Ein ziemliches Geschmäckle hatte übrigens die Goldmedaille des Tunesiers Oussama Mellouli, der am 17.8. auf den 1500 Metern Freistil die Goldmedaille holte, was vereinzelt im Schwimmbad mit Pfiffen gewürdigt wurde.

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Denn Mellouli ist ein überführter Dopingsünder. Er war im November 2006 bei einem Wettkampf in den USA positiv auf das Amphetamin Adderall getestet worden und hat erklärt, er habe das Mittel “nur” zur Konzentration für sein Studium genommen. Also zunächst einmal: Wer’s glaubt, wird selig. Außerdem: Hallo? Die Einnahme von Aufputschmitteln für’s Studium ist also völlig o.k.? Geht’s noch?

Jedenfalls, der tunesische Schwimmverband hat den Sportler lediglich verwarnt, worauf der internationale Schwimmverband FINA den internationalen Sportgerichtshof CAS einschaltete, der den Schwimmer aber nur für 18 Monate statt wie von der Fina gefordert für 24 Monate sperrte, damit er noch an den Olympischen Spielen in Peking teilnehmen konnte. Weil das schuldhafte Verhalten nicht so gravierend gewesen sei, um einen Ausschluss von den olympischen Spielen zu rechtfertigen.

Wie bitte?

Also, wenn man schon so anfängt…Warum werden dann überhaupt Strafen verhängt? Und ich verstehe nicht, das ausgerechnet der CAS Doping begünstigt.

Kommentare (3)

  1. #1 Daniel
    August 19, 2008

    Hey Ludmilla,

    auch wenn du keine Studentin mehr an der Uni bist, schaue doch einfach mal in den “UNI Magazinen” wie Audimax, Uni Spiegel & Co.

    In einen dieser Magazine wurde passend zum Anfang des Klausurenblock genau das Thema Doping im Zusammenhang mit Klausurleistungen behandelt. Der ganze Artikel wurde natürlich mit einer Liste der Wirkstoffe und deren Auswirkungen abgeschlossen. Ideal um sich selbst seine zu therapieren. 😉

    Und somit kann ich nur sagen:
    “Die Einnahme von Aufputschmitteln für’s Studium ist also völlig o.k.? Geht’s noch?”
    Nein, es ist nicht o.k. aber auch an der Uni wird gedopt um sein Studium schnell und sehr gut abzuschließen. Die Anleitungen gibt es dafür auch noch frei Haus.

    PS: So lange man noch nicht auf Koffein vor der Klausur getestet wird, sehe ich bei mir kein Problem.

    MfG
    Daniel

  2. #2 Marc Scheloske
    August 19, 2008

    Ich stehe solchen Fällen auch meist irritiert bis fassungslos gegenüber. Wobei Mellouli ja immerhin gesperrt wurde, wenngleich die reduzierte Sperre wirklich nicht verständlich ist.

    Allerdings muß man auch sagen, daß Mellouli keineswegs der Einzige “vorbelastete” Sportler in peking ist. In manchen Disziplinen wimmelt es geradezu von Athleten mit Dopingvergangenheit. Klar, jeder hat eine zweite Chance verdient. Allerdings sollte m.E. die Sperre für das erste Vergehen mindestens 2 Jahre betragen. Bei Wiederholungstätern müßte ohnehin konsequent (!) eine lebenslange Sperre greifen.

    Und noch eine andere Anmerkung: nicht nur die Athleten mit Dopingvorgeschichte sind ein Ärgernis. Auch und v.a. Trainer und Funktionäre, die in früheren Jahren nachweislich mit Doping zu tun hatten, sind in Peking wieder mit dabei. Auch für deutsche Sportverbände und auch den DSV.

  3. #3 Gluecypher
    August 27, 2008

    Hmmmmmm. ich hab’eigentlich kein Problem mit dopenden Sportlern. Meinetwegen können die sich Mittelchen einschmeissen, bis ihnen die Ohren abfallen oder der Ying grün anläuft…….
    Das eigentliche Problem ist doch meiner Meinung nach die Gier nach immer neuen Rekorden. Vor allem bei Wettbwerben wie den 100 Metern oder den ganzen Schwimmwettbewerben oderoderoder. Da muss es von Usain Bolt schon der Weltrekord sein, damit das auch wirklich interessant wird. Wenn man Doping wirklich bekämpfen will, dann ist ein Startpunkt (wohlgemerkt nicht die Patentlösung) die Abschaffung der Rekordlisten. Denn wovon der Sport wiklich lebt ist doch der Bewerb gegeneinander. Oder könnte jemand ohne Zeitmessung Feststellen, ob der Bolt jetzt 10.02 oder 9.69 gelaufen ist? Nicht wirklich, und der Vergleich zwischen Bolt, Gay und Powell ist auch ohne neuen Weltrekord spannend, oder?

    Oder man ist so ehrlich und konfrontiert den Zuschauer mit den Auswirkungen der Rekordgier und gibt zu, dass das ohne Doping nicht möglich ist. Gladiator-Style. Keine Verbote, keine Tests, alles ist erlaubt, wie in der Formel 1, wer das bessere Auto UND den besseren Fahrer hat gewinnt. Und wer Sport aus dem Grund betreibt, dass man sich nach 1 Stunde auf dem Fahrrad/einem Tag auf dem Snowboard/oderwasweissich einfach besser fühlt und gut d’rauf ist, der braucht kein Doping. Und wem es nur darum geht, möglichst viele Pokale/Medaillen/Urkunden bei sich im Schrank stehen zu haben, der darf das gerne tun, muss sich aber nicht wundern, wenn das dann keinen mehr interessiert.