Warum sollte es anderen besser gehen? Auch CoRoT-7b – das Kronjuwel unter unseren bislang entdeckten Planeten – macht uns ganz schön viel Arbeit.

ResearchBlogging.orgMit der Geschichte der Entdeckung von CoRoT-7b bin ich natürlich gut vertraut. Schließlich war ich dabei und hab auch bisschen Hand angelegt. Was haben wir getestet und gemessen. Erst um sicher zu gehen, dass der Transit alle 0,85 Tage – also die Planetenabschattung – wirklich wirklich echt ist.

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Bei einem Transit zieht der Planet von uns gesehen vor dem Stern vorbei und verdeckt diesen ein bisschen.

Das Wiegen mit der Radialgeschwindigkeitsmethode war aber auch nicht wirklich einfach. Ganz im Gegenteil. Wir haben ein ganzes Jahr mit allen möglichen Teleskopen auf den Stern geschaut, um dann im Jahr 2009 verkünden zu können: Ja, wir haben einen Planeten mit 1,68 fachen Erdradius und er wiegt höchstens das 21fache der Erde. (Leger et al., 2009)

Na super. Ist jetzt nicht so aussagekräftig. Unser Problem war und ist nicht nur, dass der Planet am Rand der Messbarkeit liegt, der Stern selbst ist auch sehr aktiv. Es ist ein bisschen so, als versuche mensch eine Flöte zu hören, während im Vordergrund der Presslufthammer werkelt. Trotzdem gelang es unseren Kolleginnen noch im Jahr 2009 endlich mal ne Masse in trockene Tücher zu bringen und damit die Existenz des Planeten endgültig zu bestätigen. Das Gewicht von CoRoT-7b beträgt demnach: 4,8+-0,8 Erdmassen. (Queloz et al, 2009)

Zusammen mit dem 1,7fachen Erdradius ergibt das tatsächlich die Dichte eines felsigen Körpers. Also die Bestätigung, das CoRoT-7b eine Supererde ist. Etwas wie die Erde, die Venus oder der Mars in unserem Sonnensystem – nur eben was größer. Ach und nebenbei haben die einen weiteren kleinen etwa 8,5 Erdmassen schweren Planeten weiter entfernt vom Stern gefunden. Dieser ziert sich allerdings und zeigt uns keinen Transit. Seine Bahn ist in Bezug zu unserer Sichtlinie einfach zu stark geneigt. Die Wahrscheinlichkeit einen Transit zu sehen, wird immer kleiner je weiter weg der Planet seine Stern umkreist, wie hier ausführlich dargelegt.

Damit war die Sache aber noch nicht erledigt. Wie ist das noch mal in der Wissenschaft? Einmal ist keinmal und wer sagt denn, dass sich Didier Queloz und seine Kolleginnen nicht vertan haben? Kann ganz leicht passieren. Daher haben Artie Hatzes und seine Kolleginnen im Jahr 2010 ihre eigene Analyse und ihren Massewert in die Waagschale geworfen: 6.9+-1,4 Erdmassen.

Okay. Die Fehlerbalken überlappen sich immerhin, aber der zweite Wert ist doch deutlich größer und der Planet wäre demnach deutlich dichter.

Aber nicht nur die Masse auch der Radius des Planeten wurden noch mal genauer unter die Lupe genommen. Wie ich hier mal erklärt habe, kriegen wir den Radius eines Planeten aus einem Transit heraus, wenn wir den Radius des Sterns kennen. Bruntt und seine Kolleginnen haben sich also noch mal die Eigenschaften des Sterns genau angesehen und haben die Größe des Sterns nachgebessert. Nach der neuen Analyse hat CoRoT-7b die 1,58fache Größe der Erde. Das ist zwar nur ne kleine Korrektur, aber gerade der Radius macht bei der Dichte unheimlich viel aus. Unsere Super-Erde wäre demnach noch mal um einiges dichter. Statt 5,6 g/cm^3 (etwa Marsdichte) wären wir jetzt auf einmal bei 7,2 g/cm^3. Was deutlich dichter ist als die Felsplaneten in unserem Sonnensystem.

