Seit gestern ist der neue Star Trek XI-Trailer raus. Eigentlich sollte er auf der offiziellen Homepage drauf sein, aber ich krieg den irgendwie nicht angezeigt. Was soll’s. Wozu gibt’s Youtube? (Einfach nach Star Trek XI und second movie trailer suchen).
Ich konnte es mir als Hard-Core-Star-Trek-Fan natürlich nicht nehmen lassen, mal reinzuschauen.
Nachtrag (ok, hier ist es. Scheint jetzt offiziell zu sein):
*Kopf kratz* Na ja. Was soll denn diese Anfangssequenz mit dem Auto, das über die Klippe fährt und Kirk als Kind, der im letzten Augenblick raus fliegt und sich gerade so an der Klippe festhalten kann? Soll das spannend sein? Ich fand das ziemlich lächerlich. Der Rest des Trailers war dann aber gar nicht sooo schlecht. Auch wenn mir das Innere der neuen alten Enterprise doch arg klinisch kalt und glänzend vorkommt.
Mit dem Darsteller des jungen Spock, Zachary Quinto, kann ich mich sogar anfreunden. Obwohl natürlich Leonard Nimoy auf ewig der einzig wahre Spock bleiben wird. *Seufz*
Der Darsteller des jungen Kirks ist mir dagegen ziemlich egal. Ich find ihn zwar nicht so gut getroffen, aber ich hab James Tiberius Obermacho-ich-bin-so-ein-Draufgänger-und-leg-alles-flach-was-nicht-bei-drei-auf-den-Bäumen-ist-Kirk nie gemocht.
Ansonsten hoffe ich sehr, dass der Film besser wird, als es der Name J.J. Abrahams befürchten lässt. Seine früheren Arbeiten wie z.B. “Lost” und “Alias” fallen doch eher in die Kategorie Mysterie/Phantasy. Ich mag aber Science Fiction nicht, die allzusehr von Phantasy durchtränkt ist. Ja, ich weiß, ich weiß. Auch die alte Serie enthält einige Phantasy-Elemente. Aber es war nie so ein dominierender Faktor.
Bereits Star Trek X enthielt mehr Mystery, als mir lieb war. Die Story war nicht so richtig von dieser Welt – und das meine ich nicht positiv. Einige Handlungstränge wurden angefangen, aber nicht zu Ende geführt. Ich wurde da nicht so richtig schlau draus. Spannung kam bei mir auch nicht wirklich auf. Dann ließ man den Publikumsliebling Data einfach mal so nebenbei sterben. Aber nur so halb – mit einem Hintertürchen für ein Revival. Da hätte man eine 1A-Tränendrüsen-drückende Sterbeszene draus machen können. Das wurde aber völlig verschenkt.
Vielleicht ist auch das Konzept “Star Trek”, das im Grunde ein echtes Kind der optimistischen, technikverliebten 60er Jahre war, in unserer heutigen pessimistischen, wissenschaftskeptischen Zeit deplaziert und die moderne Umsetzung von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Interessanterweise rezensiere ich gerade ein Buch, das u.a. einige Kapitel über Science Fiction aus der Sicht der Geistes- und Kulturwissenschaften enthält. Z.B. “die Dialektik des Aliens in Star Trek”.
Genau mein Thema 😉
In dem Zusammenhang will ich folgende Passage über die Rolle des Spock zitieren:
“In seinem inneren Kampf gegen Emotionalität und Irrationalismus erkennen wir sinnbildlich unsere eigenen Bemühungen um Vernunft und logisches Handeln wieder, gleichermaßen aber auch die Bedeutung von Emotionen für unser Selbstverständnis als menschliche Wesen. Spock wird zu einem humanistischen Leitbild. Selbst die ungewöhnlichsten und verstörendsten Phänomene des Universums findet er “faszinierend” und signalisiert den Zuschauern dadurch, dass nicht Furcht und Ablehnung, sondern Neugier und Interesse die angemessenen Reaktionen auf das Fremde und Unbekannte sind.”
Für diese Passage würde ich dem Autor Matthias Hurst gerne mal ein Bier spendieren. Ich finde, er hat es toll getroffen.
Der vollständige Text heißt: Dialektik des Aliens. Darstellung und Interpretationen von Außerirdischen in Film und Fernsehen. erschienen im Transkript-Verlag mit weiteren Texten im bislang sehr lesenswerten Buch: “Von Menschen und Außerirdischen – Transtrerrestrische Begegnungen im Spiegel der Kulturwissenschaften”. (Wenn ich damit fertig bin, schreibe ich eine vollständige Rezension.)
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