Jim Hansen ist Direktor des Goddard Institute for Space Studies, GISS, New York. Er hielt dieses Jahr auf der weltweit grössten Tagung (dieses Jahr 16.000 Teilnehmer) der Geowissenschaften, der AGU in San Francisco, die Bjerknes Lecture. Sein Vortrag findet sich hier.
Grafik 1: Jim Hansen erklärt in der 2008 AGU Bjerknes Lecture einen venusartigen “Runaway Greenhouse Effect” für möglich.
Zu meiner grossen Überraschung spricht er in diesem Vortrag davon, dass die Erde bei fortgesetzter Verbrennung fossiler Brennstoffe in einen “Runaway Greenhouse Effect” geraten könnte, wie er etwas das Klima auf der Venus bestimmt. Die Behauptung Hansens ist anscheinend, dass die verschiedenen Feedbacks sich so weit aufschaukeln können, dass erst bei Grössenordnungen höheren Temperaturen wieder ein Strahlungsgleichgewicht erreicht wird.
Hauptargument dagegen scheint zu sein, dass in früheren geologisch Zeiten (etwa zu Beginn der Trias) deutlich höhere CO2 Konzentrationen vorgelegen haben und es offensichtlich nicht zur Venus auf Erden geführt hat. Hansen meint dazu, dass erstens damals die Sonne schwächer gestrahlt hat (das sog. Early Sun Paradox) und dass zweitens zu diesen Zeiten die Erhöhung der CO2 Konzentrationen viel langsamer vorgegangen se,i als sie es heute tut. Daher habe das Erdsystem heute keine Zeit durch bekannte negative Feedbacks (insbesondere: verstärkter Niederschlag führt in einem wärmeren Klima zur verstärkter chemischer Verwitterung von Gesteinen und somit wieder zu einer Verringerung des atmosphärischen CO2) auf diese Erhöhung zu reagieren. Hansen gibt in diesem Vortrag keine Hinweise, wie er sich diese Vervenussung der Erde vorstellt und so habe ich leider auch keine wissenschaftlichen Details zu diskutieren. Die Sicherheit, mit der er diese Resultate vorstellt (siehe Grafik), überrascht mich aber doch sehr.
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