Tja und dann saß ich also in Turin vor 2 Wochen auf der großen astronomischen Exoplaneten-Tagung, da flüsterte mir der Kollege ins Ohr. “Du! Hast Du schon das letzte Paper von Frederic Pont und co gesehen?”

Nein, hatte ich nicht. ich hab’s dann so schnell wie möglich nachgeholt.
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Die schmeißen jetzt einen Wert von 1-4 Erdmassen in den Ring und warnen “we caution that models building on the rocky nature of CoRoT-7b may be built on sand.” Der Planet könnte nach dieser letzten Arbeit eher ein Mini-Neptun sein. CoRoT-7b wäre dann kein Felsplanet, sondern ein sehr, sehr kleiner Gasplanet. Auch sehr spannend, aber das ist nicht das, was wir seit Jahren in alle Welt hinausposaunen.

Ach und nebenbei warnen Pont und Kolleginnen, dass HARPS, die Schweizer Planetenwaage, einen kleinen systematischen Effekt hat (sozusagen falsch geeicht ist) und damit die Planetenmasse bislang überschätzt worden ist.

Oh Mann, ist das ein Rumgeeiere. Das wird noch lustig.

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Wie Artie Hatzes mir dann beim Abendessen erklärte, findet er die Vorgehensweise von Pont und co nicht so gut, weil die mit einem Modell der Sternenaktivität herangehen. Wenn das aber falsch ist, dann geht die ganze Analyse zum Teufel. Er und seine Kollegen haben dagegen “einfach” jeweils Messungen miteinander verglichen, die so kurz waren, dass die Sternenaktivität – also das störende Flackern – in dieser Zeit quasi als eingefroren betrachtet werden kann. Der Planet braucht gerade mal 21 Stunden für einen vollen Umlauf. Da reichen einige Stunden aus, um zumindest einen Teil der Planetenbahn einzufangen. Wir könnten also sagen, dass sie eine Reihe von stroboskopischen Aufnahmen des Sterns gemacht haben, um daraus die wesentlich schnellere Bewegung des Planeten abzuleiten. Nur wenn HARPS wirklich ein kleines bisschen verstellt ist, wie Pont und co behaupten, dann sind auch die Analysen von Hatzes und co dadurch leicht verfälscht.

Dabei ist der Stern CoRoT-7 mit einer Magnitude von 11 einer der hellsten in unseren Beobachtungsfeldern. Und der Planet CoRoT-7b hat eine sehr kurze Umlaufdauer von 21 Stunden. Je kürzer aber die Umlaufperiode, desto größer der Effekt in der Radialgeschwindigkeit. D.h. es wird da draußen kaum erdgroße Planeten geben, die noch “leichter” zu messen sind. CoRoT-7b ist schon ein großer Glücksfall. Wenn wir aber schon bei so einem extrem günstigen Objekt solche Probleme haben, die Masse festzunageln, wie geht es dann erst anderen? Immerhin haben wir im Gegensatz zu den Entdeckern von Gliese 581 g auch noch den Transit des Planeten. D.h. es gibt eine weitere unabhängige Methode, die ziemlich gut belegt, dass das Ding wirklich, wirklich da ist.

Aber nicht nur wir haben so unsere Probleme mit unserer Super-Erde. Auch unsere amerikanischen Kollegen vom Kepler-Team müssen sich was einfallen lassen. Dazu nächste Woche mehr im 4. Teil des Super-Erden-Dramas.
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Bruntt, H., Deleuil, M., Fridlund, M., Alonso, R., Bouchy, F., Hatzes, A., Mayor, M., Moutou, C., & Queloz, D. (2010). Improved stellar parameters of CoRoT-7 Astronomy and Astrophysics, 519 DOI: 10.1051/0004-6361/201014143

