitszeit haben möchte, dann sollte man diese Zeit in eine Form und deren Größe investieren, die möglichst gut für die entsprechende Person funktioniert. Sprich bei der Familie für alle eine eigene Größe machen. Da kann man auch mit billigen Stoff etwas ausprobieren und dann, wenn man die richtige Passform gefunden hat, mit dem richtigen Stoff bzw. Filtermaterial etc. in die Endversion gehen.
Also, viel Spaß beim Ausprobieren. Wenn man sowieso zu Hause in Quarantäne ist, kann man die Epidemie-Vorsorge ja mal gegenüber Tabletop-Figürchen anmalen bevorzugen. Hier kann man, wie gesagt auch schön herumprobieren und … ja basteln. Jeder kann nähen! Vor allem dicke Männer!
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