Primaklima Leser waren naturlich schneller informiert. Nach dem Erscheinen des Hsiang et al. paper zu dem statistischen Zusammenhaengen zwischen ENSO und bewaffneten Konflikten gab es hier auf Primaklima einen Übersichtsartikel zum Stand der Forschung in Sachen Krieg und Klima. Da wollte Nature natürlich nicht lange nachstehen und liess die freie Wissenschaftjournalistin Nicola Jones auch ein wenig recherchieren. Sie sprach mit Hsiang und einer Reihe anderer Konfliktforscher, wie z.B. dem auch bei mir zitierten Halvard Buhaug. Jones Artkel liegt leider hier hinter dem paywall von Nature.

Sie beschreibt die momentane Situation in der Konfliktforschung als Auseinandersetzung zwischen zwei Schulen, denen, die einen wenn auch manchmal verschlungenen Link zwischen Wetter/Klima und dem Ausbrechen/Dauer von Konflikten sehen, und denen, die diesen Zusammenhang zwar nicht grundsätzlich ausschliessen, aber ihn so tief verbuddelt zwischen all den insbesondere politisch/ethnisch/religiösen Gründen zu wissen meinen, dass man sich (so Buhaug) “für die warme Zukunft keine weitere Sorgen machen solle”.
Interessant fand ich insbesondere zwei Dinge: 1) Beide Seiten scheinen darin übereinzustimmen, dass der statistisch hauchzarte Zusammenhang von Klima und Krieg in jüngster Zeit immer schwächer geworden ist. Ein mögliches Resultat von immer besser funtionierender Arbeit der UN? 2) Jones meint, dass in diesem wissenschaftlichen Disput der Hsiang Artikel durchaus einen Unterschied machen könnte, da niemals zuvor statistisch so solide Resultate herauskamen.

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Bild 1: Wieviele, wie bedeutende Konflikte mit einem Umweltresourcen-Hintergrund.


Auch Hans Joachim Schellnhuber wurde als einer der Mitautoren der deutschen Studie “Climate Change as a Security Risk” (German Advisery Council on Global Change, hier das pdf und hier ein Vortrag zur Studie) nach seiner Meinung gefragt. Einerseits äussert er sich recht vorsichtig zu den Schlüssen, die man aus der Hsiang Studie bereits schliessen könne (“Man muss die Ursache-Wirkungs Ketten zwischen ENSO Ereignissen und bewaffneten Konflikten verstehen”) andererseits vermutet er, ohne weitere Quellen anzugeben, dass ab einer globalen Erwärmung von +4°C solidarische Konfliktvermeidungsstrategien zusammenbrechen würden und es nur noch eine Art “Jeder gegen Jeden” Situation im Kampf um die letzten Reserven gäbe. Das bedarf sicher auch noch einiger Überprüfung.

Kommentare (15)

  1. #1 energietechniker
    Oktober 14, 2011

    (“Man muss die Ursache-Wirkungs Ketten zwischen ENSO Ereignissen und bewaffneten Konflikten verstehen”)

    tja, leider “versteht” hr schellnhuber weder die ENSO, noch irgendeine ursache-wirkungs-kette zu bewafneten konflikten oder zu sonst irgendwas.
    typisches haltloses PIK blabla unseres oberen kulturevolutionär

    dass ab einer globalen Erwärmung von +4°C solidarische Konfliktvermeidungsstrategien zusammenbrechen würden und es nur noch eine Art “Jeder gegen Jeden” Situation im Kampf um die letzten Reserven gäbe.

    na klar doch. weil es wärmer wird kämpfen wir um die letzten reserven (von was auch immer). vermutlich klopft er sich im sommer mit rahmstorf um das letzte kalte bier im PIK kühlschrank.
    der mann hat schlichtweg eine schuss im socken. das ein solcher psychopath “platz” innerhalb einer “forscher”gemeinde hat wirft wahrlich kein gutes licht auf unsere klimaforscher.

    @GH
    BTW und OT: würde mich bei der CO2-D-emissionswette beteiligen, falls der selbe oder ein anderer ordentlicher spendenempfänger die kohle erhält

  2. #2 Georg Hoffmann
    Oktober 14, 2011

    @Energietechniker

    Die Wette ist noch in Arbeit und es kann wie immer jeder daran teilnehmen.

  3. #3 Krishna Gans
    Oktober 14, 2011

    “Verteilungs”kriege gab’s in Kaltzeiten wg. Nahrungsmangel durch Mißernten….
    Daß Schelli nicht klar im Kopf ist, ist nichts Neues, war ja Chaos-Forscher, hätte er mal in seinen Kopf geguckt, wäre ihm viel Zeit erspart geblieben und wüßte, wo das Chaos herrscht

  4. #4 Georg Hoffmann
    Oktober 14, 2011

    @Gans
    “”Verteilungs”kriege gab’s in Kaltzeiten wg. Nahrungsmangel durch Mißernten”
    Vielleicht und wenn, dann in den Extratropen.

    Tol, R. S. J. & Wagner, S. Climate change and violent conflict in Europe over the last
    millennium. Clim. Change 99, 65–79 (2009).

    Meint, dass der Zusammenhang sehr schwach ist.

    In den Tropen/Subtropen (um die geht es ja hier hauptsaechlich) kann das mit den Warm/Kalt Zusammenhaengen auch genau umgekehrt sein. Darum geht es ja gerade in Hsiang et al.