Queloz, D., Bouchy, F., Moutou, C., Hatzes, A., Hébrard, G., Alonso, R., Auvergne, M., Baglin, A., Barbieri, M., Barge, P., Benz, W., Bordé, P., Deeg, H., Deleuil, M., Dvorak, R., Erikson, A., Ferraz Mello, S., Fridlund, M., Gandolfi, D., Gillon, M., Guenther, E., Guillot, T., Jorda, L., Hartmann, M., Lammer, H., Léger, A., Llebaria, A., Lovis, C., Magain, P., Mayor, M., Mazeh, T., Ollivier, M., Pätzold, M., Pepe, F., Rauer, H., Rouan, D., Schneider, J., Segransan, D., Udry, S., & Wuchterl, G. (2009). The CoRoT-7 planetary system: two orbiting super-Earths Astronomy and Astrophysics, 506 (1), 303-319 DOI: 10.1051/0004-6361/200913096

Léger, A., Rouan, D., Schneider, J., Barge, P., Fridlund, M., Samuel, B., Ollivier, M., Guenther, E., Deleuil, M., Deeg, H., Auvergne, M., Alonso, R., Aigrain, S., Alapini, A., Almenara, J., Baglin, A., Barbieri, M., Bruntt, H., Bordé, P., Bouchy, F., Cabrera, J., Catala, C., Carone, L., Carpano, S., Csizmadia, S., Dvorak, R., Erikson, A., Ferraz-Mello, S., Foing, B., Fressin, F., Gandolfi, D., Gillon, M., Gondoin, P., Grasset, O., Guillot, T., Hatzes, A., Hébrard, G., Jorda, L., Lammer, H., Llebaria, A., Loeillet, B., Mayor, M., Mazeh, T., Moutou, C., Pätzold, M., Pont, F., Queloz, D., Rauer, H., Renner, S., Samadi, R., Shporer, A., Sotin, C., Tingley, B., Wuchterl, G., Adda, M., Agogu, P., Appourchaux, T., Ballans, H., Baron, P., Beaufort, T., Bellenger, R., Berlin, R., Bernardi, P., Blouin, D., Baudin, F., Bodin, P., Boisnard, L., Boit, L., Bonneau, F., Borzeix, S., Briet, R., Buey, J., Butler, B., Cailleau, D., Cautain, R., Chabaud, P., Chaintreuil, S., Chiavassa, F., Costes, V., Cuna Parrho, V., De Oliveira Fialho, F., Decaudin, M., Defise, J., Djalal, S., Epstein, G., Exil, G., Fauré, C., Fenouillet, T., Gaboriaud, A., Gallic, A., Gamet, P., Gavalda, P., Grolleau, E., Gruneisen, R., Gueguen, L., Guis, V., Guivarc’h, V., Guterman, P., Hallouard, D., Hasiba, J., Heuripeau, F., Huntzinger, G., Hustaix, H., Imad, C., Imbert, C., Johlander, B., Jouret, M., Journoud, P., Karioty, F., Kerjean, L., Lafaille, V., Lafond, L., Lam-Trong, T., Landiech, P., Lapeyrere, V., Larqué, T., Laudet, P., Lautier, N., Lecann, H., Lefevre, L., Leruyet, B., Levacher, P., Magnan, A., Mazy, E., Mertens, F., Mesnager, J., Meunier, J., Michel, J., Monjoin, W., Naudet, D., Nguyen-Kim, K., Orcesi, J., Ottacher, H., Perez, R., Peter, G., Plasson, P., Plesseria, J., Pontet, B., Pradines, A., Quentin, C., Reynaud, J., Rolland, G., Rollenhagen, F., Romagnan, R., Russ, N., Schmidt, R., Schwartz, N., Sebbag, I., Sedes, G., Smit, H., Steller, M., Sunter, W., Surace, C., Tello, M., Tiphène, D., Toulouse, P., Ulmer, B., Vandermarcq, O., Vergnault, E., Vuillemin, A., & Zanatta, P. (2009). Transiting exoplanets from the CoRoT space mission Astronomy and Astrophysics, 506 (1), 287-302 DOI: 10.1051/0004-6361/200911933

Pont et al., 2010, Re-assessing the radial-velocity evidence for planets around CoRoT-7

Kommentare (22)

  1. #1 Robert
    Oktober 24, 2010

    Schöner Blogeintrag. Das bisschen Verspätung macht da nichts (und mal im ernst: bist du mit dem Blog verheiratet um Sa Abend dafür noch zeit zu finden?).

