Wie entsteht ein Halbmond? Oder Mondphasen allgemein?
Offensichtlich hatte zumindest ein BILD-Mitarbeiter damit seine Probleme.
Aber mal ganz ernsthaft. Ich nehme mal an, dass der Reporter eine Schule besucht hat und nicht völlig auf den Kopf gefallen ist. (1) Dennoch kommt beim Nachdenken über die Entstehung der Mondphasen ein solcher Mist heraus? Ist es wirklich so schwer, sich selbst zu erklären, wie Mondphasen entstehen?
Wie kommt das? Kommt vielleicht die Astronomie in der Schule zu kurz?
Das wäre eigentlich schade, denn gerade die Astronomie hat das größte Potenzial, Begeisterung für Naturwissenschaften zu wecken. Sie liefert die eindruckvollsten und geheimnisvollsten Bilder und erzählt spannende, seltsame und manchmal unheimliche Geschichten. Das gilt natürlich im Grunde für alle Naturwissenschaften. Aber Astronomie regt die menschliche Vorstellungskraft auf eine Art an, die sich schwer erkären lässt und die nicht ganz rational ist. Das Bedürfnis über den Mond und die Sterne irgendwelche Geschichten zu erzählen, ist jedenfalls so groß, dass bis heute alle möglichen Märchen darüber kursieren. Die Astrologie ist nur eines davon.
Vielleicht liegt es daran, dass wir die Himmelskörper ständig vor Augen haben und wir auch ohne Astronomiekenntnisse angesichts der Sterne eine leise Ahnung von der gewaltigen Ausdehnung des Alls bekommen und wie unbedeutend und klein wir dagegen doch sind. In früheren Zeiten wurden Sonne und Mond angebetet, Helden und Monster am Nachthimmel verewigt.
Dem Zauber einer Sternennacht kann sich bis heute kaum jemand entziehen. Nur dass wir andere Geschichten erzählen. Geschichten, die sogar fantastischer sind, als die, welche sich unsere Vorfahren am Lagerfeuer erzählten. Weil sie nicht aus der begrenzten menschlichen Vorstellungskraft entspringen, sondern aus der Realität, die unsere kühnsten Träume übersteigt. Zudem ist der Blick in den funkelnden Nachthimmel ein Vergnügen, das jedem offen steht – unabhängig von Bildung, Herkunft und Vermögen.(2)
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(1) Nein, ich denke nicht, dass BILD-Mitarbeiter dumm sind. Ich halte sie für nachlässig, sensationsgeil und manipulativ, aber nicht für dumm.
(2) Auch wenn der Nachthimmel durch Lichtverschmutzung mehr und mehr von seinem Zauber einbüsst. Ironischerweise herrscht hier eine gewisse ausgleichende Gerechtigkeit. In den ärmsten Ländern ist der Himmel weitaus klarer als in den wohlhabenden Industrienationen. Sofern er nicht durch Luftverschmutzung wieder verschleiert wird.
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