Unglaublich, aber wahr: Der G8 Gipfel hat sich auf eine HALBIERUNG der CO2 Fluesse bis 2050 geeinigt. Keine Ahnung, wie sie das schaffen wollen, denn das ist sicher sehr anspruchsvoll.
Siehe hier.
Ich vermute am Ende war es Bush leid, immer den Buhmann zu geben. Wo er doch das Thema wirklich ernst nimmt!

Kommentare (7)

  1. #1 Tobias
    Juli 8, 2008

    Keine Ahnung, wie sie das schaffen wollen, denn das ist sicher sehr anspruchsvoll.

    Dann lass uns doch die Debatte von gestern hier bei dir weiterführen.

    Carbon Tax? Macht nur weltweit Sinn (da sonst die emissionsintensive Industrie abwandert, siehe verlinkten Artikel von gestern), und ist daher unrealistisch
    Normale Glühbirnen verbieten? Autofreie Sonntage? Erdlöcher statt Kühlschränken? Nur noch im Bayerischen Wald und an der Nordsee Urlaub machen? Wie soll denn eine Reduktion um 50% aussehen?

    Für mich ist das nichts weiter als eine politische Massnahme, um endlich Ruhe zu haben. Oder es wird davon ausgegangen, dass fossile Brennstoffe bis 2050 ohnehin so teuer sind, dass die Reduktion von alleine stattfindet.

  2. #2 Christian
    Juli 8, 2008

    Meine Befürchtung: Dieser Beschluss beschert und Atomkraft, Atomkraft und noch mehr Atomkraft – inklusive schneller Brüter…

    Kann mich nicht vorstellen, dass etwas anderes dabei herauskommt. Eine deutliche Einschränkung des Individualverkehrs zugunsten des ÖPNV und ÖPFV wären besser, auch eine Reduktion des Flugverkehrs, des weiteren ein stärkerer Ausbau der regenerativen Energieen, Programme für mehr Energieeffizienz in der Produktion sowie in privaten Haushalten, ggf. auch CO2-Bodenspeicherung etc. pp. Wird aber alles nicht halb so sehr und halb so enthusiastisch gefordert und gefördert werden wie mehr Atomkraft – darauf würde ich wetten….

  3. #3 Georg Hoffmann
    Juli 8, 2008

    @Tobias
    Kurz nur das Offensichtliche: ich habe so gut wie keine Ahnung von dieser Materie, weder von Makrooekonomie noch von fantasievollen zukuenftigen Techniken der Energieprodukion. Dies gesagt, nur eines. Es gibt kein einziges (meines Wissens) Unternehmen und keinen/einzigen Energieproduzenten auf der Erde, der in seinen Kosten moegliche Ueberschwengungen in Thailand im Jahre 2060 mit einbeziehen muesste. Das Beispiel bezieht sich auf einer der soliden Kernaussagen des IPCC (Temperaturerhoehung>Ausdehnung>Meeresspiegelanstieg) und nicht auf eine der moeglicherweise Aussagen (staerkere tropische Stuerme etc).
    Das also das fuer absolut niemanden ein Kostenfaktor ist und es doch “die Menschheit” vermutlich etwas kosten wird, sind Steuern zumindest grundsaetzlich eine Idee.
    Was interessiert den Staat zb wie Haeuser gebaut werden? Warum gibt es Bauvorschriften? Warum erhebt er Steuern auf Tabak, Alkohol und Oel?
    Ich will jetzt die hoffentlich dir bekannten Antworten nicht auffuehren, aber es wuerde mich wundern, wenn jetzt das Hinzufuegen der Energieeffizienz und verringerter CO2 Fluesse in den Kanon von allgemeiner Gesundheit und Sicherheit (der sich in diesen Steuern und Vorschriften widerspiegelt) ein SOOO unglaubliche Sache und Zeitenwende waere.
    “dass fossile Brennstoffe bis 2050 ohnehin so teuer sind, dass die Reduktion von alleine stattfindet.”
    Das ist fuer mich klarer Unsinn. China, Indien, Australien und auch die USA setzen nicht auf Kohle weil sie zu faul sind Windkraftanlagen zu bauen, sondern weil dies BEI WEITEM die sicherste (im Sinne von kalkulierbar) und BILLIGSTE Art ist Energie zu erzeugen. Ich kann nicht das geringste Zeichen sehen, dass sich das aendern koennte (ohne eben vielleicht politischen/fiskalischen Druck).
    @Christian
    Du bist sehr optimistisch, in jedem Fall “Einschraenkung von xxx” geht in unserer Gesellschaft nur ueber den Preis. Es koennte sein, dass die Trennung zwischen Arm und Reich noch klarer als bisher durch Mobilitaet gekennzeichnet wird. Da stehen gewaltige sozial Spannungen an.

  4. #4 student_b
    Juli 8, 2008

    Den Clou am ganzen hast du aber vergessen zu erwähnen:

    Zudem sprachen sich die Staats- und Regierungschefs für eine Ausweitung der Ölproduktion aus.

    Gleichzeitig mehr Öl verbrauchen und dabei noch weniger CO2 ausstossen… irgendwie zweifle ich daran dass das so einfach gehen soll. 😉

  5. #5 Jörg Haas
    Juli 8, 2008

    Der komplette Text der G8-Erklärung, kritisch kommentiert, findet sich auf https://www.klima-der-gerechtigkeit.de/schwache-g8-ergebnisse/ . Weitere Kommentare willkommen.

  6. #6 adenosine
    Juli 9, 2008

    Man muss schon naiv sein um zu glauben, das 2050 der CO2-Ausstoß geringer sein könnte als heute (Atomkrieg mal ausgeschlossen). Trotzdem könnte durch geeignete politische Rahmenbedingungen das Wachstum der Emission ohne großes Getöse und Wehgeschrei nachhaltig gebremst werden. Als sinnvollste Maßnahme scheint es mir die Steuer nicht auf die Endenergie (Strom) sondern direkt auf die CO2-Emission (Öl, Kohle, Gas) zu legen. Die Zertifikate sind Quatsch, da sie Händler und Investoren bereichern, eine entsprechende CO2-Steuer käme wenigstens der Allgemeinheit zu Gute. Das wäre kostenneutral für die Verbraucher. Der Markt sucht sich dann schon die vernünftigsten Alternativen. Der Ersatz alter Kohlekraftwerke durch moderne Kohlekraftwerke mit hohem Wirkungsgrad (50%) wäre ca. 30mal effektiver als die Solarstromsubventionen in Deutschland.

  7. #7 rainer
    Juli 21, 2008

    Ach, das funktioniert bestimmt! Immerhin betreibt die EU eine erfolgreiche De-Industrialisierungspolitik. Einer der größten öst. Konzerne errichtet ein neues Stahlwerk in Bulgarien, statt in Österreich, wegen der enormen Kosten für CO2-Zertifikate. Diesem Beispiel werden viele Unternehmen folgen. In ein paar Jahrzehnten werden dann vielleicht die feuchten Träume der Öko-Spinner wahr und halb Europa wird ein riesiges Biotop sein.
    Gut, die Industrie befindet sich dann in den USA und Asien, aber Hauptsache, wir haben mal wieder die Welt gerettet.
    Mahlzeit.