So, die ersten Januarwochen habe ich damit zugebracht, einen Vortrag vorzubereiten, den ich am 6.1. in Marseille in Rahmen eines kleinen astrophysikalischen Workshops gehalten habe, zu dem ich eingeladen worden war.
Zu dem Thema erzähl ich ein anderes Mal mehr, wenn das/die Paper dazu submittiert worden sind. Ich will noch nicht zu viel dazu verraten, solange die Gedanken nicht offiziell niedergelegt worden sind.
Jedenfalls, hab ich ganz schön Glück gehabt, denn kurz nachdem ich angekommen war, fing es in Marseille an zu schneien. Und das nicht zu knapp:
Bild: Das LAM, Laboratoire d’Astrophysique de Marseille, liegt am Stadtrand von Marseille in einem Technologiezentrum.
Seit mehr als 20 Jahren hat es dort nicht mehr so geschneit:
Bild: Innenhof des LAM.
Der öffentliche Nahverkehr brach direkt am Mittwoch den 7.1. zusammen. Die Metro befuhr nur die unterirdischen Strecken und Busse fuhren gar nicht mehr. Als letzte Rettung erwies sich der altersschwache Citroen der Kollegin. Einige Wissenschaftler sind sogar todesmutig eine halbe Stunde durch den Schnee gestampft, um zum LAM zu gelangen. So ein bisschen Schnee hält uns doch nicht davon ab, Wissenschaft zu betreiben 😉
Bild: Marseille, Chartreux.
Mittwoch und Donnerstag war der Flughafen Marseille sogar ganz geschlossen und von der Außenwelt abgeschnitten. Als ich am Freitag um 6 Uhr morgens meinen Flieger zurücknehmen wollte, standen noch die Notbetten da. Der Flieger ging dann immerhin um 11 Uhr Richtung Amsterdam, wo ich dann noch drei Stunden rumlungern konnte, bis der Flug nach Köln ging und ich gegen 19 Uhr endlich in mein eigenes Bett fallen konnte. Da ich um 4 Uhr morgens losgefahren war, hatte ich also schlappe 15 Stunden Reisezeit hinter mich gebracht und die Nacht davor auch nicht sonderlich viel geschlafen. Aber immerhin besser als auf dem Flughafen übernachten zu müssen. Viel hätte wirklich nicht gefehlt.
Dennoch bin ich sehr froh, an diesem Workshop teilgenommen zu haben. Insbesondere weil ich viele nette und wichtige Leute kennengelernt habe. Z.B. Jean-Paul Zahn, einen Pionier der Gezeitenwechselwirkungen zwischen Sternen. Ich war wirklich sehr aufgeregt, ausgerechnet vor einem so ausgezeichneten Wissenschaftler einen Vortrag zu halten. Gerade als junger Forscher hat man immer ein wenig Angst, dass irgendjemand Wichtiges aufsteht und sagt: “Alles falsch!”
Aber nicht nur, dass Herr Zahn meinen Vortrag nicht auseinander genommen hat, er hat sogar meine Rechnungen bestätigt und mich nach meiner Meinung gefragt, wie man die von mir postulierten Effekte wohl am besten messen könne.
Ach ja und im Dezember habe ich Bescheid gekriegt, dass mein DFG- Förderungsantrag durch ist. Etwas, was nicht selbstverständlich ist, wie bereits Florian berichtet hat.
Na, noch besser hätte das Jahr zumindest beruflich kaum anfangen können 😉
Kommentare (4)