    Ein paar Fragen hätte ich da noch:
    -Kommt man als Freizeitinteressierter online gut an diese Papers oder ist es einfacher bei der Bibo der Humboldt/TU-Berlin vorbei zu schauen?

    – Dass sich bei der Masse nur die Fehlerbalken überlappen deutet auf unbekannte Systematische Fehler hin, oder? Und das bei Gruppen (Queloz v Hatzes), die soweit ich das verstanden habe, die selben Methoden bei der Berechnung angewandt haben?

    – Wieso bekommt Pont nun derart abweichende Werte heraus?

    – Gibt es Lösungsansätze, um aus den vorhandenen Daten wesentlich bessere Ergebnisse bei der Analyse von ‘Supererden’ zu bekommen oder müssen wir erst noch auf genauere Messergebnisse/Satelliten warten?

    Fazit für mich: Ich hab hier erfahren, dass bei der Erforschung von kleineren Exoplaneten noch vieles im Flusse ist und wenn ich verstehen will warum dies so ist ich mich in die Papers begeben muss.

    ps: danke noch mal für deine Mühe uns hier einen kleinen Einblick in eure Forschung zu geben!

  2. #2 JV
    Oktober 24, 2010

    Ich hab’s angekündigt. Keine Diskussion über generisches Maskulinum/Femininum hier. Ich werde mich weiterhin bemühen, entweder generisches Femininum oder neutrale Formulierungen zu verwenden.Ihr Männer könnt Euch dann beim Femininum einfach mal eingeschlossen fühlen. Verlangt Ihr von Frauen doch auch.

  3. #3 rolak
    Oktober 24, 2010

    Erstaunlich – obgleich ich sonst eher wenig von Fortsetzungsgeschichten halte¹ ist dies sowhl bei Historischem als auch, wie aktuell hier, bei Aktuellem nicht nur angemessen, sondern spannend und gespannt erwartet. Schön!

    ¹Schon früher bei diesen schier endlosen Tageszeitungs-Kleinteilen; aktuell z.B. bei den Stories in der c’t, die ich, wenns Mehr(i.a.=2)teiler sind, erst dann lese, wenn alles im Zugriff ist; mittlerweile leicht verschärft durch das zeitnahe ‘Mitlesen’ der SciFi-Neuerscheinungen, durch das als Hintergrundrauschen eigentlich immer 2-FastZuviel über Monate offene Fortsetzungen vorhanden sind.

  4. #4 MartinB
    Oktober 24, 2010

    Spannend.
    Und wenn Ihr so weiter macht, dann kommt Ihr mit den Autorinnenlisten an die Teilchenphysikerinnen ran 😉

    @rolak
    Arbeite ne Weile mit dem WordPress-Interface, mit dem wir hier unsere Texte schreiben, dann weißt du, warum man irgendwann nen Schnitt macht und nen neuen Teil anfängt 😉
    Und extrem lange Posts schrecken wahrscheinlich auch eher Leser ab…
    Dass allerdings mein SGL-Post “historisch” ist, wundert mich schon ein wenig.

  5. #5 Jörg
    Oktober 24, 2010

    Arbeite ne Weile mit dem WordPress-Interface

    Movable Type.
    Aktuelles WordPress wäre schöööööön…

  6. #6 rolak
    Oktober 24, 2010

    Hi MartinB,
    /MT-warum/ es ging mir nicht um Technisches – das Format ‘Fortsetzung folgt’ an sich gefällt mir hier generell gut, sollte imho auch bei besserem Autoreninterface so bleiben.
    /historisch/ das bezieht sich doch nicht auf den post sondern auf das Thema (SGL is so 1926..), ists wirklich derart mißverständlich?

    Aber mal generell – es gibt doch auch freie offline-BlogEditoren (den z.B.). Oder seid ihr armen Knechte der Wissensverbreitung an die online-Variante gefesselt?

