Eigentlich sollte dies ein kurzer Review zu Brian Fagans Buch “The Little Ice Age” werden. Es wird aber letztlich der Versuch eines Vergleichs der momentanen Klimapolitik/problematik mit Irland in den 1840er Jahren. Das hört sich erstmal vermessen an. Ein Vergleich bedeutet aber nicht, dass zwei historische Situationen identisch, ja auch nur objektiv ähnlich sind. Es reicht sicher, wenn sich einige Elemente, die die jeweilige Situation geprägt haben, ähneln, um etwas aus dem Vergleich lernen zu können. So halte ich etwa den Vergleich vorheriger Umweltkrisen und das damalige Zwischenspiel von Wissenschaft/Experten und Politik mit der heutigen “Klimakrise” für sehr interessant. Prominente Beispiele sind etwa the very german Waldsterben in den 80ern oder die Geschichte des Ozonlochs und des anschliessenden Montreal Protocols zum weltweiten Verbot der FCKWs. Beiden Umweltkrisen haftet aber etwas Modelleisenbahn-mässig Niedliches an. Beim Klimawandel aber geht es vielleicht oder wahrscheinlich um die Wurst, sowohl was die Kosten der Mitigation angeht als auch was das Spektrum möglicher Konsequenzen angeht. Es kann daher ganz lehrreich sein, sich einmal wirkliche Katastrophen anzuschauen. The great irish famine, oder wie es auf Irisch heisst, An Gorta Mor, war eine solche Umweltkatastrophe. Zurück aber nochmal zu “Little Ice Age” und seinem Autor.
The Daily Show With Jon Stewart | Mon – Thurs 11p / 10c | |||
Brian Fagan | ||||
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Video: Brian Fagan stellte sein neuestes Buch “The Great Warming” in Dave Stewarts Daily Show vor.
Brian Fagan ist Professor für Archäologie in Santa Barbara und hat sich wohl schon eine ganze Weile in mehr oder minder erfolgreichen populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen damit beschäftigt, wie verschiedene Gesellschaften auf Klimaänderungen in der Vergangenheit reagiert haben. In den beiden Büchern, die ich von ihm gelesen habe, “The Great Warming” und “The Little Ice Age”, beschreibt er in überbordenden Details die Konsequenzen von Wetterextremen und Klimaschwankungen in den letzten 1000 Jahren für Landwirtschaft, Lebensmittelversorgung und schliesslich gesellschaftlicher Stabilität. Er vermeidet es dabei erfolgreich einem “Klimadeterminismus” zu verfallen, bei dem dann einfache Kausalketten von den mitteleuropäischen Wintertemperaturen zur französischen Revolution führen. Er betont insbesondere, dass auch an sich schwierige Klimabedingungen in der Vergangenheit immer auch Gewinner und Verlierer gekannt haben. So war die fortschrittliche und moderne Landwirtschaft Hollands gerade in den harten Zeiten der kleinen Eiszeit ein entscheidender Wettbewerbsvorteil gegenüber den “rückständigen” Ökonomien Deutschlands und Frankreichs. Wer also isoliert “nur” Holland und sein Wohlergehen betrachtet, der bekäme möglicherweise einen völlig falschen Eindruck vom Einfluss des Klimas auf Landwirtschaft und Ökonomie zu den Zeiten der kleinen Eiszeit. Hier ein kleines Video, welches Brian Fagan bei der Vorstellung seines Buchs “The Great Warming” in der Daily Show zeigt.
Die obige Leseempfehlung gebe ich aber nur en passant, denn es gab ein Kapitel in Fagans Buch zur kleinen Eiszeit, was mich besonders faszinierte: Es ist ein Kapitel zur grossen Kartoffelkrise und letztlich Hungerkatastrophe in Irland in den Jahren 1845-1852. Was könnte das aber mit dem anthropogenen Klimawandel zu tun haben? Natürlich sind unzählige gesellschaftliche Randbedingungen und auch unser naturwissenschaftliches Wissen heute ein anderes als sie es zur Mitte des 19ten Jhd. waren. Andererseits, war auch der damalige gesellschaftliche Dialog bemüht rationalen Kriterien zu genügen, gab es so etwas wie ein staatliches Krisenmanagement und auch eine Art Experten-Kultur, die damals in parlamentarischen Komissionen auftraten.