  5. #5 Gunnar Innerhofer
    Oktober 15, 2011

    Gähnnn,
    hätte nicht ein nichtssagender Artikel zu Klima Krieg und Frieden gereicht?. Nein,
    im schier ewig dauerden Klima Sommerloch muss man noch einen draufsetzen, mit vielleicht, nein doch eher nicht, ah da gibt es scheinbar doch eine seichte Korrelation, oder doch nicht, man weiß eh nix, oder doch und wenn gar nix mehr geht, dann muss noch der Oberprophet Schellnhuber mit einer weiteren sinnlosen Zukunftswahrsagerei herhalten. Georg, was ist los? Das ist ja weit unter deinem Niveau oder hast Depressionen wegen der verlorenen Wette?

  6. #6 BreitSide
    Oktober 15, 2011

    Gratulation, GH, in 3 Gastkommentaren 3 Volltrolle, das hat mW bisher noch keiner geschafft:-)))

    MW ist die französische Revolution vor allem durch Hungersnöte hervorgerufen worden. Ich weiß bloß nicht mehr, ob es zu warm, zu kalt, zu trocken, zu nass oder welche Kombination war.

  7. #7 Gunnar Innerhofer
    Oktober 15, 2011

    und jetzt sind es 3 vollstrolle und ein spasti…

  8. #8 Dr. Webbaer
    Oktober 17, 2011

    (…) andererseits vermutet er [Schellnhuber], ohne weitere Quellen anzugeben, dass ab einer globalen Erwärmung von +4°C solidarische Konfliktvermeidungsstrategien [1] zusammenbrechen würden und es nur noch eine Art “Jeder gegen Jeden” Situation im Kampf um die letzten Reserven gäbe. Das bedarf sicher auch noch einiger Überprüfung.

    IdT bedarf eine Aussage wie diese einer gewissen Empirie – die nicht vorhanden ist.

    Was der Kollege natürlich vergisst ist, dass in modernen “westlichen” Zivilisationen der Krieg kein Instrument mehr ist bei der Konfliktlösung – und niederrangige Kulturen auf Grund eines dann dort zwingend vorhandenen technologischen Rückstands nicht mächtig genug sind und sein können sich kulturbedingt adäquat im gemeinten Sinne zu artikulieren.

    Probleme löst man heutzutage kooperativ und wirtschaftlich gebunden – oder eben oppressiv ga-anz anders Aufgestellte betreffend.

    Nur ein kleiner Hinweis, selbstverständlich wäre der Anstieg des Meeresspiegels um zig Meter ungünstig – sollte die Prognostik in der Realität ihre Entsprechung finden… [2]

    MFG
    Dr. Webbaer

    [1] “solidarische Konfilktlösungsstrategien”?? Wo gibt es die? A: Achja, nur und alleinig im Einzugsgebiet der EA!
    [2] Die “Schlechte Laune & Aggro-Werden wg. leicht ansteigender Umgebungstemperatur”-Theorie lassen wir mal außen vor; die scheint irrelevant.

  9. #9 Bleyfuss
    Oktober 18, 2011

    @WB
    “Nur ein kleiner Hinweis, selbstverständlich wäre der Anstieg des Meeresspiegels um zig Meter ungünstig – sollte die Prognostik in der Realität ihre Entsprechung finden… [2]”

    Gratuliere zu Ihrer Erkenntnis! Welche Quelle hat sie denn erleuchtet? Ich hoffe, sie bricht sich auch bis hin zu anderen Geistern Bahn, gell?

  10. #10 Bleyfuss
    Oktober 18, 2011

    Was die nicht unwichtige Frage von Krieg & Frieden betrifft, ist heute die Rohstoffversorgung wichtig, denn in den zivilisierten Staaten ist -bis auf weiteres- die Nahrungsmittelversorgung kein Thema. Dazu ein paar Bilder:

    Hingegen verstehen die Demokratien beim Thema Öl überhaupt keinen Spaß. Der gigantische Verteidigungsetat z. B. der USA ist nur verständlich, weil die int. Handelswege für den Lebensstil unverzichtbar sind. Nur vor dem Hintergrund ist DESERT STORM verständlich, denn da gibt es genug Strategen, diew nichts anbrennen lassen und so lange ist das ja nicht her und das zeigt, das die zivile Fassade moderner Demokratien durchaus ihre Lücken hat.

  11. #11 Wolfgang Flamme
    Oktober 18, 2011

    “Der gigantische Verteidigungsetat z. B. der USA ist nur verständlich, weil die int. Handelswege für den Lebensstil unverzichtbar sind. Nur vor dem Hintergrund ist DESERT STORM verständlich, denn da gibt es genug Strategen, diew nichts anbrennen lassen und so lange ist das ja nicht her und das zeigt, das die zivile Fassade moderner Demokratien durchaus ihre Lücken hat.”

    Klingt sehr intellektuell. Bedeutet das, daß die Lücken in der ‘zivilen Fassade moderner Demokratien’ durch Blockaden von Handelswegen aufgefüllt werden sollen?

  12. #12 ann
    Oktober 18, 2011

    bleyfuss, was bist denn du fuer ein denker? hat sich bis zu dir nicht durchgesprochen, dass es gar keine erwärmung gibt, du armleuchter. wach doch auf du dorgpftrott, die physiker koennen nicht mal thermometer ablesen und du einfaltspinsel glaubst denen noch alles, da sind kriegsversehrten von eike noch shlauer als der vennedeckel und drr bleyfuss zusammen

  13. #13 BertVogts
    Oktober 21, 2011

    irgendwie habe ich den Eindruck dass ann = Zuber von EIKE 🙂

  14. #14 ann
    Oktober 21, 2011

    und du bertivogts bist wohl die weihnachtsgans?

  15. #15 Carlos Vigaray
    West Winfield
    August 26, 2019

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