Ich geb gerne zu, dass ich Fan von Queen bin. Umso erfreuter bin ich daher heute einen Song mit astrophysikalischem Hintergrund vorstellen zu können. Es hat sogar mit extrasolaren Planeten zu tun.
Es geht um einen Raumfahrer, dem die Zeitdilatation zum Verhängnis wird. Für ihn selbst sind seit Beginn seiner Reise nur 1 Jahr vergangen. Für seine Liebsten daheim dagegen 100. Interstellare Reisen sind daher, wenn diese nahe Lichtgeschwindigkeit stattfinden, nicht nur Raum- sondern auch Zeitreisen. Und zwar in die Zukunft. Ohne Rückfahrschein.
So weit, so tragisch.
Wir können aus den Angaben im Lied sogar abschätzen, wie weit der Raumfahrer gekommen ist. Nämlich etwa 50 Lichtjahre oder 15 Parsec. Das reicht um zu einem der bekannten Sterne mit extrasolaren Planeten zu kommen. Epsilon Eridani ist beispielsweise “nur” 10 Lichtjahre entfernt.
Wenn ich mir den aktuellen Planetenzensus auf Exoplanet.Eu ansehe, dann liegen etwa 50 Planetensysteme innerhalb dieses Umkreises.
Wo könnte unser Sternfahrer also gewesen sein?
Bild (NASA-Planetquest)
In ziemlich genau 50 Lichtjahren Entfernung kennen wir bereits heute ein lohnendes Ziel. Das Planetensystem um den sonnenähnlichen Stern HD160691. Er hat mindestens 4 Planeten. 3 Jupitergroße, einen etwa Neptungroßen von 10 Erdmassen.
Bild (NASA-Planetquest)
Ist dort ein bislang unentdeckter erdgroßer möglich? Vielleicht sogar in der habitablen Zone? Da müsst Ihr Florian drüben fragen. Das ist sein Spezialgebiet.
Zwei der Jupiterplaneten liegen allerdings bei jeweils 0.9 und 1.5 Astronomischen Entfernung von dem Stern entfernt. Wenn diese Monde haben und diese wiederum etwa Erdgröße und eine Atmosphäre und ein Magnetfeld haben, dann könnte das für Menschen vielleicht sein recht gemütlicher Ort mit einem zudem spektakulären Ausblick sein. Auch hierzu hat Florian bereits was geschrieben.
Der Anblick aus der Umlaufbahn eines Exomondes?
Allerdings wird auch das für unseren Raumfahrer aus dem Queen-Song ein eher schwacher Trost gewesen sein.
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