Die ESA – genauer gesagt die Abteilung für bemannte Raumfahrt – nimmt jetzt offiziell Vorschläge aus der Industrie und der wissenschaftlichen Gemeinschaft für eine bemannte Mondsonde an.
Ein unbemannter Lander ist bereits in Planung. Das hatte ich mir fast schon gedacht, wenn ich mir so die letzten Kommentare von Michael Khan zu meinen Beitragen zur deutschen Mondmission LEO ansehe 😉
Das finde ich ja schon ehrgeizig genug. Die letzte Mondlandung ist nun mal Jahrzehnte her und ich fürchte sehr viel Erfahrung aus der Zeit ist unwiederbringlich verloren gegangen. Was schade, aber nicht mehr zu ändern ist.
Die Ziele für die bemannte Mondmission sind aber noch einen Ticken spannender. Denn es sieht so aus, als ob diesmal die Menschen kommen, um zu bleiben:
Bild (ESA – AOES Medialab): So stellt sich ein Künstler die Mondbasis vor.
- Geplant sind mobile und feste Überlebenseinheiten. Hui, eine kleine Mondbasis? Warum muss ich bloß an Mondbasis Alpha 1 denken? 😉
- Robotische Systeme, um autonom menschliche Forschung vorzubereiten und zu unterstützen.
- Energiesysteme. Klar, darf nicht fehlen. (Ohne Saft ist auf einer Mondstation nichts los. Aber was soll man nehmen. Solarzellen? Aber der Mond ist gezeitenmäßig mit der Erde synchronisiert. Das bedeutet auch, dass er für eine volle Eigenumdrehung solange braucht wie für die Bewegung um die Erde: Einen Monat. Es ist also selbst im besten Fall mindestens einen halben Monat lang dunkel auf einer Mondstation. Das ist ein bisschen ungünstig für Solarzellen. In der dunklen Zeit müsste man also auf Batterien oder aber auf eine andere Energiequelle zurückgreifen. Z.B. einen Kernreaktor. Erdöl gibt es auf dem Mond ja nicht.)
- Wasser- und Sauerstoff-generierende Systeme. (Dafür bräuchte man entsprechendes Mondgestein. Gerade das mit dem Wasser könnte knifflig werden. Bislang sind alle Versuche fehlgeschlagen, irgendwo Wassereis auf dem Mond zu finden. Selbst in den tiefsten Kratern an den Polen, wo selten die Sonne hinkommt. Und selbst wenn man Eis findet; das Eis abzubauen, würde ziemlich knifflig. Mondbasis am Kraterrand bauen und eine Pipeline hinunter zum Krater setzen? Was das an Material kosten würde. Das müsste ja alles von der Erde importiert werden müssen und das kostet.)
- Lastentransport zum Mond für menschliche Erkundungen. (Hmm, die wollen also wieder auf dem Mond rumfahren. Würde ich auch wollen, wenn ich schon mal da wäre 😉 )
Hört sich gut an. Wie etwas aus einem Science Fiction-Roman, das so ganz langsam Gestalt annimmt. Jules Vernes “Unterseeboote” waren seinerzeit auch Science Fiction und sind heute Alltag. Also ich bin jedenfalls gespannt, was daraus wird.
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