Wir alle lernen Bewegung und Sprache in Phasen der frühen Kindheit und schaffen uns somit eine erste Orientierung und Positionierung im soziallen Raum. Wie jede Primärfähigkeit unterliegt aber auch das Erlernen von Kulturleistungen wie der Umgang mit Medien sensiblen Phasen, in denen der Grundstein für das künftige Verhalten gelegt wird. 

Nicht zuletzt aufgrund fundamentaler technologischer und funktionaler Veränderun-gen im Medienbereich besitzt das klassische Modell der Massenkommunikation – Medien beeinflussen Massen und nicht umgekehrt – schon lange keine Gültigkeit mehr.

Eine interessante Betrachtung erlaubt der aktuelle (N)ONLINER Atlas 2008 (Initiative D21 in Zusammenarbeit mit TNS Infratest). Danach zeigen sich neben Zuwächsen in der Internet-Nutzung gegenüber dem Vorjahr auffällige regionale Unterschiede in der Online-Nutzung in Deutschland.

Im Vergleich mit Verfahren auf Basis technischer Messungen machen Medienforscher momentan eine wachsende Kritik an der Validität des Befragungsansatzes für Zwecke der Werbeträgerforschung aus.

Neben dem Befragungsverfahren der Verhaltenswissenschaften, das häufig eher rationale Bewertungen der Verbraucher bzw. Mediennutzer abbildet, entstehen mit bildgebenden Verfahren wie der funktionellen Magnetresonanztomografie neue Möglichkeiten, die emotionale, ungefilterte Verbrauchersicht darzustellen.

Nachhaltige Forschung für den Medienmarkt erfordert den Konsens. Der ist nicht immer leicht zu erzielen, aber umso wichtiger, insbesondere wenn er hart erkämpft wurde. Für Gremien der Printmedienforschung (die sogenannte Konsortialforschung) stellt sich das wie folgt dar.

Wie “ticken” Blogger, was zeichnet sie aus? Oder, anders gefragt – finden wir Blogger uns darin wieder? Das Medienforschungsinstitut comscore bietet in einer jüngst erschienen Studie Antworten hierauf.

Eben in Sachen europäischer Harmonisierung von Forschungsstandards in der Medienforschung zurück bleibt der Eindruck, dass Auslegung und Herangehensweise eben doch nicht nur nach einheitlichem Lehrbuchwissen erfolgt, sondern zu einem Gutteil kulturelle Unterschiede widerspiegelt.

Das Marktforschungsunternehmen Nielsen, eines der größten weltweit, beteiligt sich an der Firma NeuroFocus, einem Neuroforschungs-spinoff größerer amerikanischer Universitäten wie Berkeley, Harvard und dem MIT. Damit bewgt sich die Neuroforschung weg aus den Labors der Mediziner bzw. Radiologen hin auf das Gebiet der kommerziellen Marktforschung.

Die Erwartungen bei vielen Vertretern der Marketingpraxis wie der Forschungszunft sind groß: das verstärkte Aufgreifen der Neuromarktforschung innerhalb der Marketing- und Medienforschung könnte eine Art Paradigmenwechsel hervorbringen. Im Bereich der Werbeträger- und Werbewirkungsforschung, bei der es um die Leistung der Medien z. B. für Anzeigenwerbung geht, sollte die noch junge Disziplin Neuromarktforschung möglichst ganz neue…