Na und?
Meine Güte, da hat sich die Frau einmal in ein Kleid gewandet, das ihre Weiblichkeit ein bisschen zur Geltung bringt und jetzt bricht eine Dekolleté-Debatte aus? Eine Dekolleté-Debatte?
Erstaunlich wie sehr Frauen – selbst in gehobenen Positionen – immer noch nach ihrem Aussehen be- und verurteilt werden.
Beschissene Frisur, ein Schweißfleck auf einem Kleid (Oh ja, Angela Merkel verfügt über Schweißdrüsen, wer hätte das gedacht!), herunterhängende Mundwinkel und schon zerreisst sich die Nation genüsslich das Maul.
Ok, Gerhard Schröder hat bekanntlich wegen der unglaublich wichtigen Frage, ob er seine Haar färbt oder nicht, auch schon Prozesse gegen Journalisten geführt. Aber hat sich irgendjemand groß über Theo Waigels Augenbrauen aufgeregt? Oder dass Helmut Kohl im wahrsten Sinne des Wortes ein Koloss ist? Oder dass Norbert Blüm bekanntlich nicht zu den größten Menschen des Landes zählt? Oder dass Roland Koch verblüffende Ähnlichkeit mit einer der unsympatischsten Figuren aus dem “Herrn der Ringe” hat?
Hmm ja, wir machen uns schon irgendwie lustig darüber. Dennoch habe ich den Eindruck, dass dieses Aufgeilen an Äußerlichkeiten bei weiblichen Leistungsträgern eine ganz andere Qualität hat.
Im amerikanischen Wahlkampf z.B. wird Frau Clinton oft manchmal in den Medien “Hillary” genannt, bei ihren männlichen Gegner dagegen ist die Presse so respektvoll und verwendet den Nachnamen.
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