In der neuesten Pressekonferenz gibt die NASA weitere Ergebnisse des Phoenix-Marslanders bekannt. So wurde zum allerersten Mal Schneefall direkt beobachtet.
Das Laser-Instrument an Bord der Sonde hat die Atmosphäre durchleuchtet und dabei Schneefall aus Wolken in etwa 2,5 Meilen (4 Kilometer) Höhe entdeckt. Dieser Schnee ist allerdings sublimiert (also vom festen in den gasförmigen Zustand übergegangen), bevor er die Oberfläche erreichen konnte.
Bei Oberflächentemperaturen weit unter dem Gefrierpunkt würde ich daher sagen, dass es sich hierbei um Kohlendioxid-Schnee gehandelt haben muss. Wasser-Schnee hätte eigentlich die Oberfläche erreichen müssen. Nachtrag: Es ist zu warm für Kohlendioxid-Eis, es scheint sich doch um H2O-Schnee gehandelt zu haben.
Bild:(NASA/JPL-Caltech/University of Arizona/Canadian Space Agency) Das ist die Aufnahme des kanadischen Laser-Experimentes LIDAR aufgrund dessen die Wissenschaftler auf Schneefall schließen. Die vertikalen Streifen unten rechts im Bild stammen von Eiskristallen und werden zusätzlich vom Wind verweht. Deswegen sind sie leicht gekrümmt.
Außerdem fanden die Instrumente TEGA und MECA bei der chemischen Analyse der Bodenproben Kalziumkarbonat (also Kalk) und Lehm, was wiederum Hinweise auf die feuchte Vergangenheit des Marses liefert, worüber ich schon mal vor gar nicht allzu langer Zeit etwas geschrieben haben.
TEGA fand das Kalziumkarbonat bei der Erhitzung der Marserde. Bei einer bestimmten Temperatur wurde laut Massenspektrometer Kohlendioxid frei. Die Temperatur, bei der das Gas freigesetzt wurde, ist wie ein chemischer Fingerabdruck und weist eindeutig auf Kalk hin. Bestätigt wurde das durch die Ergebnisse von MECA. Offenbar haben sie der Erde Wasser zugegeben und dann festgestellt, dass sie eine Pufferlösung erhalten hatten, deren gemessene Kalziumkonzentration für kalksaure Böden typisch ist.
Zum Schluss noch ein schönes Bild. Es zeigt den Sonnenaufgang auf Mars am 5. September 2008.
Bild:NASA/JPL-Caltech/University of Arizona/Texas A&M University
Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass Phoenix sich ziemlich nahe am Nordpol befindet und noch dazu auf der Nordhalbkugel gerade Spätfrühling Sommer ist. Das bedeutet, dass die Sonne an der Landestelle derzeit nicht untergeht. Ein Umstand, der nicht nur ästhetisch befriedigt, sondern auch für die Stromversorgung der Sonde nicht ganz unerheblich ist.
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