Mein Chef meinte diese Woche zu mir im Teammeeting: “Denken Sie daran, die Urlaubsscheine reinzugeben!”
Urlaub? Bei der Arbeit, die sich gerade vor mir auftürmt…
Ein Kollege rief mich diese Woche an, um mir mitzuteilen, dass er bis zum 15. Januar zumindest die vorläufige Auswertung der neuen Daten bräuchte, weil er dann nämlich zum McDonald-Observatorium (1) fahren würde.
Am 24. und 25. Januar ist ein wichtiges Meeting angesetzt und ein anderer Kollege meinte diese Woche per Email, dass wir noch uns dringend vorher zusammensetzen sollten.
Noch dazu harren etwa 400 GB an Daten im Büro darauf, ordentlich archiviert zu werden für das Planetary Science Archive der ESA (2). Zwischen den Tagen bietet sich das an, weil ich dann hemmungslos den Server und die Datenleitung vollhauen kann, ohne jemanden zu stören.
Ach ja, und dann soll ich noch nebenbei das zusammenschreiben, was ich in den letzten Jahren eigentlich an Wissenschaft gemacht habe und gleichzeitig muss ich für den 31.1. einen 30 minütigen Vortrag dazu ausarbeiten.
Irgendwie kann ich mir Urlaub gerade nicht leisten. Ich glaube, ich verschiebe das mal auf Februar. Naja, ich mach es ja gerne und ich weiß auch, wozu ich das tue.
Aber interessanterweise ist es gerade zum Jahreswechsel immer ganz besonders stressig. Dann werden gerne Statusberichte und Anträge abgegeben und Dinge, die im Laufe des Jahres immer wieder aufgeschoben wurden, werden dann auf einmal recht akut (2). Das war schon die letzten Jahre so.
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(1) Nein, das hat nichts mit der bekannten Fast-Food-Kette zu tun. Der Bankier, der das Observatorium stiftete, hieß McDonald. So selten ist der Name nicht.
(2) Das PSA ist eine feine Sache. Nach einem Zeitraum von etwa 6 Monaten, in denen die Projektwissenschaftler der Raumfahrtmissionen Exklusivrechte für die Daten haben, werden die Daten gesammelt, archiviert und für die Öffentlichkeit freigegeben. Jeder kann dann nach Herzenslust damit arbeiten.
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