Von wegen Sommerloch – in den Sommermonaten herrscht bei den Medienforschern traditionell hektische Betriebsamkeit. Die Arbeitsgemeinschaft Mediaanalyse (kurz ag.ma) präsentiert Untersuchungen zur Radionutzung, zum Lesen von Tageszeitungen und Publikumszeitschriften sowie neuerdings zur Internetnutzung in Deutschland. Die Forschungsgruppe Wahlen kann ebenfalls mit einer aktuellen Studie zur Internetnutzung aufwarten.
Die Werbepsychologie als Anwendungsfach der Sozialpsychologie sowie die Radiologie/Neuromedizin und der verhaltenswissenschaftliche Zweig der Betriebswirtschaft (Marketing) bilden die wesentlichen akademischen Säulen der “Neuroökonomie”. Für den “Forschungsalltag” des Markt- und Medienforschers sind letztlich aber die praktischen Ableitungen daraus in der Summe interessant. Zusammengefasst sehen die 6 interessantesten Erkenntnisse dabei m. E. folgendermaßen aus:
Seit wenigen Tagen liegt er vor, der (N)Onliner Atlas 2009. Die zentrale Botschaft: das Internet wächst weiter. Nunmehr 70% der deutschen Bevölkerung sind im Netz. Mit ein Grund für die steigende Nutzung ist die zunehmende Verbreitung leistungsfähiger Breitbandanschlüsse. Unter den Onlinern profitieren aktuell bereits zwei Drittel (66%) davon. Was die Nicht-Onliner angebelangt, geben knapp 27%…
Bereits seit John Wanamakers (1837 – 1922) bekannten Worten „Die Hälfte des Geldes, das für Werbung ausgegeben wird, ist zum Fenster hinausgeworfen – unklar ist nur, welche es ist” gilt, den eingesetzten Werbe-Euro so zielführend einzusetzen, das nicht unterm Strich in der Wirkung nur die Hälfte – oder schlimmstenfalls noch deutlich weniger – davon übrig…
In den zurückliegenden Jahren hat sich die Printmedienbranche viel mit dem Thema Neuroforschung beschäftigt. Neben der wissenschaftlichen Erforschung menschlicher Rezeptionsprozesse von Medienbotschaften ging es auch darum, die Besonderheiten von Printmedien als Werbeträger für Anzeigen darzustellen (Synopse hierzu: Neuroforschung_Print.PDF .
Die Erlösentwicklung der klassischen Medienkanäle ist allgemein leicht rückläufig, während das Internet als Werbeträger noch immer starke jährliche Zuwächse verzeichnet. Insbesondere im Status des „Web2.0″ eröffnet die Digitalisierung neue Möglichkeiten, einen wechselseitigen Austausch mit Nutzern bzw. Kunden zu pflegen. Als Folge dieser Trends entwickelt sich der Medienmarkt in seinen Erlösmodellen zusehends weg vom Modell…
Mit dem Übergang von der Mangel- in eine Überflussgesellschaft – beschleinigt zusätzlich durch die aktuelle Wirtschaftskrise – und der zurückgehenden Nachfrage ihrer bisherigen Produkte sind viele Wirtschaftsbranchen auch mit der Notwendigkeit konfrontiert worden, neue Erlösquellen zu finden sowie Prozesskosten zu senken.
Gesammelte Arbeiten aus knapp 30 Jahren internationaler Leserschaftsforschung, vorgestellt auf dem alle zwei Jahre stattfindenden Worldwide Readership Research Symposium, liegen nun online vor.
Zuletzt konnte man etwas den Eindruck gewinnen, der vormalige Hype um das Thema “Neuromarketing” sei wieder deutlich zurückgegangen. Das mag sicher auch sein Gutes haben, zeigt sich doch nunmehr, wer das Handwerk wirklich ernsthaft versteht und nachhaltig vorantreibt. Aber sind wir in den letzten Jahren in der Beschäftigung mit dem Thema denn auch wirklich…
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