Bild 1: Schraffuren und Skulpturen erinnern an die Gorta Mor. Die Hungerkatastrophe von 1845 bis ca. 1850 war für den Tod von 1-1.5 Millionen Menschen verantwortlich. Nochmal so viele Iren emigrierten.
In der Tat gibt es einige Elemente, die mir an der ach so lang vergangenen Kartoffelkrise überraschend heutig vorkommen: (1) Auch damals gab es einen intensiven Austausch zwischen Experten (Wirtschafts- und Verwaltungsexperten, aber auch Naturwissenschaftler) und Exekutive vor der eigentlichen Krise. (2) Es handelte sich um eine Katastrophe in Slowmotion. Zwischen dem Aufziehen der auch klimatisch verursachten Ernährungskrise, den Beratungen, was zu tun sei, den falschen Entscheidungen und schliesslich den Millionen von Toten verging sehr viel Zeit, eher Jahre als nur Monate. Es gab einen Zeitpunkt, ab dem das Massensterben mit den damaligen Mitteln nicht mehr aufzuhalten war. (3) In der Diskussion um die richtigen praktischen Entscheidungen, tauchen ein gerade für englische Verhältnisse (“common sense”) hohes Masz von ideologischen Argumenten auf. Am Ende der damaligen Debatten schien die Freiheit des Marktes und des einzelnen Homo Oeconomicus, kurz Prinzipien und Grundsätzliches den Vorrang über weitententfernte, aber sehr reale Opfer gewonnen zu haben. (4) Ganz wichtig. Es ging um Viel: um viel Geld, um Besitzrechte, ja um die Organisation der sozialen Struktur überhaupt. Die meisten vorgeschlagenen Lösungen des “irischen Problems” waren kostspielig und hätten durchaus sehr grosse Reformen beinhaltet. Das war den meisten zu riskant.
Wenn ich auch in diesen vier Punkten tatsächliche oder zukünftig mögliche Parallelen zu heute sehe, so gibt es natürlich auch sehr viele Unterschiede. Niemand betrachtet heute noch ganze Bevölkerungsteile des eigenen oder anderer Länder mit solch gleichgültiger Verachtung, wie es damals die englische Oberklasse bzgl. der irischen katholischen Landbevölkerung tat. Niemand betrachtet heute mehr Expertenwarnungen als sozialistisches Gegreine und niemand würde heute abstrakte Prinzipien über die Notwendigkeit praktischer Lösungen stellen. Oeeh. Vergesst den letzten Abschnitt.
Bild 2: Entwicklung der irischen/europäischen Bevölkerung. Entnommen Wikipedia. Quelle der Zahlen unklar.
Zur Geschichte dieser Kartoffelkrise, zu der man auch einen sehr ausführlichen Artikel auf Wikipedia findet, hier nur eine kurze Nacherzählung des wenigen, was ich dazu bei Fagan und per Googeln so gefunden habe. Die Kartoffel wurde im späten 17ten Jhd. in Irland eingeführt und erlebte eine ganz aussergewöhnliche Erfolgsstory. Sie wurde in kürzester Zeit DIE Nahrungsgrundlage der irischen Unterschicht, der Kleinstbauern und Tagelöhner, und trug massgeblich zum Bevölkerungsanstieg (siehe Bild 2) im 18/19ten Jhd. in Irland bei. Grosze Bevölkerungsteile Europas lebten nach wie vor auf Subsistenzbasis und bereits leichte Schwankungen der lokalen Lebensmittelproduktion hatte gravierende Folgen für die Ernährungslage und Sterblichkeitsraten. Nicht nur in Irland bot die Kartoffel zumindest einen zeitweiligen Ausweg aus dieser Situation. Auf kleiner Fläche kann eine Kohlenhydrat-reiche Pflanze mit überschaubaren Aufwand angebaut werden, die sich obendrein noch recht gut zur Einlagerung anbot. Kartoffeln mit Milch wurden DIE Standardnahrung der verarmten irischen Unterschicht.
