Rein fachlich kann ich zur Debatte bezüglich des genmanipulierten Maises rein gar nichts beitragen.
Ich kann nur den persönlichen Eindruck wiedergeben, dass mal wieder mit zweierlei Maß und absolut irrational bewertet wird. Man sollte sich nur mal die Fifis ansehen, die manche Menschen als Hunde bezeichnen. Das stellt auch einen Eingriff in die so genannte hochheilige Natur dar, weil die natürliche Fortpflanzung unterbunden wird. Und was meint Ihr wohl, was mit den Welpen passiert, die nicht dem Züchtungsideal entsprechen? In einer idealen Welt werden die Tiere an normale Hundehalter weitergeben. Nun leben wir aber nicht in einer idealen Welt und es gibt immer noch sehr viele Länder, die es mit dem Tierschutz nicht so haben.
Aber diese Gentechnik 1.0 ist gesellschaftlich und traditionell akzeptiert. Obwohl diese Tiere nur nach einem irrationalen Schönheitsideal gezüchtet werden und z.B. Möpse gerade aufgrund ihrer speziell gezüchteten Merkmale mehr oder weniger ausgeprägte Gesundheitsprobleme haben.
Leider sieht man in Fernsehen und Zeitung eine solch differenzierte Darstellung in den Medien eigentlich eher selten. Umso erfreuter war ich daher, als ich letztens im Kölner Stadtanzeiger einen hervorragenden Artikel von Michael Hesse las, der unter anderem tatsächlich mal schrieb, dass die Gentechnik-Debatte von einer irrationalen Natur-Romantik-Ideologie dominiert sei. Die Natur würde in der heutigen Gesellschaft zu einem perfekten Idyll stilisiert, weil man in ihr den Rückzugsort vor der technischen Welt sähe. Und in dieser sei kein Platz für eine differenzierte Betrachtungsweise. Außerdem berichtete er von den heute seltsam anmutenden Debatte um das erste Retortenbaby, wo auch diffuse Ängste vorherrschten.
Endlich mal ein Journalist, der mal gegen den Strom und mit Sachverstand schreibt. Ich hätte gerne mehr davon.
Nachtrag: Der Artikel ist Online.
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