  7. #7 MartinB
    Oktober 24, 2010

    @rolak
    Klar, die SGL ist von 1926 – aber sie gilt ja immer noch – bei “historisch” hätte ich mir eher einen text über die Geschichte der SGL vorgestellt – aber keine Sorge, ich hab mich jetzt nicht auf den Schlips getreten gefühlt, zumal ich eh nie einen trage.
    Vielleicht poste ich mal Auszüge aus Schrödingers Original-Artikel, der hat ein tolles Deutsch geschrieben…
    Keine Ahnung, wie wir gefesselt sind – und eigentlich komme ich mit dem MT ja einigermaßen klar und bin zu faul, mich in die Technik reinzufuchsen. So’n Guru wie du hätte da bestimmt ganz andere Möglichkeiten.

  8. #8 rolak
    Oktober 24, 2010

    Nee, MartinB, als Gekabbel oder gar schlimmer habe ich das auch nicht gesehen, versuche nur dazuzulernen, wenn ich mißverständlich formuliert habe.. Doch ‘Guru’, das weise ich bis evtl auf den Lehrer-Aspekt entschieden zurück, da ich weder schwebe noch Anhänger um mich schare und außerdem daran denken muß.

  9. #9 Ludmila
    Oktober 24, 2010

    @Robert: Ich hab versucht darzustellen, was bei Pont und Hatzes der Haupt-Unterschied ist. Pont und co haben die Daten mit einem Modell der Sternenaktivität reduziert, was sie von den Daten abgezogen haben.
    Hatzes und co dagegen haben jeweils kurze Messungen von ein paar Stunden miteinander verglichen und dabei die Sternaktivität vernachlässigt. Weil sie davon ausgehen, dass der Stern in diesen paar Stunden kaum flackert.

    Zwei unterschiedliche Heransgehensweisen, zwei unterschiedliche Ergebnisse.

    Es ist übrigens eine Lösung in Sicht, aber das verwurschtel ich dann in einem weiteren Teil des Super-Erden-Dramas.

  10. #10 MartinB
    Oktober 24, 2010

    @rolak
    In meinem Bekanntenkreis heißen Computerexperten, die immer Tricks können, die keiner versteht, “Gurus”. Google mal spaßeshalber nach linux-guru:
    https://www.daniweb.com/news/story251579.html

  11. #11 rolak
    Oktober 24, 2010

    s/muß\./muß ;-)/
    Das war leicht errötendes Abwinken, MartinB. Außerdem erfülle ich nur die Punkte 3+6 und selbst die eher schmal. Dafür hätte ich statt #10 ein ’89er Minix, Südhang im Angebot, also deutlich vor Linus’ historischem Auftritt bei comp.os.minix.

    btt: Ich warte neugierig auf den vierten Teil.

  12. #12 MartinB
    Oktober 24, 2010

    @rolak
    Du wartest auf den 4. teil?
    Hmm, hast du den dritten schon gehackt, oder wie?
    Dabei hab ich doch dafür auch nur nen Entwurf. Hast du ne Zeitmaschine? Kannst du mir die Datei aus der Zukunft mal schicken, dann muss ich den text nicht mehr schreiben.

  13. #13 rolak
    Oktober 24, 2010

    Manchmal glaube ich auf ein mir fremdes Szenario zu schauen, an dem u.a. ein mir ähnelnder Mensch teilnimmt. AbsurdesTheater.Web2.0 oder habe ich ne verschärfte Ladehemmung? Hmmm, dann formal: btt ist ein Operator, der ausgeschweifte Texte wieder in die Bahn des threads zwingt, auf dessen Seite er zu lesen ist. S.o.:

    Dazu nächste Woche mehr im 4. Teil des Super-Erden-Dramas.