Bild 3: A “Lumper”, ein heute kommerziel nicht mehr existierende Frühkartoffel. Ihre hohe Anfälligkeit gegen ueber Mehltau-Befall der Knollenfäule war einer der Ursachen der Gorta Mor.
Doch ihr Erfolg wurde in den Jahren mehr und mehr auch Teil des Problems, welches schliesslich Mitte des 19ten Jhd. zur Katastrophe führte. Einige Punkte, die der hauptsächlich Kartoffel basierten Landwirtschaft Irlands zum Verhängnis wurden:
1) Der Kartoffel-basierte Bevölkerungsanstieg trieb die Ärmsten der Armen mit ihren winzigen Äckern immer weiter die Hänge hinauf auf immer schlechteres und schlechter geschütztes Terrain.
2) Anfangs gab es mehrere verschiedene Kartoffelsorten. Fehler in den Kreuzungsbemühungen führten zu einer laufenden Verschlechterung und schliesslich zu einer in manchen Regionen annähernden Monokultur einer Kartoffelsorte, der Lumper. Die Lumper konnte insbesondere nicht besonders lange gelagert werden, was ein bereits unter Normalbedingungen bedrohliches Loch von 4 Monaten im jährlichen Ernährungsplan hinterliess.
3) Das irische Klima mit den meist milden Wintern ist an sich gut geeignet für den Kartoffelanbau. Doch bisweilen sorgt auch dort die NAO für letztlich zu kalte Bedingungen. Feuchte, kühle Sommer kann die Kartoffel auch nicht gut vertragen. Die Lehren aus dieser Klimaanfälligkeit der Kartoffel wurden verdrängt. So kam es noch vor der eigentlichen Gorta Mor im Jahr 1845 zu mehreren kleineren Ernährungs-Katastrophen. Das berühmte Jahr ohne Sommer 1816, Folge des Ausbruchs des indonesischen Vulkans Tambora, führte zu geschätzten 65000 Hunger-Opfern allein in Irland. Das war sicher ein wichtiges Element zu Beginn der Krise. Es gab einen gewissen Gewöhnungseffekt, der zur Unterschätzung der beginnenden Katastrophe beitrug.
Bild 3: Die Great Famine 1845-1850 war auch der eigentliche Startpunkt der irischen Massenemigration. Man schätzt, dass 40 Millionen US-Amerikaner teilweise irischer Abstammung sind.
4) Das Land wurde gerade auch auf Grund der Kartoffelwirtschaft immer weiter fragmentiert. Gröszere Betriebe produzierten nicht für den inner-irischen Markt, sondern insbesondere für das reiche England. Ein Viertel der irischen Getreideproduktion diente dazu den Londoner Brotpreis niedrig zu halten. Ebenso für England bestimmt war ein Gutteil der irischen Fleischproduktion. Die nationale Flachsproduktion benötigte ebenfalls grosze Flächen und stand somit auch nicht zur Lebensmittelproduktion zur Verfügung. Grosze Teile der Bevölkerung, gerade in West- und Nordwest-Irland lebten auf Subsistenzbasis mit sehr wenig Spielraum zum Überleben.
5) Die Grossgrundbesitzer hatten praktisch keinen Bezug zu “Ihrem” Besitz und seiner Bevölkerung. Es gab also nichtmals ein paternalistisches Almosensystem. Mittelsmänner verwalteten das jeweilige Land und schickten den Ertrag den jeweiligen Besitzern, die häufig ihr Land nur ein oder zweimal in ihrem Leben gesehen hatten. Jährlich £6,000,000 gingen so jährlich ausser Landes, meistens Richtung London. Die Landbesitzer waren meist Engländer oder protestantische Englisch/Irische Familien. Katholiken wurde erst seit 1829 Landbesitz gestattet.
6) Seit 1801 wurde Irland direkt durch London verwaltet und war im Prinzip gleichwertiger Bestandteil Englands. In der Praxis hatten, wie Fagan zynisch schreibt, die jeweiligen Londoner Regierungen von irischen Belangen und Problemen weniger Ahnung als von entsprechenden Problemen in China.
