Ein ganz häufig betriebener Sport in der Klimaskeptiker Szene ist es, auf Jim Hansen einzudreschen. Hansen war einer der ersten, der die schlechte Nachricht der globalen Erwärmung dem US-Kongress vor nun ziemlich genau 20 Jahren überbrachte. Er trat bei dieser und noch einer Reihe anderer Anhörungen in seiner Funktion als Chef des Goddard Instituts, GISS, auf. Jim Hansen ist einer der führenden Klimamodellierer mit einer höchst beeindruckenden Liste von Publikationen zu verschiedenen Aspekten: Klima-Forcing/Paleoklima/Klimasensitivität etc.
Grafik 1: GISS globale Temperaturen seit Hansens Kongressanhörung 88.
Hansen hat aber auch sehr klare und sicher politisch zu nennende Vorstellungen, was “Wir” tun müssen, um die sich nahenden Konsequenzen der Klimaerwärmung zu stoppen oder zu verlangsamen. Er spricht sich sehr deutlich für eine “low-carbon economy” aus, und zwar jetzt und sofort, da er die CO2 Messlatte, ab der man auf wirklich langer Sicht (einige 100 Jahre) von gefährlichen Klimakonsequenzen reden muss, bei mittlerweile bereits überschrittenen 350ppm legt. Klar also, dass er das bevorzugte Angriffsziel der Skeptikerszene wurde.
Die letzten Attacken anlässlich des Jahrestages seiner Kongressanhörung Juni 1988 sind wahrscheinlich die dümmsten von allen. Seit 1988 hat sich die globale Temperatur,ganz im Rahmen der Rechnungen Hansens aus den 90ern um ca 0.2°C pro Dekade erhöht (siehe Grafik 1). Der Trend ist signifikant (auch wenn, was man in der Tat korrekterweise müsste, man für die Autokorrelation der Zeitserie korrigiert) und doch haben die Skeptiker ihre eigene Rechnung aufgemacht. Sie vergleichen den Juni 88 mit dem Juni 08 und erstellen so eine Regression, die durch zwei Punkte geht. Heilige Einfaltigkeit!
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