Auch fehlt mir nachwievor völlig das Verständnis fürs Problem. Träfe exakt das Scenario A2 des IPCC ein und würde gerade diese Similation des MPI Modells die klimatische Zukunft beschreiben, dann würde in dieser Modellwelt ein virtueller Spiegel Redakteur einen virtuellen Professor Latif und einen virtuellen Prof Marotzke in der Zukunft treffen und wieder würden Sie verzweifelt die Köpfe schütteln: Was ist nur los im Jahre 2035? Warum stoppte die globale Erwärmung nur?
Ich halte das nachwievor für die Suche nach der Nicht-lösung eines Nicht-problems (hier habe ich das Gleiche vor einiger Zeit schon etwas ausführlicher gezeigt). Nochmal, um es ganz klar zu machen: Ich denke nicht, dass das MPI Model in irgendeiner Weise der Wahrheit näher ist als die anderen Modelle, oder dass es besonders toll bei der Simulation dekadischer Variabilität ist (per Auge schätze ich mal, dass El Niño in der Amplitude und Frequenz zu regelmässig im Modell ausfallen, was tendenziell zu einer unterschätzten dekadischen Variabilität führen könnte). Mein Punkt ist, dass die ganze Diskussion von Grund auf daran leidet, dass niemand sich beim Kritisieren der Modelle dieselben und ihre Simulationen überhaupt noch anschaut. Unter der VORRAUSSETZUNG, dass die Modelle richtig liegen, gilt, dass wir uns in den nächsten Jahren (bis ca. 2050) selbst bei starken Anstieg der Treibhausgase (wie im A2 Szenario) in einer klimatischen Situation wie heute (also eine Stagnation der Temperaturen über einen gewissen Zeitraum) befinden MÜSSEN. Ich habe es schon vermisst, dass irgendeiner der Befragten, diesen einfach Umstand dem Spiegel mal mitgeteilt hätte. Aber vielleicht haben Sie ja und der Artikel, den man hier jetzt auch auf Englisch nachlesen kann (das Original ist in der Druckversion des Spiegels), war da nicht so vollständig? Man weiss so wenig.
Kommentare (32)