Es kam wie es kommen musste. Die Jahre 1845-1850 waren sicher klimatisch nicht besonders günstig für den irischen Kartoffelanbau, wenn auch keineswegs wirklich ungewöhnlich. Sie waren aber äusserst günstig für die Ausbreitung einer jüngst in Europa angekommenen Form der Mehltaus Knollenfäule namens phytophtora infestans. Dieser breitete sich in atemberaubender Geschwindigkeit aus und zerstörte die Kartoffelpflanze binnen kürzester Zeit. Die ersten Kartoffelfelder waren gerade verwüstet, da schieb Dr. John Lindley, der Editor des Gardener’s Chronicle bereits den Artikel “Where will Ireland be in the event of a universal potato rot?”.
Noch lange vor den ersten Todesopfern sprach eine Grupe irischer Prominenter bei der englischen Regierung vor und bat sie, den Einkauf ausländischen Getreides zu erlauben, die Distillation einheimischen Getreides zu verbieten, den Export irischen Getreides zu stoppen und allgemeine Sozialmassnahmen (eine Art bezahlter Arbeitsdienst) einzuleiten. Die Vorschläge wurden abgelehnt, wobei insbesondere jede Intervention in den freien Markt (i.e. Getreidemarkt) apodiktisch abgelehnt wurde. Das politische Spektrum seiner Zeit bewegte sich zwischen monarchietreuen Liberalen (Tories) und radikalen Anhängern des freien Marktes (Whigs), das war natürlich nicht gerade der Hintergrund, bei dem mit leichter Hand in die Oekonomie eingegriffen wurde. Als die Tory Regierung unter Sir Robert Peel erste Interventionsmassnahmen (Ankauf amerikanischen Mais) vorschlug, wurde ihm von der Opposition vorgeworfen, er hätte die Geschichte mit dem Mehltau der Knollenfäule (“blight” auf englisch) nur erfunden. Denial of Blight, sozusagen.
Bild 5: Von der Knollenfäule Mehltau befallene Kartoffel. Hier im Kartoffelmuseum dazu mehr.
Der Rest sind teils unglaubliche Anekdoten und Manifestationen menschlicher Grausamkeit. Es wurde eine Art Notprogramm auf die Beine gestellt, um den Verhungernden die Möglichkeit zum Gelderwerb zu geben (eine direkte Verteilung von Lebensmitteln verbot sich anscheinend , um den freien Getreidemarkt nicht zu stören). So arbeiteten 100.000de, Frauen und Kinder, auf schneebedeckten Strassen während der recht harten Winter 1845/46. Um auch nur das Recht zu dieser Arbeit zu haben, durfte man nicht mehr Land besitzen als ¼ acre. Man musste also erst all sein ohnehin winziges Stückchen Land den jeweiligen Grossgrundbesitzern zu einem Spottpreis verkaufen, bis man an den Notprogrammen teilnehmen konnte.
Der Herrscher des Ottomanischen Reiches, Abdülmecid I, war bereit 10.000 Pfund zu spenden, wurde aber von der englischen Königin Victoria gebeten die Summe auf 1000£ zu beschränken, da sie selbst nur mit 2000£ dabei war.
Damit nicht genug. Auch zum Höhepunkt der Hungersnot liefen die Getreide und Fleisch-exporte nach England ungehindert weiter. Obwohl bei ähnlichen Hungersnöten ein Exportstopp von Getreide durchaus angewandt wurde, war in den 1840er Jahren jeder Eingriff in den Markt strengstens verpönt. Nichts hat wohl so sehr zu dem “herzlichen” irisch-englischen Verhältnis beigetragen, wie dieser ununterbrochene Lebensmittelexport.
“the Almighty sent the potato blight but the English created the Famine.”
Die Bilanz der ca. 6 Jahre anhaltenden Krise ist niederschmetternd. In den verschiedenen Regionen Irlands starben zwischen 15 und 30% der Bevölkerung und nochmal so viel wanderte hauptsächlich nach Nordamerika aus. Da irischen Schiffen der Zugang zu den USA schnell gesperrt wurde, liefen die Auswanderer-Boote einfach kanadische Häfen an, da diese als Teil des Empire UK Schiffen das Anlegen nicht verbieten konnte. Alles in allem hatte die Kartoffelkrise einen unglaublichen Aderlass der irischen Bevölkerung um fast 50% zur Folge.
