Er stellte fest, dass selbst eine extrem dünne (ein Monolayer reicht völlig), kaum sichtbare Staubschicht die Fähigkeit der Materialien, Licht zu absorbieren, um den Faktor 3 erhöht. Und damit erhitzt sich das Material auch stärker unter Sonneneinstrahlung als ohne Staubschicht.
(Vorsichtiges) Fazit des TDS-Experimentes: Direkt von der Erde eingeschlepptes Material lässt Mondstaub nicht so leicht haften und kann recht einfach mit etwas Schütteln und einer Bürste entfernt werden. Aufgrund der Härte des Staubes ist auf Polymer-Beschichtungen allerdings mit Kratzern zu rechnen. Nach Stunden und Tagen sollte der Sonnenwind die schützende Erdkontamination weggetragen haben. Bereits eine dünne Mondstaub-Schicht reicht aus, um Oberflächen stärker als erwartet unter Sonneneinstrahlung zu erwärmen.
James Gaier hat also das Beste aus einer eigentlich unmöglichen Situation gemacht. Dennoch ist das Ergebnis ziemlich unbefriedigend. Aus dem Icarus-Text spricht stellenweise jedenfalls ganz schön viel Frust heraus, wenn sich Gaier z.B. darüber “beschwert”, dass nicht dokumentiert ist, wieviele Bürstenstriche Shepard gemacht hat, oder ob er beim Schütteln die Rahmen geneigt hat.
James Gaier empfiehlt daher, das Experiment zu wiederholen. Aber diesmal bitte ohne Menschen. Ein Roboter kann das Experiment wesentlich kontrollierter ausführen und ohne dabei die Platten “einzusauen” 😉
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(1) sozusagen ein Experimentier-Kasten zur Untersuchung der Mondoberfläche 😉
(2) Auf Twitter habe ich mit meinen Followern diskutiert, wie mensch hier am besten den doch recht weit gefächerten Begriff ‘thermal coating’ übersetzen sollte. Das war meine beste Lösung.
(3) Als Principle Investigator ist “unbekannt” aufgeführt.
(4) Veröffentlicht in
doi: 10.2514/1.41785
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Gaier, J. (2012). Interpretation of the Apollo 14 Thermal Degradation Sample experiment Icarus, 221 (1), 167-173 DOI: 10.1016/j.icarus.2012.07.002
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