ist nicht mit dem Europas vergleichbar. Jedenfalls nicht ohne weiteres.
Darüber habe ich eigentlich nie nachgedacht. Es heißt immer, dass die USA pro Kopf mehr Energie verbrauchen als die Europäer. Das wird oft mit einer gehörigen Portion Gehässigkeit vorgetragen nach dem Motto: “Schaut mal her, wie doof/rücksichtslos/zerstörerisch diese Amis mal wieder sind”.
Aber ist dieser 1zu1-Vergleich überhaupt zulässig?
Ich möchte an dieser Stelle Scot Stevenson mit seinem Blog “USA erklärt” zitieren:
“Schon allein wegen des Klimas und der Entfernungen verbrauchen die Amerikaner im Durchschnitt mehr Energie, und sie werden es bei vergleichbarer Lebensqualität auch immer tun. Selbst wenn die westliche Zivilisation morgen zusammenbrechen sollte, würden die Menschen in Minnesota mehr Brennholz verfeuern als in Hessen und die Pferdekutschen der amerikanischen Post würden wieder mehr Heu pro Brief verbrauchen.
Das klingt schrecklich banal. Ist es auch. Aber dieser Autor hat die Erfahrung gemacht, dass es nicht allen Diskussionsteilnehmern klar ist.”
Und wisst Ihr was? Er hat Recht! In einigen Staaten der USA herrscht ein rauheres Klima, als in unserem kompakten Europa, das durch den Golfstrom wohltemperiert wird. Alleine deswegen ist der Energieverbrauch der USA tatsächlich nicht direkt mit dem Europas vergleichbar.
Das heißt nicht, dass die USA und auch Europa nicht ihren Energieverbrauch überdenken sollten. Aber es zeigt mal wieder, dass wir dazu neigen, uns die Welt ein bisschen zu einfach zu machen und nur allzugerne “Fakten” übernehmen, die unsere Lieblingsmeinung wie hier “Amerikaner sind Idioten” stützen. Außerdem zeigt es mal wieder, dass Blogs zum Nachdenken und Überdenken der eigenen Meinung anregen können.
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