Bild 5: Bevölkerungsschwund in den verschiedenen Distrikten Irlands. Lesenswert in dem Zusammenhang auch Wesley Johnsons Webseite.
Einige Punkte, die mir wichtig scheinen:
1) Die Gorta Mor kann durchaus als eine Umweltkatastrophe bezeichnet werden. Soziale Struktur, Landordnung und Überbevölkerung waren Faktoren die Irland in eine landwirtschaftliche Monokultur zwangen, die extrem anfällig auf Umweltschwankungen reagierte. Das Problem dieser Monokultur wurde durchaus erkannt und die Lösungsvorschläge wiesen dank der Analyse mehrerer vorheriger Hungersnöte in die richtige Richtung. Sie waren unter den politisch-ökonomischen Bedingungen dieser Zeit nicht durchzusetzen.
2) Das Ausmasz der einsetzende Katastrophe war für die damals Beteiligten schwer zu erkennen. Monate vergingen zwischen dem Mehltaubefall Knollenfäule-Befall und dem Aufbrauchen der letzten Vorräte und dem tatsächlichen Ausbruch der Hungersnot. Ein solcher Zeitverzug ist anscheinend für Menschen immer ein echtes Wahrnehmungsproblem (siehe auch die befürchteten Konsequenzen der jetzigen Überschwemmungskatastrophe in Pakistan).
3) Bricht die Katastrophe erst einmal aus, sollte man trotzdem nicht erwarten, dass dann alle Kräfte darauf ausgerichtet sind, das Schlimmste zu vermeiden. Im Gegenteil. Solche Krisen werden gerne ausgenutzt, um etwa bevölkerunspolitische Ideen (The famine “would not kill more than one million people, and that would scarcely be enough to do any good.” ) umzusetzen oder grossräumig Besitz neu zu organisieren (siehe die ¼ acre Regel). Die entsprechende Hyänenmentalität sollte nicht unterschätzt werden und macht mich ganz aussergewöhnlich skeptisch gegenüber optimistischen Kosten-Nutzen Rechnungen zum Klimawandel. Sind erstmal ganze Bevölkerungen bedroht oder müssen umgesiedelt werden, dann wird Ihnen eben nicht nur nach allen Möglichkeiten geholfen werden. Sie werden auch oder hauptsächlich ohne Rücksicht ausgebeutet, entrechtet und mitleidslos in den Tod getrieben werden. Zumindest legt die Analyse historischer Umweltkrisen dies als mögliche Handlungsoption für die jeweiligen Entscheidungsträger nahe (siehe etwa auch Klimakriege von Harald Wetzler).
Abschliessend ein Disclaimer. Ich werde sicher mehr und Genaueres zur Gorta Mor lesen und das ist auch nötig, um einen wirklichen Vergleich mit zukünftigen Umweltkrisen anzustellen (Hey, das ist nur ein kleiner Blog am Ende der Welt). Immerhin sollte man eines aber nicht vergessen: Die Menschen damals waren nicht wesentlich skrupelloser und böser und auch nicht wesentlich dümmer als wir es heute sind. Oder anders ausgedrückt. Es besteht Grund zu der Annahme, dass wir heute genauso böse und rücksichtslos handeln und genau so unfähig sind, intelligent auf zukünftige Gefahren zu reagieren.
Corrigendum: Eine aufmerksame und offensichtlich sehr gut qualifizierte Leserin und Agrarexpertin hat mich auf einen Fehler im Artikel aufmerksam gemacht. “Blight” wurde mir per leo.org als Mehltau übersetzt und der Wiki-artikel schwurbelt viel von echtem und falschen Mehltau herum, sodass ich dachte, das wird schon so passen.
Richtig scheint aber die übersetzung von potato blight als Kraut- oder Knollenfäule, die in keiner Weise mit dem Mehltau verwandt oder verschwagert ist.
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