Bloggen aus der ersten Klasse des Thalys đ
Ich bin gerade auf dem Weg zu einem Meeting in Paris und ich musste heute da hin, trotz fast ausgebuchtem Zug. SchlieĂlich muss ich morgen um 10 Uhr was erzĂ€hlen.
Ăbrigens haben viele Arbeitsgruppen keine SekretĂ€rin, die sich um die Reiseplanung kĂŒmmert. Das bleibt also auch, wie so vieles, was eigentlich wenig mit Wissenschaft zu tun hat, an uns hĂ€ngen.
Ich habe zwei Tage versucht, Fahrkarten im Internet zu bestellen. Geht bei Thalys derzeit wirklich gar nicht. Total instabil die Seite. Also habe ich dann 30 Minuten im Reisezentrum der Bahn zugebracht und festgestellt: Sonntags nach Paris ging nur erste Klasse. Weil die zweite Klasse völlig ausverkauft war.
Tja und so sitze ich hier in den zugegebenermaĂen deutlich bequemeren Sitzen. Ich kann hier die Beine ausstrecken! Das geht in der zweiten Klasse gar nicht und ich bin schon ein kleiner Mensch. Ich hab hier sogar Strom fĂŒr meinen Laptop. Das ist in den neuen ICEs sogar Standard fĂŒr die zweite, aber der Thalys hinkt da immer noch hinterher. Internet ist auch im Preis enthalten. Funktioniert aber leider nur sporadisch und die Ăbertragungsrate ist recht niedrig. DafĂŒr wĂŒrde ich wirklich kein extra Geld ausgeben wollen.
Ein schlechtes Gewissen hab ich schon. Eigentlich bin ich auf Dienstreisen immer sehr knauserig und spare mir z.B. das FrĂŒhstĂŒck. Wieso soll ich 7-14 Euro ausgeben, wenn ich morgens eh nicht viel mehr runterkriege als einen Kaffee und eine Schale Cornflakes? Da hol ich mir doch lieber an der nĂ€chsten Boulangerie ein schönes Apfeltörtchen oder ein warmes Croissant…*Sabber* Französische Apfeltörtchen! Sind die lecker, so schön buttrig. Ich liebe diese Törtchen *Sabber*
Wird mal Zeit, dass das Abendessen vorbei kommt đ
Na ja, aber letztendlich fĂŒhrt an diesen Dienstreisen einfach kein Weg vorbei. Wir telefonieren und konferieren per Telefon schon viel und schicken Emails und nutzen Wikis noch und nöcher. Aber den besten Informationsfluss hat man immer noch, wenn man alle zusammen physisch in einen Raum sperrt und sie quatschen lĂ€sst.
Und die wirklich wichtigen Informationen erhĂ€lt man eh in den Kaffeepausen und vor allem bei den gemeinsamen Abendessen. Ganz abgesehen davon, dass man gerade als junger Wissenschaftler damit die Gelegenheit hat, sich in das GedĂ€chtnis der Ă€lteren einzugraben. Ach, die Ludmila, das ist doch die…
Ich beruhige jetzt mein schlechtes Gewissen damit, indem ich die Projekt-Wiki auf den neusten Stand bringe und an meinem Vortrag fĂŒr morgen rumfeile. So!
Nachtrag: Hey, sogar ein Hotel mit Internetzugang inbegriffen. Jetzt bin ich aber platt đ
Na ja, jetzt weiĂ ich, warum im Thalys-Menu vom leichten Abendessen die Rede war. Zwischenmahlzeit wĂ€re eine zutreffendere Bezeichnung gewesen: Ein paar Scheiben Schinken mit drei grĂŒnen SpĂ€rgelchen, ein Salatblatt und ein winziges Brötchen wĂŒrde ich nicht als Abendessen bezeichnen. Da wĂ€re mir ein Sandwich irgendwie doch lieber gewesen.
Wenn ich mir da den Preis auf meinem Ticket ansehe? Ne, das lohnt sich nicht. Und soviel unbequemer ist die zweite Klasse auch nicht.
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