Am Samstag gab es hier in Köln die Eröffnungsfeier zu einem internationalen Sportereignis der etwas anderen Art.
Köln ist dieses Jahr der Gastgeber der Gay Games und ich hab nicht lange gefackelt, als ich gefragt wurde, ob ich als Schwimm-Kampfrichter mit aushelfen würde.
An der Eröffnungsfeier habe ich dann auch teilgenommen und durfte mit Fähnchen und Ballon und einigen anderen Kollegen durch das Rheinenergie-Stadion in Köln-Müngersdorf latschen. Anschließend gab es einige Ansprachen.
Einer der Gaststar des Abends war Guido Westerwelle. Die Veranstalter haben mehrfach betont, dass sie seit Bestehen der Spiele noch nie einen so hochrangigen Politiker zu Gast hatten. Leider haben ein paar Kölner die Gelegenheit genutzt, Herrn Westerwelle auszubuhen. Erst auf gutes Zureden ließen sich die Pfeifer dazu überreden, nicht die Veranstaltung weiter zu stören. Ich bin zwar auch nicht wirklich über Westerwelles politische Arbeit in den letzten Monaten glücklich, aber das ist noch lange kein Grund, den von weither angereisten Gästen die Eröffnungsfeier kaputt zu machen.
Guido Westerwelle hat dann auch tatsächlich in gewohnt ungelenkem Englisch etwas gesagt, dem auch ich zustimmen kann. Er hat daran erinnert, dass es immer noch Länder gibt, in der Homosexuelle, Lesben, Bisexuelle, Trans- und Intersexuelle ausgegrenzt und gehasst werden und dass sich einige Menschen in diesen Ländern auf ihre “Kultur” berufen. Das allerdings, meinte Westerwelle, sei gar keine Kultur sondern das Gegenteil davon. Recht hat er. Ich frage mich allerdings, ob er als Außenminister das auch mal den Leuten sagt, denen das eher gesagt werden sollte, als einem Stadion voller Menschen, die gerade die Eröffnung der Gay Games feiern? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Wobei es wahrscheinlich schon ein Fortschritt ist, überhaupt einen homosexuellen Außenminister zu haben.
Das musikalische Programm wurde dann unter anderen von Agnes Carlsson und vor allem Taylor Dayne bestritten. Letztere sang die die Hymne der Spiele “Facing a miracle”.
Das Stadion war leider nur maximal zu 3/4 besetzt. Aber es muss ja nicht voll sein, um Spaß zu haben.
Natürlich wurde die Regenbogen-Flagge gehisst, was sonst?
Die ausgetragenen Sportarten wurden hier auf Bannern an Heliumballons gebannt.
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