…dann wenigstens mit Musik 😉 Allerdings auch mit einigen wissenschaftlichen Fehlern, aus denen wir aber wunderbar lernen können.
Achtung: Das folgende Szenario ist wirklich extremst unwahrscheinlich ist. Es ist in den vergangenen Milliarden Jahren nur ein paar Mal passiert. Vor allem zu einer Zeit als solche Brocken noch häufiger durch die Gegend flogen.(1)
Es ist wichtig, danach Ausschau zu halten, aber man sollte jetzt nicht anfangen Vorräte im Keller zu horten. Also, was würde passieren, wenn ein 500 km großer Asteroid auf die Erde einschlägt.
Wie man sieht, ist nix mit Vorräte horten und sich im Keller oder ner Mine verstecken. In so einem Fall blieben uns nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir gründen irgendwo anders im Sonnensystem oder weiter draußen ne Kolonie oder die Menschheit und der Großteil der Fauna und Flora wären so was von weg vom Fenster. Von wegen: Mutter Natur meint es nur gut mit Dir. Oft genug ist “Mutter Natur” ein blutrünstiges Miststück 😉
Ich hab allerdings zur Animation oben ein paar Kritikpunkte. Das, was da auf die Erde einschlägt, ist niemals ein 500 km-Asteroid.
Das kann bestenfalls nur ein wesentlich größerer Protoplanet aus der fernen Vergangenheit sein.
1) Für einen Asteroiden dieser Größe ist das Viech viel zu rund. Schau’n wir uns doch mal echte Asteroiden dieser Größe wie (4) Vesta an.
Rundlich ja, aber kugelrund? Sicher nicht.
Weil so kleine Körper nicht groß genug sind und damit nicht genügend Masse ansammeln können, um über die Eigengravitation die chemischen Bindungskräfte (Van-der-Waals-Kräfte) völlig zu überwinden. Was dann im Weltall zur Ausformung einer Kugel und dazu führt, dass schwere Bestandteile Richtung Kern sinken.
2) Diese Umformung hin zu einem so genannten hydrostatischen Gleichgewicht braucht man übrigens auch für aktiven Vulkanismus auf einem Himmelskörper. Der dann die typischen kreisrunde Krater formt, wie man sie auf dem animierten Pseudo-Asteroiden auch sehen kann. Das ist eben eher ein kleiner Planet oder Mond als ein Asteroid.
3) Ach und das Viech glüht auch noch vor sich hin. Das ist nun wirklich völliger Blödsinn. Wisst Ihr, so richtig heiß – also so von außen rotglühend heiß – waren die Körper in unserem Sonnensystem vor ein paar putzigen Milliarden Jährchen.
Und selbst wenn der Körper noch rotglühend wäre, dann würden die Vulkane an der Oberfläche noch vor sich hinblubbern und man würde rot glühende Kreise sehen und keine erloschenen Krater. *Tststs* Von dem Unsinn mit der brennenden Akropolis will ich erst gar nicht anfangen. Wir wissen ja alle, dass Marmor so unheimlich gut brennt, nicht wahr 😉
Überhaupt, das coolste bei einem so großen Aufschlag haben die gar nicht visualisiert. Wenn auf der einen Seite der Erde so ein großer Körper einschlägt, dann pflanzen sich Wellen nicht nur im Ozean sondern auch in Erdkruste fort und laufen auf der anderen Seite der Erde zusammen, um dort unter Umständen eine Aufwölbung zu produzieren.(2)
Vor allem aber das Gestein im Einschlagsbecken selbst, wird heftig rein gedrückt und wölbt sich in der Mitte wieder auf. Jaha, auch der vermeintlich feste Boden unter unseren Füßen, kann sich unter solchen Kräften verformen bzw. sich ein bisschen wie ein Gummiball verhalten.
Bild (ESA / Space-X, AMIE Team): Hier kann man das anhand des 120 km großen Pythagoras-Krater ziemlich gut sehen. Auf dem Mond gibt es auch keine Erosion, die solche Erhebungen wie auf der Erde abtragen könnte. Manchmal sieht man es bei frischen Kratern noch über Gravitationsanomalien im Schwerefeld der Erde. Oder über andere geophysikalische oder geologische Messmethoden.
Das ist übrigens auch der Grund dafür, dass der Saturn-Mond Thetys Ähnlichkeiten mit dem Todesstern hat:
Bild:(NASA/JPL/Space Science Institute ) Aufnahme von Cassini am 30. Aug., 2007, aus 97 000 Kilometern Entfernung.
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(1) Grade wo sich Florian mit den Planet-X/Nibiru-Spinnern rumschlägt, muss man damit echt aufpassen. Auch insgesamt sollten wir solche Szenarien nicht so reißerisch darstellen, damit die Leute uns nicht Panikmache vorwerfen und sich dann angewidert völlig abwenden. Hach, es ist schon manchmal ein Kreuz mit der Wissenschaftskommunikation.
(2) Verdammt irgendwann hab ich mal ne Simulation dazu gesehen. Ich find die aber nicht. Wer mehr Infos dazu hat, bitte hier reinstellen!
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