  14. #14 Daniel Fischer
    Oktober 24, 2010

    Das Paper von Pont et al. nicht gekannt? Bevor ich Ende August meine Notiz darüber verfasst hatte, fragte ich bei Dir – via Twitter – nach, was Ihr in Köln davon halten würdet. Und bekam die Antwort “kein Kommentar”; zu letzterem war dann immerhin einer aus Tautenburg bereit gewesen.
    Ach um das Paper ging es? Hab’s damals überfolgen, war abseits meiner Expertise, hab’s beseite gelegt und mich entschieden erst mal keinen Kommentar zu abzugeben. Das Recht nehm ich mir dann auch. Inzwischen hab ich es ordentlich durchgelesen, ein paar Infos eingeholt und noch mehr Paper dazu gelesen. Und heute kann ich halt was mehr zu sagen. Willst Du mich jetzt irgendwie anmaulen, weil ich mich weigere irgendeinen halbgaren Mist von mir zu geben bzw. weil ich vergessen habe, dass ich dieses eine Paper schon mal überflogen hab? Ich werde ja wohl noch das Recht haben, Paper zu lesen und Kommentare dazu abzugeben wie und wo und wann ich will? Oder nicht?

  15. #15 MartinB
    Oktober 24, 2010

    @rolak
    Achso, ja da hatte ich wohl die Ladehemmung, ich dachte, du bezogst dich auf die SGL-Serie, weil wir da gerade drüber sprachen…

  16. #16 Daniel Fischer
    Oktober 24, 2010

    @Ludmilla: Nachdem Du seinerzeit so begeistert über CoRoT-7b gebloggt hattest, nahm ich halt an, dass ein Paper, das die Existenz ebendieses Planeten mit detaillierten Argumenten – das kann man ja nicht bestreiten – in Frage stellt, umgehend Dein ungeteiltes Interesse gefunden hätte. Wo war da der Denkfehler?

  17. #17 Ludmila
    Oktober 24, 2010

    @Daniel Fischer: Dein Denkfehler liegt darin, dass Du nicht verstehst, dass Bloggen, meine wissenschaftliche Arbeit und Öffentlichkeitsarbeit drei verschiedene Paar Schuhe sind, die ich mehr oder weniger gleichzeitig ausfüllen muss. Mal hat das eine Priorität, mal das andere. Du hast doch bei dem Meeting in der AG dabei gesessen und kennst das Problem.

    Im August war übrigens so ziemlich das gesamte französische Team in Urlaub, so dass ich kaum ein offizielles Statement von der Seite einholen konnte.

    Und ich werde einen Teufel tun und ohne Rücksprache mit den Kolleginnen zu etwas offiziell Stellung beziehen. Und ich werde dem hochwohlgeborenen Herren Daniel Fischer gegenüber da sicherlich keine Ausnahme machen.

    Du hast damals gefragt und ich konnte damals aus verschiedenen Gründen keine Stellung beziehen. Komm klar!

  18. #18 Daniel Fischer
    Oktober 24, 2010

    @Ludmilla: Tss … Dass Du damals keinen Kommentar zu meinem Hinweis auf das brisante Paper abgeben wolltest, damit kam und komme ich selbstverständlich “klar” – schließlich warst Du ja m.W. nur am Rande mit diesem speziellen Planeten befasst, und die direkter involvierten Tautenburger (die ja quasi die deutsche Öffentlichkeitsarbeit für CoRoT 7b betreiben) haben auch rasch reagiert.

    Aber darüber, dass das Paper “in der Szene” offenbar auch später erstmal nicht nennenswert thematisiert wurde, darüber darf ich mich doch wohl wundern? Na, der Vogt hat’s immerhin in der großen Gliese-581g-Arbeit zitiert, im Zusammenhang mit der Kombination der HARPS- mit den HiRES-Daten (Seite 36 des Preprints) – und seit zwei Wochen ist Pont et al. bei MNRAS auch accepted. Bin mal gespannt, ob’s nun eine konkrete Reaktion der HARPS-Fraktion geben wird.

  19. #19 Ludmila
    Oktober 24, 2010

    @Daniel Fischer: Du kannst Dir auch nicht so richtig vorstellen, dass die Leute erst mal die Sachen genauer testen wollen, bevor sie das Maul aufreißen, oder? Du hättest vielleicht gerne schnelle Stellungnahmen, Dramen und gegenseitige Beschuldigungen. Das wäre für Dich natürlich echt toll, weil Du dann was Spannendes schreiben kannst, aber wir, mein Lieber, sind in erster Linie dazu da, Wissenschaft zu betreiben und nicht als Akteure für ein Possenspiel zu Deinem Vergnügen und zum Vergnügen Deiner Leser. Dafür geh mal nach Hollywood. Die HARPS-Leute werden sich schon melden, wenn sie was zu sagen haben. Solange solltest Du Dich in Geduld üben.

