Da hab ich doch letztens in meinem Kurzurlaub in den Niederlanden etwas Seltsames im Supermarkt gesehen:
Ein um 70% natriumreduziertes Salz.
Genauer gesagt besteht dieses Salz zu 30% aus normalem Kochsalz, also Natriumchlorid, und zu 70% aus Kaliumchlorid.
Interessehalber hab ich mal die Toxizität beider Stoffe recherchiert. Wenn man nämlich beide Salze in Massen aufnimmt, kann man sich töten. Wobei Natrium- und Kaliumchlorid ähnlich giftig sind: Die mittlere letale Dosis (LD50) (die Dosis welche durchschnittlich 50% aller Personen tötet) beträgt bei oraler Einnahme für Menschen ungefähr 2.5 g KCl pro kg Körpergewicht. Man müsste also bei einem Körpergewicht von 75 kg insgesamt 190g Kaliumchlorid zu sich nehmen. Die LD50 für Natriumchlorid – unser Kochsalz – ist etwa 3g/kg.
So weit zur Sicherheit dieses Salzgemisches.
Wie sieht es aber mit dem Geschmack aus? Eure furchtlose Sciencebloggerin hat es sich natürlich nicht nehmen lassen, den Selbstversuch zu starten.
Fazit: Das Kalium-/Natriumchlorid-Gemisch schmeckt schon salzig. Aber wesentlich weniger salzig als reines Natriumchlorid. Außerdem hat es im Abgang einen leicht bitteren Nachgeschmack. Das wird allerdings wahrscheinlich nicht weiter auffallen, wenn man damit kocht. Ich hätte es mir eigentlich schlimmer vorgestellt.
Nur, wozu? Um die gewohnte Salzigkeit zu erreichen, muss man mehr von diesem “Salz light” nehmen. Kommt also letztendlich auf dasselbe hinaus. Außer, dass man eben auch ein bisschen mehr Kalium zu sich nimmt. Wenn Ihr also dieses “Salz light” in einem Regal seht – unter diesem Namen scheint es in Deutschland vertrieben zu werden – dann könnt Ihr es getrost stehen lassen. Dann lieber bewusst natriumarm kochen, statt dieses überteuerte und recht zweifelhafte Ausweichprodukt zu verwenden.
Eigentlich also ein Fall für den Plazeboalarm.
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