Die Verhandlungen um das Kyoto Folgeprotokoll nehmen langsam an Fahrt auf. Jeder sucht schon mal nach Argumenten, die ihn davor bewahren mögen, allzu sehr in neue Technologien, Energiesparmassnahmen und ähnlich unnötigen Schnickschnack investieren zu müssen. Der Wunsch, mit sowas kein Geld zu verplempern, ist höchst verständlich, schliesslich wird jede finanzielle Ressource zur Rettung der Wallstreet dringend benötigt und auch ein neuer Flugzeugträger mag dem einen oder anderen weit zukunftsorienter erscheinen, als so eine langweilige solare Warmwasserbereitung.
Jetzt hat es aber doch einer bei der beginnenden Suche nach Verhandlungspositionen zu weit getrieben. Der indonesische Fischereiminister Freddy Numberi sagte bei der World Ocean Conference, dass er gerne hätte, dass in die Verhandlungen auch die nationale CO2 -Ozeansenken miteingehen.
Indonesia wants the world’ oceans to be recognize as carbon storage like rainforests. Countries with large sea territories, like Indonesia, could improve their carbon footprint and receive international funding for protecting the oceans.
Keine schlechte Idee, gerade für ein Land mit 10.000 kleinen Inseln. Noch besser sogar, für die Erdölproduzenten auf der arabischen Halbinsel. Mögen sie auch das eine oder andere Fässchen Petroleum aufmachen, vor ihren Küsten liegt eines der grössten Upwelling Gebiete des globalen Ozeans mit einer riesigen jährlichen Bioproduktion. Kuwait und Jemen würden Ruckzuck zur grössten CO2 Senke der Welt.
Der Vorschlag Indonesiens, es müsse CO2 Kredite dafür erhalten, diese ihre Gewässer nicht so zu verschmutzen, dass keine CO2 Aufnahme mehr möglich wäre, führte bei Wissenschaftlern aber eher zu einem Zynismus-Anfall. Tony Haymet vom Scripps Institution of Oceanography meinte nur trocken:
“To get credit for preserving the ocean or avoiding deforestation is like getting credit for not beating your wife,” :
DPA.
h/t Martin Heimann
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