  20. #20 Daniel Fischer
    Oktober 25, 2010

    @Alle: Könnt Ihr begreifen, warum mich Ludmilla hier in einem Fort beschimpft? Ich hab Dich nirgendwo beschimpft. Ich war höchstens ein bisschen sarkastisch, weil Du mich inzwischen ganz schön nervst. Ich betreib einen Blog und bin hier nicht Dein Kummerkasten.Ich hatte lediglich daran erinnert, das ich sie auf das Paper, das sie in Turin so überrascht hatte, bereits eine Weile vorher aufmerksam gemacht hatte. Und sodann meiner Verwunderung Ausdruck verliehen, warum in ihrem Institut, immerhin einem jener Orte in Deutschland, wo direkt mit den Original-CoRoT-Daten gearbeitet wird, dieses Paper nicht Tagesgespräch war, wo es doch direkt den mit Abstand populärsten Fund dieses Satelliten angreift (und das am meisten gefeierte Instrument der ESO gleich mit). Ich glaube kaum, dass die Beteiligten das als “Possenspiel” empfinden: Sie – und die Unzähligen, die bereits HARPS-Papers zitiert haben – dürften ein wesentlich vitaleres Interesse an einer raschen Aufklärung der Vorwürfe haben als dieser staunende Chronist …
    Ja fein, haben wir alle verstanden. Könntest Du jetzt aufhören, darauf herumreiten? Danke!

  21. #21 Karl Mistelberger
    Oktober 25, 2010

    > rolak· 24.10.10 · 18:03 Uhr Manchmal glaube ich auf ein mir fremdes Szenario zu schauen, an dem u.a. ein mir ähnelnder Mensch teilnimmt. AbsurdesTheater.Web2.0 oder habe ich ne verschärfte Ladehemmung? Hmmm, dann formal: btt ist ein Operator, der ausgeschweifte Texte wieder in die Bahn des threads zwingt, auf dessen Seite er zu lesen ist. S.o.: Dazu nächste Woche mehr im 4. Teil des Super-Erden-Dramas.

    Bei so vielen Abschweifungen wie Zeitreisen usf. sollte auch noch Platz sein für einen praktischen Hinweis im Hier und Jetzt:

    Der Tipp mit Addblock ist ja ganz nützlich, aber leider nur die halbe Miete. Das liegt daran, dass unter den von mir besuchten Seiten http://www.scienceblogs.de ein ganz besonderer Fall ist. Es werden nicht nur sehr viele Anzeigenserver kontaktiert, die unnötige Wartezeiten beim Laden der gewünschten Information erzeugen, sondern auch sehr viele Cookies gesetzt mit eben dem selben Effekt.

    So habe ich den Zugriff auf http://www.scienceblogs.de wie folgt konfiguriert:

    – Cookies nur von der besuchten Website akzeptieren

    – Vor der Annahme von Cookies nachfragen

    Anfangs klickte ich mehrfach “Ablehnen”. Der Browser merkte sich dieses und seither sind keine Nachfragen mehr zu quittieren und mein altersschwacher Computer lädt diese Seiten genau so flott wie alle anderen.

  22. #22 Daniel Fischer
    Oktober 25, 2010

    For the record hier noch, was mir der ESO Public Information Officer gerade mitteilte: “Thanks for bringing this [d.h. die Tatsache, dass Pont & al. nun in MNRAS erscheinen wird] to our attention. It is an interesting paper. Of course the re-examination of results and methods is a normal, and vital, part of the academic scientific process – particularly in an exciting and fast-moving field such as exoplanets. The paper focusses on one star only and, although mostly discussing HARPS, makes more general remarks. Clearly the HARPS scientists and engineers will be well aware of this and will react as they feel appropriate.” Wenn’s was gibt, können wir ja dann weiter diskutieren. Tschö!