Mir drängt sich aber noch eine andere spannende Frage auf, zu deren Erklärung ich ein bisschen ausholen muss:
Ich gehe ungern ins Wahllokal. Das heißt nicht, dass ich mein Wahlrecht nicht gern ausübe – ich gehe nur ungern Sonntags raus, um lediglich das Wahllokal aufzusuchen. Insbesondere, wenn ich eigentlich was anderes vorhabe und die Wahl mich dazu zwingt, meine Pläne anzupassen. Das hält mich nicht vom Wählen ab, nervt aber.
Seit bei praktisch jeder Wahl ohne Angabe von Gründen Briefwahl beantragt werden kann, hat sich dieses Problem gelöst: Ich muss nur noch auf dem Weg zur Arbeit beim Briefkasten halten, um einen Umschlag einzuwerfen. Das kann ich zu jedem Zeitpunkt der mir passt in meinen normalen Tagesablauf eintakten. Für mich ist das ein Grund, warum praktisch überall, wo Briefwahl eingeführt wurde – in BeNeLux und der Schweiz ist sie seit vielen Jahren der Normalfall – positive Effekte auf die Wahlbeteiligung auszumachen sind (Die Gefahr von Wahlbetrug will ich nicht unerwähnt lassen – die ist tatsächlich größer, aber die Fälle sind selten und zufällig verteilt, erklären also nicht den generellen Anstieg).
Ist die Hoffnung berechtigt, wenn es in Zukunft möglich ist, Impfpflaster gegen die Jahresgrippe oder Masern (und vielleicht noch andere Krankheiten) so sicher zu machen, dass sie von Laien appliziert und jederzeit ohne Termin im Internet oder über die örtliche Apotheke bestellt werden können, dass durch diese Technik die Impfraten gerade unter Erwachsenen steigen?
Wenn die Hersteller es schaffen, die Pflaster für den Anwender so sicher zu machen, wie Nikotinpflaster und in der Wirkung so zuverlässig wie konventionelle Impfungen, wäre das ein großer Schritt in die richtige Richtung.
Bisher sieht’s gut aus – warten wir ab, was noch alles kommt!
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